Marhaba in Marokko, Teil 2

  • Wie versprochen, vorbei an Moulay Idris besuchten wir nun Fes.


    Denke mal, dass es zwischenzeitlich schon eine Millionenmetropole ist.
    Auf den Hügeln und Hängen des Qued Fes Tales in eine bukolische (also ländlich, idyllisch) Landschaft gebettet, heißt es.



    Fes , das Kunst-und Handwerkszentrum Marokkos, sagt man.


    Ehrlich gesagt, ich habe viele Souks gesehen, einprägend auch der noch kommende von Marrakesch, aber was ich hier gesehen habe, war am aller nachhaltigsten.
    Und auch für europäische Maßstäbe unfassbar.


    Der Reihe nach
    Eingang zum Souk




    Große Enge



    Schlüsseldienst



    Hunger



    Fachgerechte Stromleitungen



    Schuhe aufgeräumt



    Und jetzt zum Unfassbaren Arbeitsplatz im anschließenden Gerberviertel
    Die Bilder sprechen für sich





    Stundenlang mit kurzer Hose in der Lauge



    Hier die Koranschule (Medersa Bou Inania





    Das bedeutendste Bauwerk Fes, die Kairaouine (Kombination aus Moschee und islamischer Universität, hat aber inzwischen ihre Bedeutung als maßgebende Hochschule verloren)



    Und der Königspalast von Fes



    Zum Abschluss, in Fes waren wir 2 Übernachtungen lang und hatten somit ausgiebig den Genuss, 5x am am Tag dem weichen , samtigen Klang eines mit Verstärker agierenden Minarettvorbeters zu zuhören, wurden wir in eine Sonderveranstaltung geladen, die uns den Bauchtanz näher bringen sollte.


    Unverständlicher Weise kam aber in unserer Reisegruppe keine Stimmung auf


    Seht selbst:





    Solchermaßen anderntags nachdenklich gestimmt, führte uns das heutige Ziel nun in den Mittelatlas, nach Ifrane.


    Es ist, man glaubt es kaum, auch ein Ski Resort im Winter.





    Über die Ziz Schlucht



    fuhren wir durch Er Rachidia in einer Oase des Qued Ziz gelegen.,



    hinein ins Herz des Tafilalet, der größten zusammenhängenden Dattelpalmen – Oase Marokkos.



    Kamen wir nach vorübergehender Einsamkeit



    nach Merzouga am Rande der Dünen


    Schlafplatz



    Um 4.30 morgendlicher Aufbruch zu dem „sehenswerten“
    Sonnenaufgang hinter den Dünen



    Grundsätzlich war das ja ein einmaliges Erlebnis, erstmals auf 100 m hohen Dünen. Das war eigentlich ein unvergessenes Erlebnis. Leider wurde es aber etwas sehr getrübt.
    Wie kam es dazu?


    Nun, wir standen also mitten in der Nacht, genauer um 3.30 auf und fuhren , nachdem sich alle vor dem Bus gesammelt hatten, die für diese Exkursion bezahlten, so nach ca. 30 Minuten zu den Dünen.
    Mittlerweile wurde es schon heller.
    Am Sammelplatz, vor den aufsteigenden Dünen, gingen wir nun in kleinen einzelnen Gruppen hinter bis zur großen Düne, die wir nun, weil völlig ungewohnt, äußerst mühsam und langwierig hinauf krabbelten. Das gab ein Riesen-Hallooo. Da waren einige Stunts dabei, lach



    Und warteten oben auf die Sonne.



    Mit gutem Ausblick , aber etwas enttäuschend hinterm Schleier




    Egal, danach hatten wir Spaß, denn die Burschen veranstalteten, wie sie es nannten „Schlittenfahrten



    Gruppenbild mit Dame



    Froh gelaunt sollte es nun schnurstracks zum Bus zurück gehen. Der auf dem Gruppenbild links stehende Kamerad ging nun aber mit uns allein zurück. Mir wurde schon ganz mulmig, denn er führte uns abseits der Bustruppe.


    Gerade noch in Sichtweite, wollte schon in die andere Richtung gehen, ließ er sich nieder und erzählte eine herzzerreißende Geschichte über seinen Vater, seine Schulden usw.
    Zeigte uns ein paar Steine, die 50 DM wert sein sollten und wollte ganz verbissen dieses Geld im Austausch. Das ging solange bis ich wütend wurde, ihm 5 Mark für die Schlittenfahrt gab und erzürnt mit Cilli zum Bus zog.


    Die Reiseleitung von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt, kannte angeblich dies nicht, sicherte aber Abhilfe für die nächste Reisegruppe zu.
    Toll, denn im Hotel angelangt, und neben dem Pool gefrühstückt



    kam natürlich das Gespräch auf den unangenehmen Vorfall, und 3 bestätigten dies für ihren Part.
    Wer reist erlebt was.


    Aber nichts passiert, also weiter.


    Übrigens fanden wir dann nach der Abfahrt an der Straße, die zur Route der Kasbahs (salopp gesagt, Lehmhäuser mit Erker, burgenähnlicher Charakter) führte, Händler am Straßenrand, die diese Steine für 1 Mark anboten. Haha.


    Dann ging es also noch Wüsten ähnlich, aber mit Windschutz, hinaus zur Kasbah- Route



    Diese Route ist geprägt von grandiosen Landschaften verschiedener Schluchten und zahlreichen Oasen und wird nicht zu Unrecht als ein touristischer Höhepunkt bezeichnet. (Häufig von Bussen abgefahren).
    Seht selbst:






    hier mit der Thodrha- Schlucht (interessant die Autowaschanlage, upps)







    weiter die Kasbah


    hier hat sich jemand eingeschlichen





    Bis wir zum Hotel ankamen. In Quarzazate. (gründet 1928 als wichtige Garnison der französischen Fremdenlegion).





    Im folgenden 3. Teil geht es nun hoch hinaus. In den Hohen Atlas und die letzte
    Königsstadt Marrakesch. Auch das wird wieder recht interessant.


    euer
    wallbergler

  • Ich denke, ich wäre mit Fotografieren nicht fertig geworden: Diese Farben in der Wüste! Herrlich - und wunderschön sind auch die Bilder, mit denen Du uns einen Eindruck davon vermittelst.
    Zuvor der Souk in Fes: Schade, dass man im Internet noch keine Düfte verbreiten kann. Sie waren sicher ebenso beeindruckend wie das Warenangeot , die Händler und Handwerker.
    Ja- von Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz redet dort sicher niemand. Tierhäute gerben gehört mit zu den schmutzigsten Arbeiten, die es gibt.
    Danke Helmut, dass Du uns auf diese Reise mitnimmst und Dir die Arbeit mit Bericht und Bildern gemacht hast!


    Es macht Spaß, zu lesen und zu betrachten!


    Gruß,
    ELMA

  • Ich denke, ich wäre mit Fotografieren nicht fertig geworden... Schade, dass man im Internet noch keine Düfte verbreiten kann. Sie waren sicher ebenso beeindruckend .....



    Liebe Elke , danke für die lieben Zeilen.
    Aber ich habe auch ca. 400 Bilder, davon 267 gescannt und jetzt die Auswahl getroffen.


    Nur, sei in diesem Fall froh, dass man im Internet keine Düfte verbreiten kann. In den Souks hat es ganz schön gemuffelt, aber als ich die Bilder eingestellt habe, hat sich der damalige bestialische Geruch von der Gerberei als Erinnerungsposten wieder festgesetzt. Es stank unglaublich und wenn man von den anderen Jugendlichen, die gerade das "Bad" verlassen hatten , die Haut ansah, kam einen das volle Grausen. Und du kannst da gar nicht s machen, das ist doppelt schlimm.
    Mein Gott , haben wir es schön.
    Danke für tiefen Gedanken.
    Helmut

  • Hallo Helmut,


    beeindruckende Bilder, faszinierende Landschaften - wie immer interessant und unterhaltsam von Dir beschrieben, lieber Helmut! Die Bilder des Souks haben mich ebenso fasziniert wie auch nachdenklich gemacht - die Arbeit in diesen Gerbereien, eine Schinderei....


    Ja, diese orientalische Mentalität, da muss man sich erst mal dran gewöhnen, und dann auch äußerst vorsichtig sein, sonst wird man gerne übers Ohr gehauen- diese penetranten Bakshish Betteleien können einem sehr auf die Nerven gehen und einem einiges an Urlaubserholung verderben - man darf das nur nicht so an sich ran lassen wenn gebettelt wird, auch wenn's schwer fällt.....

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

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