Borromäische Inseln - Isole Borromee
Hört man das erste Mal ihren Namen, fragen sich viele wo diese zu finden sind?
Eine Frage die in vielen Quizsendungen unbeantwortet bleiben würde.
Isola San Giovanni – Isola Madre – Isola 'Superiore' dei Pescatori – Isola Bella
Die vier Inseln liegen im borromäischen Golf des Lago Maggiore und gehören zum Piemonte.
von links: Insel Madre - Insel 'Superiore' dei Pescatori - Insel Bella (fotografiert von Baveno)
Zwischen den Inseln Pescatori und Bella liegt noch ein kleines Eiland namens Isolotto La Marghera oder della Malghera (Isole delle Bambole).
Von der Lage her müsste es auch zu den Borromäischen Inseln gehören.
Vielleicht zählt man sie nicht dazu, da sie wegen ihrer Größe unbedeutend bleibt.
Die Inseln ziehen seit über 300 Jahren Botaniker, Kunsthistoriker und Reisende an.
Die Fischerinsel ist bewohnt und kostenfrei zu besuchen. Die kleinste Insel ist reiner Privatbesitz.
Die beiden großen Inseln Bella und Madre sind ein Museum sowie botanisches Paradies zugleich.
Von Stresa, Baveno, Pallanza und Verbania verkehren lokale Schifffahrtslinien mit kleinen Booten zu den Inseln.
Auch die über den ganzen See verkehrenden großen Schiffe steuern die borromäischen Inseln.
Während unserer Leitner-Reise Glacier Express & Lago Maggiore waren sie das Ziel unseres ersten Tagesausflugs.
Ich nutze diesen Beitrag um die Inselgruppe kurz vorzustellen.
Isola San Giovanni
Die Insel befindet sich in Privatbesitz.
San Giovanni liegt einen Steinwurf vom Ufer Verbania's entfernt und ist die nördlichste der borromäischen Inseln.
Die Aufnahme zeigt einen nördlichen Ausblick von der Insel Madre nach Verbania.
Die Isola San Giovanni liegt vor dem Seeufer 3-5 cm vom rechten Bildrand entfernt.
Dort soll mal der Komponist Arturo Toscanini residiert haben.
Es gibt zwei größere Gebäude auf der grünen Insel.
Blick von der Insel 'Superiore' dei Pescatori nach Verbania und den vorgelagerten borromäischen Inseln Madre (vorn)
und San Giovanni (rechts versetzt hinter der Insel Madre liegend)
Ansonsten liegen mir zu dieser Insel keine weiteren eigenen Fotos oder Informationen vor.
Isola Madre
Mitten im borromäischen Golf des Lago Maggiore beherbergt die Mutterinsel, die größte der borromäischen Inseln, einen Botanischen Garten.
Die Insel gehörte bis 1501 dem Bischof von Novara.
Die neuen Besitzer Lancillotto und Renato Borromeo beschlossen die Insel nicht mehr als militärische Festung zu nutzen, sondern dort eine prunkvolle Residenz zu erbauen.
Sie ließen die Gebäude dem Erdboden gleich machen. Darunter auch die Kirche San Vittorio nach der die Insel früher benannt war.
Im Jahre 1550 begann man mit dem Bau eines Palastes und eines Mausoleums.
Bis zum XVIII. Jh. war die Insel nach der Frau Renata benannt bevor sie den Namen Isola Madre bekam.
Der wundervolle Garten ist eine der Hauptattraktionen der Inselgruppe.
Informationstafel über die Schäden des Tornado 2006
Das nachstehende Foto zeigt eine wieder aufgerichtete Kaschmir-Zypresse, welche es beim Tornado 2006 entwurzelt hatte.
Außer seltenen Bäumen bekommt der Besucher herrliche Anpflanzungen, Pfaue und Fasane zu sehen.
Das Reiserätsel 0561 über den Samenstand einer Lotusblume entstand auf der Insel Madre.
Im Palast kann man beim Rundgang wertvolle Zimmereinrichtungen sowie eine Puppensammlung ansehen.
Kleines Theater im Palast
Die Besichtigung der Insel erfordert den Erwerb einer Eintrittskarte. Ein Kombinationsticket zusammen mit der Isola Bella war etwas günstiger und kostete uns 16,50 €/Person (2009).
Isola 'Superiore' dei Pescatori
Der Gratisbesuch ist ihr Markenzeichen.
In vielen Schriften liest man meistens nur von der Fischerinsel, Isola Superiore oder Isola dei Pescatori.
Sie selbst weist sich als Isola Superiore dei Pescatori aus.
Die bewohnte Fischerinsel besteht überwiegend aus Restaurants und Souvenirläden.
Auf dieser Insel sucht man Paläste oder prachtvolle Gartenanlagen vergebens.
Abseits des Trubels kann man im westlichen Teil der Insel etwas Ruhe finden.
Dort hat man einen herrlichen Auslick auf das Seeufer mit dem Ort Baveno
oder nordwärts zur Isola Madre und vor dem Seeufer erkennt man rechts versetzt die Isola San Giovanni.
Isola Bella
Carlo III. von Borromeo ließ auf der Insel ein kleines Städtchen erbauen, welches er nach seiner Braut Isabella Adda benennen wollte. Daher erklärt sich der Name der Insel.
Die Insel wird wegen Ihrer Form gerne als Schiff assoziiert. Daher kommt auch der Name Achterdeck für die in Ebenen erbaute Gartenanlage.
Die Gartenanlage ruft laut einem Reiseführer die Erinnerung an die hängenden Gärten von Babylon herauf.
Das barocke Schloss Borromeo
und die Gartenanlage halten jeden Besucher in Atem.
Kurz vor dem Ausgang entstand der Beitrag über verschiedene Hibiscusblüten.
Nach einer eintrittspflichtigen Besichtigung des Barockschlosses verbunden mit der Gartenanlage verlässt man den Park an zwei Ausgängen,
die zu den Gassen mit Souvenirläden und Lokalitäten führen.
In der Gasse entlang der gebührenpflichtigen Anlage passiert man in Nähe der Privatkapelle (kurz vor dem Palast)
dieses an einem öffentlichen Weg gelegene Pissoir.
Pissoir am Ende der öffentlichen Gasse in Palastnähe
Isolotto La Marghera oder della Malghera
Diverse Quellen schreiben die Insel mit R andere wiederum mit L.
Was verbindlich korrekt ist, kann ich zur Zeit nicht behaupten.
Das habe ich auch in dem Reiserätsel 0583 so geschrieben.
Auf diesem kleinen Eiland wird man kaum Ruhe seine finden, da an ihr alle Boote und Schiffe zu den beiden borromäischen Inseln Superiore dei Pescatori und Bella vorbeifahren.
Sie ist zu klein für eine Bleibe, aber im Sommer hier eine Surfpause einlegen, ist garantiert ein Genuss.
Bei Niedrigwasser soll man sogar zu Fuß den Privatbesitz von der Fischerinsel aus erreichen.
Nasse Füße wird man sich dann wohl immer noch holen.
- - E p i l o g - -
Zum Abschluss der Besichtigung dreier borromäischer Insel warteten wir am Bootsanleger der Insel Bella auf das aus Baveno kommende Summerboat.
Dabei entstand die Aufnahme mit Blick vorbei an den Inseln La Malghera und Superiore dei Pescatori nach Baveno.
Autor und Fotos: HMV 2009