H >Noch nicht ganz verlorener Platz: SOPRON > Kuruc-domb und die Salzmann Mühle

Nein, Hochofen war und ist es nicht und es sind und waren auch nie Arbeiterwohnungen.

Es gab eine Industrielle Nutzung, heute gibt es dort Wohnungen in eher desolatem Zustand. Aber immerhin haben sie einen Kinderspielplatz.

Johannes

Zitat von claus-juergen

Eine Windmühle würde ich dem Handwerk und nicht der Industrie zuordnen. Folglich fällt das auch weg, oder?

Das passt schon, kann ja auch industriell genutzt werden. Jetzt ist die Lösung nahe, wo sich das Ganze befindet.

Johannes

Der Feuerturm ist das Wahrzeichen von Sopron

Aber Gratulation an Elke, es handelt sich bei dem gesuchten Bauwerk nicht um den Feuerturm, sondern um die alte Windmühle samt Nebengebäuden des Wiener Ingenieurs Karoly Salzmann aus 1841 auf dem Kuruc-Hügel. 1870 wurde die Anlage von der Stadt Sopron gekauft und bis 1928 als Kaserne genutzt. Heute befinden sich dort scheinbar vergessene Wohnungen.

Mehr vom Kuruc-Domb und seiner Geschichte erzähle ich euch morgen und zeige euch noch ein paar Fotos.

Danke für das Mitraten.

Johannes

Sopron, Kuruc-domb

Der Kuruc-Hügel in Sopron hatte seit jeher strategische Bedeutung, da man von hier aus Sopron überblicken konnte. Im Mittelalter hieß der Hügel Lénárt Hügel, da dort das barocke Lénárt Kreuz stand (Foto wird beim nächsten Sopron Besuch nachgeliefert), welches heute in der Wiener Straße steht.

1705 beschossen die Kurucen mit Kanonen von diesem Hügel aus Sopron. Seither heißt er Kuruc-domb. Die Kurucen waren Aufständische aus dem mittleren Adelsstand, die im Königreich Ungarn gegen die Habsburger 1671 bis 1711 kämpften.

Die Windmühle wurde 1841 von Kàroly Salzmann als Hochturm Mühle erbaut, samt den darum liegenden Lagerhallen.

Damals gab es schon Dampfmühlen, aber das Unternehmen von Salzmann war eine Zeit lang durchaus erfolgreich, wenn auch schon etwas aus der Zeit gefallen. Es wurden noch zwei weitere Mühlen auf dem Hügel errichtet, eine davon beherbergt heute das metereologische Service.

Doch bald in den 1870er Jahren waren die Windmühlen nicht mehr rentabel und die große Windmühle mit Nebengebäuden wurde an die Stadt verkauft und diese als Kaserne umgebaut. Die Kaserne wurde bis 1928 genutzt. Eine Windmühle wurde im 2. Weltkrieg zerstört, das Areal der großen Windmühle als Wohnungen genutzt.

Das Areal hat Stadtentwicklungspotential und auf dem Hügel entstanden zahlreiche Wohngebäude, doch der Windmühlenkomplex wurde von der Politik vergessen. Es gab zwar Begehungen, kulturelle Veranstaltungen und Versprechungen, doch geschehen ist nichts. So wirkt das Areal heute wie ein lost place, der noch bewohnt wird.

Touristen mit Camera sind nicht gerne gesehen, dennoch hat dieser Platz eine gewisse Anziehungskraft auf diese, da es irgendwie verwunschen aussieht.

Und irgendwie gehört der Kuruc-domb mit seiner großen Windmühle zu Sopron, da man diesen von vielen Plätzen aus gut sehen kann, wie auch vom Villenviertel in der Villa sor, der Villen-Zeile, wo die Nepomuk-Kapelle steht. Aber das ist eine andere Geschichte.

Johannes