Bei meinem Aufenthalt in Südfrankreich haben wir einen Tagesausflug in das Departement Aude gemacht. Am bekanntesten ist dort die Festungsstadt Carcassonne. Imposant ist aber auch die 728 Meter hoch gelegene Ruine der Festung Queribus.
Auf einer der höchsten Erhebungen der Bergkette rechts ist sie zu finden.
Von diesem Tal aus geht es auf einer gut ausgebauten Straße bei sehr wenig Verkehr nach oben.
Dort wird vor allem Wein angebaut.
Wer hier nach oben schaut kann sich durchaus vorstellen, daß es nie gelang, diese Burg zu erobern.
Wir parken das Auto, kaufen für 7 Euro Eintrittskarten und es geht zu Fuß weiter.
Zwischendrin mal ein kurzer geschichtlicher Überblick über das Bauwerk.
Von links sind wir gekommen. Rechts im Tal liegt die Ortschaft Cucugnan wo wir später eingekehrt sind. Dahinter ist die Festung Peyrepertuse zu erkennen.
Nach 20 Minuten Fußmarsch sind wir am Eingang angelangt.
Das schmale Tor weist eine Besonderheit auf. Dort wo die drei nach unten blicken sind Kanäle ins Mauerwerk eingelassen. Durch die konnte man auf Angreifer von oben bzw schräg oben schießen, sollten die bis an diesen Eingang kommen. Spätestens dort wäre es vorbei mit der geplanten Erstürmung der Burg.
Groß ist die Anlage eigentlich nicht. Bis auf eine Seite gehts an jeder Mauer nur steil bergab.
Hier sieht man die Zufahrtsstraße
Ausblicke
Ob die Bewohner der Burg die Aussicht auch so genießen konnten wie wir darf bezweifelt werden. Sicherlich waren die ständig auf der Hut, daß nicht der Feind sie überrascht oder dort oben aushungert.
Von dieser relativ nahen Erhebung ging die einzige Gefahr aus. Die ist fast genauso hoch wie die Burg Queribus. Wäre es den Angreifern gelungen, hier schwere Geschütze in Stellung zu bringen, dann wäre die Eroberung wohl möglich gewesen. Tatsächlich hat man im Laufe der Jahre diese Seite der Burg immer wieder verstärkt um der Entwicklung der Kanonen entgegenzuwirken. Die wurden mit der Zeit immer leistungsfähiger und treffsicherer.
Dort unten befindet sich der Parkplatz. Wie in Frankreich üblich, sind da auch Tische und Bänke für das beliebte picnique aufgestellt. Mit Blick auf die Burg gab es das für uns im Anschluß natürlich auch. Dazu ein Glas Wein. Wir wollen schließlich "leben wie Gott in Frankreich."
An einen Brunnen war auf dieser Burg natürlich nicht zu denken. Regenwasser wurde in Zisternen aufgefangen und das genügte wohl zum Trinken. Die Morgenwäsche war im Mittelalter eh nicht üblich.
Hier ein paar Infos zu dieser Burg. Leider fand ich auf französischen Websiten nichts passendes zur Übersetzung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Qu%C3%A9ribus
Im Zusammenhang mit dieser Burg sollte man sich auch mit dem Begriff der Katharer oder Albigenser vertraut machen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Katharer
jürgen