(13) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 13

  • H: Pilisscaba (Tschawa), Pilisvörösvári járásban (Kreis Werischwar), Komitat Pest, Mittelungarn


    Den Nepomuk vor der Kirche Mariä Namen in Piliscsaba habe ich in Beitrag # 1/319 schon gezeigt.





    Jetzt habe ich auch einen Blick in die Kirche werfen können.



    Leider bremste mich auch hier wieder ein verschlossenes Gitter.



    Auf der rechten Seite des Hauptaltars der römisch-katholischen Kirche steht auf einem mit Girlanden geschmückten Pilaster eine bemalte Holzstatue in Lebensgröße im spätbarocken Stil aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, gepaart mit dem Heiligen Karl Borromäus auf der anderen Seite. Einer ungesicherten Annahme zufolge könnte sie nach der Auflösung des Klosterordens aus der Kirche der Klarissen in Buda, wo sie zusammen mit dem Heiligen Eligius den Seitenaltar des Herzens Mariens schmückte, hierher gekommen sein.


    Der Chor ist sehr dunkel und ließ kein gutes Foto zu.



    Deshalb habe ich mich ausnahmsweise bei Wikimedia bedient.


    Quelle: Wikimedia

    Autor: Pasztilla aka Attila Terbócs


    Vermutlich hat man diesen Nepomuk auch seiner Attribute wie Kreuz und Palmzweig beraubt



    Liebe Grüße von waldi aus Ungarn :174:

  • H: Pomáz (Paumasch), Szentendrei járás (Kreis Sankt Andrä), Komitat Pest, Mittelungarn


    An der Fassade der 1768 im Barockstil erbauten römisch-katholischen Kirche zum Hl. König Stephan,



    an der konkaven Vorderwand des Turms, in der schürzenverzierten, bandgerahmten Nische, auf einem kleineren Sockel steht eine einst bemalte Steinstatue des Hl. Nepomuk in barockem Stil. Auf der anderen Turmseite steht der Hl. Antonius von Padua. Figurenhöhe: ca. 75 cm.



    Ob das gebogene Kreuz gebrochen ist oder war konnte ich nicht klären.



    Der Sockel der Statue ähnelt einer Steinbrücke mit drei Öffnungen.




    Liebe Grüße von waldi aus Ungarn :174:

  • H: Ipolydamásd, Szobi járás (Kreis Zopp an der Donau), Komitat Pest, Mittelungarn



    Eine einst bemalte Sandsteinstatue im provinziellen Barockstil, 1806 beim alten Friedhof an der Straße aufgestellt.





    Figurenhöhe: ca. 120 cm.


    Auf der Vorderseite des Sockels ist die Flachreliefdarstellung der verherrlichten Zungenreliquie des Heiligen...



    ... und auf der Rückseite das Jahr der Aufstellung der Statue zu sehen.





    Liebe Grüße von waldi aus Ungarn :174:

  • H: Csorna (Tschirnau), Csornai járás (Kreis Csorna), Komitat Györ-Moson-Sopron, Westungarn


    An einer Straßenkreuzung in Csorna steht eine Nepomukkapelle.



    Beim bischöflichen Besuch der Kirche von Csorna im Jahr 1875 wurde bereits eine vom Propst von Csorna erbaute Johanneskapelle erwähnt, in der allerdings damals eine Marienstatue stand.



    Die jetzige Kapelle mit Zeltdach dessen Giebel mit einem Kreuz bekrönt ist, wurde 1888.erbaut. Leider war die Holztür vor einem Eisengitter verschlossen und ich hatte den Türöffner Johannes nicht dabei. :wink:



    In der Kapelle steht auf einem niedrigen Sockel eine Steinstatue im spätbarocken Stil, die vermutlich im 19. Jahrhundert geschaffen wurde.

    Hier kann man einen Blick in die Kapelle werfen.



    Liebe Grüße von waldi aus Österreich :174:

  • Sopron - Auf Nepomukjagd mit Waldi. Das Puzzle wird zusammengesetzt.


    10 neue Nepomuks


    Im Dezember 2017 habe ich erstmals die Kapelle beschrieben, die ursprünglich am Vorderen Tor stand, dann abgerissen und durch Initiative des damaligen Stadtpfarrers an anderer Stelle wieder neu aufgebaut wurde.




    Es dauerte vier Jahre, bis ich im November 2021 die Kapelle betreten und dokumentieren konnte.



    Bei dem Besuch musste ich feststellen, dass die Originalstatue, für die diese Kapelle ursprünglich erbaut wurde, nicht in der wiedererrichteten Kapelle steht, sondern eine später angefertigte Statue hineingestellt wurde.



    Der Verbleib der Originalstatue war in diesem Informationsblatt mit dem Lapidarium des Soproner Museums angegeben. Dieses besuchte ich später, fand aber keine Statue und das Museum war wegen Renovierung geschlossen. Niemand in Sopron, den ich befragte, konnte mir Auskunft geben. Auch gab es einen Hinweis auf ein Ölgemälde, welches die Beichte der Königin zeigt, welches sich im Prunksaal der Stadtpfarre befinden sollte. Doch auch die Stadtpfarre war nicht auffindbar.


    Waldi und ich erörterten damals, uns gemeinsam auf die Suche zu begeben. Es dauerte weitere drei Jahre, bis wir dieses Vorhaben umsetzen konnten.


    Waldi recherchierte im Vorfeld und stellte den Kontakt zum nun wieder eröffneten Museum sowie Pater Gergő Vilmos Kovács her.


    Dieser führte uns nicht nur zur Originalstatue der Kapelle, sondern hatte auch noch einige Überraschungen für uns vorbereitet.


    Aber, alles der Reihe nach.


    Hier ist auf einer alten Ansicht der ehemalige Standort der Kapelle zu sehen und mit gleicher Perspektive habe ich die Ansicht heute fotografiert




    Das der ehemalige Kapelle gegenüberliegende Haus war mit einem ähnlichen Portal wie die Kirche gestaltet und vom Fenster aus wurde Musik gespielt, wenn es bei der Kapelle Feierlichkeiten gab.



    Wir trafen Pater Gergő bei der neugotischen Ursulinenkirche, die ich schon mehrfach besuchte. Dort erwartete ich keinen Nepomuk.




    Aber der Pater, selbst begeisterter Nepomuksammler, der mir viele seiner Funde auf seinem Smartphone zeigte, führte uns in die Sakristei, wo zwei gläserne Schreine stehen, die als Hausaltäre Verwendung fanden.



    In einem befindet sich der hl. Josef.




    Pater Gergő scheute nicht die Mühe, den anderen Schrein für uns herunterzustellen, um ihn näher betrachten zu können. Die Fotos gelangen wegen der spiegelnden Glasfläche nicht so gut, vermitteln aber doch einen Eindruck dieser kostbaren Klosterarbeit:









    Danach ging es Richtung Stadtpfarramt, welches sich neben der Heilig-Geist Kirche (Szentlélek Templom) befindet. Unterwegs schauten wir in die Sankt Georgs Domkirche (Szent György Dómtemplom), die ich hier bereits beschrieben habe:



    Diesmal war der Nepomukaltar bei besseren Lichtverhältnissen zu sehen:






    Aber nun zum Stadtpfarramt (es gibt keine Stadtpfarrkirche), welches sich in der Szentlélek utca 2 neben der Heilig-Geist Kirche befindet:





    Hereinspaziert!



    Hier wurde für uns bereits das Ölgemälde von István Schaller sowie eine Statuette vorbereitet, die Nepomuk auf einem Betschemel knieend zeigt.




    Ein ähnliches Bild von Schaller befindet sich in der Kirche von Fertőszéplak.


    Die Statuette zeigt die Szene des in Altbunzlau knieenden Nepomuk.



    Die beiden Fotografen beugten sich ehrfürchtig vor der Statuette:






    Und dann durften wir die Originalstatue der Kapelle in einer Nische im Eingangsbereich des Stadtpfarramtes bestaunen. Die Statue wurde ja bereits vor der Kapelle 1734 geschaffen, die Kapelle wurde 1764 errichtet.



    Die Yucca wurde vorübergehend hinuntergestellt...






    Das Wappen konnten wir nicht entschlüsseln.



    Hier noch einmal die Ähnlichkeit mit den Statuen in Wels und Wien Sievering, wie im letzten Beitrag zur Kapelle erwähnt:


    SopronWelsWien Sievering






    Waldi wusste noch einen Standort eines weiteren Nepomuk im Pfarrhof der Sankt Michael Kirche (Szent Mihály főangyal templom)








    Am nächsten Tag ging es dann ins Museum




    In einem Stiegenhaus steht diese Statue:




    Die Kontaktperson von Waldi, die Kollektionsmanagerin, hatte uns in der Bibliothek die Nepomukdarstellungen aus der Sammlung, ein Glasbild, sowie drei Figuren

    bereitgestellt. Für die Dokumentation und Fotografie mussten wir eine geringe Gebühr errichten und ich unterschrieb ein Dokument, dass ich die Fotos für private Forschungszwecke hier zeigen darf.









    Nur bei dieser Statue ist die Provinienz, die Schule von Fertőrákos, bekannt:



    Das große Glasbild zeigt Nepomuk in der Apotheose.



    Damit war unsere Forschungsreise in Sopron mit 10 Neubeschreibungen und der Auffindung der Originalstatue aus der abgerissenen und wieder aufgebauten Kapelle erfolgreich abgeschlossen.



    Das Puzzle hat sich in sieben Jahren zusammengefügt, nur noch ein Stein fehlt. Es ist das Altarbild aus der Kapelle, welches der Maler István Dorfmeister bzw. Dorffmaister, auf seinen Porträts oft Dorffmeister, * 1729 in Wien; † 29. Mai 1797 in Ödenburg geschaffen hat.


    Pater Gergő hat mir eine Ansicht zur Verfügung gestellt, die mit Soproni Museum gekennzeichnet ist.



    Das Gemälde ist derzeit nicht zugänglich, wo genau es sich befindet, habe ich noch nicht herausgefunden, aber vielleicht können Waldi und ich in den nächsten Jahren auch diese letzte Lücke des Nepomuk-Puzzles in Sopron schließen.


    Jedenfalls war es eine schöne Unternehmung und es wäre nicht Waldi, wenn wir nach unserer Sopron-Mission noch in der Umgebung andere Nepomuks aufstöberten.....


    Johannes

  • Wie ich sehe bringen die Sprachkenntnis von Waldi und euer Schwarmwissen wie man das neudeutsch nennt, erstaunliche Ergebnisse zustande. Gratulation sagt


    jürgen

  • Ich würde sagen die Sprachkenntnisse von Zsuzsanna, Waldis Frau, der Recherchearbeit von Waldi und dem gemeinsamen Interesse und dem Willen, dieses Puzzle zu lösen.


    Johannes

  • Pereszteg, Gemeinde im Kreis Sopron im Komitat Győr-Moson-Sopron, Ungarn


    Auch wenn Waldi sich nicht mehr erinnern konnte, er hat im Februar 2015 diesen Nepomuk im Kirchgarten der katholischen Kirche in Pereszteg fotografiert:





    Doch das war nicht der Grund unseres Abstechers nach Pereszteg. Waldi hat in einer ungarischen Wikipedia Liste einen Eintrag für eine Dreifaltigkeitssäule mit hl. Nepomuk gefunden. Wir suchten eine Weile und fanden diese Säule, bezeichnet mit Szentháromság (Dreifaltigkeit) mit drei Heiligen aber ohne Dreifaltigkeit im Zentrum des Ortes.





    Die drei Heiligen an der Säule sind der hl. Donatus, der hl. Florian und der hl. Nepomuk








    Aber wo blieb die Dreifaltigkeit? In der Wikimedia-Quelle steht, dass sie verloren gegangen sei. Die Säule wurde 2023 renoviert.


    "eine Gruppe von drei Statuen, die um 1770 errichtet wurden, eine der Figuren der Statuengruppe der Schutzheiligen, eine Steinstatue im Barockstil. Einer früheren Vermutung zufolge handelte es sich um eine Dreifaltigkeitssäule, deren zentrale Komposition auf dem Pfeiler saß und die im Laufe der Zeit verloren gegangen ist."

    Szerkesztő:Pasztilla/Nepomuki Szent János-szobrok – Wikipédia (wikipedia.org)


    Tatsächlich fanden wir die verloren gegangene Dreifaltigkeits-Stele des Karnabrunner Typs am Ortsausgang vor einem Grundstück, datiert mit 1783. Ich vermute, dass sie jemandem dort besser gefallen hat....



    Johannes

  • Fertőboz (deutsch Holling), Gemeinde im Kreis Sopron im Komitat Győr-Moson-Sopron, Ungarn


    Noch einen Nepomuk hatte Waldi auf seiner Liste. In der Wikimedia-Quelle steht:


    "Entlang der Straße, im Garten eines Einfamilienhauses, das von dichter Vegetation bedeckt ist, befindet sich auf einer Säule mit einem hochgelegenen Sockel und einem Kapitel eine bemalte Steinskulptur im spätbarocken Stil."


    Die angegebene Stelle war rasch gefunden, es gibt dort auch eine Hinweistafel auf den hl. Nepomuk, nur der Nepomuk war nicht zu sehen.






    Waldi suchte, schaute sich um und entdeckte dann die Figur im dichten Buschwerk hinter einem Zaun.



    Doch wie konnten wir die Statue fotografieren? Da war wieder Teamarbeit gefragt....



    Ich hatte Wanderstöcke im Auto, so konnte ich die Zweige beiseite schieben und wir konnten unsere Fotos machen.







    Das war es dann mit unserer Nepomukjagd, ich hätte gerne noch ein paar Tage mit Waldi nach Nepomuks gesucht, aber das muss wohl bis zu unserem Treffen in Regensburg warten....


    Johannes

  • Ich habe immer eine Astschere im Auto, aber wir wollten auf fremdem Grundstück nicht die Äste wegschneiden, darum haben wir es so gelöst....


    Johannes

  • Auf der Fahrt zum Treffen mit Johannes in Sopron kam ich auch durch den Ort...


    H: Fertőszéplak (Schlippach am See), Soproni járás (Kreis Ödenburg), Komitat Győr-Moson-Sopron



    Dort hat unser lieber Josef schon 2009 in Beitrag #1/013 einen der ersten Nepomuks unserer Sammlung vorgestellt.


    Foto von Josef


    Vor der Allerheiligenkirche in Fertőszéplak steht rechts des Hl. Johannes von Nepomuk.




    Links vor dem Kirchentor steht als Pendant die Statue der Hl. Anna.



    Beide Statuen wurden um 1750 hergestellt.

    Die Statuen wurden seit Josefs Besuch restauriert und die Kreuze hinter ihnen entfernt.


    Doch die Allerheiligenkirche und ihr Umfeld haben noch mehr zu bieten!


    Zunáchst etwas Historie.

    Der Geschichte zufolge war der Grund des Fertő-tó (Neusiedler See) zur Zeit der Eroberung, also um das Jahr 900, schon ein bewohntes Gebiet. Die ankommenden Hunnen besetzten viele, hauptsächlich deutschsprachige Siedlungen. An der Stelle von Fertőszéplak gab es damals eine Siedlung namens Sankt Jakob. Das war eine der sechs Siedlungen die dann aufgrund von Schwankungen des Wasserspiegels des Neusiedler Sees verschwanden. Bereits aus der karolingischen Zeit gibt es eine Legende über das Kloster Sankt Jakob. Die Einwohner von Fertőszéplak fanden im Becken des Neusiedler Sees zwei Glocken der alten Kirche in Sankt Jakob.

    Die Legende dazu:

    „Die Bewohner der Dörfer versuchten, alle ihre Schätze vor den Eindringlingen zu verbergen, so grub die Siedlung Sankt Jakob beispielsweise zwei Glocken tief in die Erde um sie zu verstecken. Später wurde das Gebiet fast vollständig vom Wasser des Sees eingenommen und die Bewohner der Gegend konnten die wenigen Flächen nur noch als Ackerland oder Weideland nutzen.

    Einmal passierte etwas Seltsames: Die Sense eines geschickten jungen Mannes traf etwas Hartes. Was war das also? Es war die kleinere Glocke des versunkenen Dorfes Sankt Jakob. Sie brachten sie zum Turm der Kirche in Bogyoszló.

    Nach einiger Zeit geschah es, dass ein Hirte aus Széplak mit dem Vieh des Dorfes unterwegs war und einer der Büffelbullen mit seinen Hörnern eine Glocke aus dem Weideland grub. Die Glocke ging an die Kirche in Széplak. Und weil dies schon die zweite Glocke war die aus der Erde auftauchte, war es zweifelsfrei bewiesen, dass die in der Vergangenheit vergrabenen Schätze von Sankt Jakob gefunden worden waren. Die Széplak-Glocke wurde 1917 vom benachbarten Sarród ausgeliehen, doch der Erste Weltkrieg besiegelte ihr Schicksal: Sie wurde eingeschmolzen, sodass heute nur noch die Legende ihres abenteuerlichen Schicksals übrig ist.“


    Das Schloss gegenüber dem barocken Kalvarienberg spielte eine herausragende Rolle in der Geschichte der Familie Széchényi. 1682 nahm der Erzbischof von Esztergom (Gran) György Széchényi von Pál Esterházy das Schloss sowie die dazugehörigen Ländereien und Güter zu Pfand. So wurde Széplak beinahe ein Jahrhundert lang zur Residenz der Familie Széchényi. In diesem Schloss starb der Burgkapitän, György Széchényi II., dem König Lipót I. von Ungarn (Kaiser Leopold I. (HRR)) den Grafentitel verlieh, und kam Ferenc Széchényi, der Gründer des ungarischen Nationalmuseum, der Vater des Grafen István Széchenyi, zur Welt. Nachdem die Familie 1741 das Gutshofzentrum nach Cenk (heute Kiscenk (Kleinzinkendorf)) und 1750 ins neue Schloss in Nagycenk (Großzinkendorf) verlegt hatte, verschlechterte sich der Zustand des Schlossgebäudes. Heute dient es als Schule und Museum.


    Mitten im Dorf stand bereits um 1250 an ihrem heutigen Standort eine Holzkirche. Der Grundstein der jetzigen Kirche wurde hier 1728 von Burgkapitän György Széchényi II. gelegt.

    Er konnte die Einweihung der Kirche noch miterleben, doch die Arbeiten – darunter der Bau der beiden riesigen Türme – wurden erst 1736 von seinem Sohn Zsigmond abgeschlossen. Den damaligen Gepflogenheiten entsprechend wurde unter der Kirche auch eine Krypta errichtet, die bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts als Grabstätte der Familie Széchényi diente. Die antike Asche wurde dann im Széchényi-Mausoleum in Nagycenk beigesetzt, und nur eine Gedenktafel in der Kirche bewahrt die Erinnerung an die ehemalige Grabstätte.

    Nach dem frühen Tod von Zsigmond Széchényi baute seine Familie die Kirche weiter aus, wobei sich die zweite Frau, Mária Barkóczy de Szala et Tavarna, hervorgetan hat. Die reich geschnitzte und vergoldete Kanzel und die Altarstatuen des des Hl. Antonius, des Hl. Imre (Emmerich), des Hl. László (Ladislaus) und des Hl. István (Stephan), die bis heute erhalten sind, wurden durch ihre Spende ermöglicht.


    Sie veranlasste auch die Errichtung der beiden Kalvarienberge neben der Kirche. Der Legende nach trug sie sogar die Erde in ihrer eigenen Schürze zusammen um die Hügel zu errichten.


    Weil im Laufe der Zeit mehrere Originalstatuen beschädigt wurden oder verschwanden, wurden beide Kalvarienhügel 2014 von György Kovács, einem im Dorf lebenden Bildhauer und Restaurator, renoviert.



    Der vordere Kalvarienberg ist eine nach dem Heiligen Herzen Jesu benannte Skulpturengruppe.




    Neun Figuren im Barockstil stehen auf einer runden Balustrade und weisen Spuren einer früheren Bemalung auf.



    Als eine der Figuren ist der Hl. Johannes Nepomuk einer der Heiligen, die das zentrale Symbol des Heiligen Herzens verehren. Der auf einer Wolke kniende Heilige bietet die auf einer kleinen Wolke liegende Reliquie seiner Zunge dem Heiligen Herzen, auf dem auch sein Blick ruht.





    Der hintere Kalvarienberg verehrt das Heilige Grab.



    21 Stufen führen den Kalvarienhügel hinauf. In der Mitte befindet sich auf einer hohen Plattform die Pietà, dahinter das Kruzifix, die Figuren von Maria Magdalena und dem Heiligen Johannes.





    Über dem südlichen Seiteneingang der Allerheiligenkirche steht in einer Nische eine Steinstatue des Nepomuk im Barockstil.






    In der Mitte der Fassade befindet sich der Haupteingang, darüber das Széchényi-Wappen und auf dem runden Tympanon stehen Statuen des heiligen Josef, des heiligen Johannes des Täufers und der Jungfrau Maria.




    Ganz oben steht der Erzengel Michael zwischen den Türmen.



    Auf den Türmen ist in strahlendem Glanz die Inschrift IHOS (In Honorem Omnium Sanctorum d. h. zu Ehren Aller Heiligen) zu sehen.


    Die Kirchentür stand offen und ich konnte vom obligatorischen Eisengitter aus einige Bilder machen.



    Der Hauptaltar zeigt im Altargemälde die wichtigsten Heiligen die von den Ungarn verehrt werden. Daneben stehen einige Statuen die ich nicht zuordnen kann.



    Der rechte Seitenaltar stellt Bernadettes Erscheinung Mariens in Lourdes dar.



    Auf der anderen Seite könnt Ihr den Herz-Jesu-Altar sehen.



    Und wer hängt da links vom Altar an der Wand?



    In der Kirche wurde an der Nordwand des Kirchenschiffs zwischen der Kanzel und dem Ecce-Homo-Altar auf einer Wandkonsole mit der Darstellung einer stilisierten Wolke eine im Barockstil bemalte Holzskulptur aufgehängt. Der auf einer Wolke kniende Heilige im priesterlichen Ornat, mit seiner eigenen Zunge in der ausgestreckten rechten Hand, sein Birett in der Linken seitlich neben dem Oberkörper schwingend, ein Strahlenkranz um den Kopf dem einige Sterne abhanden gekommen sind, mit verklärtem Gesicht in die Ferne blickend. Aus den Wolken unten tauchen zwei Engelsköpfe auf, dazwischen ein Palmenzweig.




    Ihm gegenüber hängt die selten gesehene Figur des Hl. Peregrinus Laziosi (Pellegrino), Patron der Gebärenden und Wöchnerinnen, der Lohnkutscher; Helfer gegen Aids, Krebs, Rheuma, Gicht, Pest, Syphilis, Venen- und Beinleiden. Das ist eine Dankesspende des Husarenkommandanten Zsigmond Széchényi II. zu Ehren der Heilung seiner im Kampf erlittenen Wunde.



    Links von der Kanzel kniet eine Figur auf einer Wolke.



    Dies ist eine Darstellung einer Legende: Der Priester wollte einem Mann nicht die Absolution erteilen, und als er den Beichtstuhl verließ, streckte er seine Hand nach der Statue des gekreuzigten Jesus gegenüber aus und sagte: „Ich verzeihe dir.“



    Und es gibt noch einen Nepomuk in der Allerheiligenkirche von Fertőszéplak. Über der Tür zur Sakristei hängt ein Gemälde von István Schaller (* 1707 in Győr; † 1779 in Sopron). Leider habe ich kein eigenes Bild weil auch diese Kirche durch ein Gitter geschützt ist und ich vom Gitter aus das Gemälde nicht sehen kann. Unser Kontakt zur Stadtpfarrei von Sopron, Pater Gergő Vilmos Kovács, hat uns aber ein Foto zur Verfügung gestellt das ich hier zeigen darf. Zum besseren Erkennen der Details habe ich das Bild dreigeteilt. Ich hoffe, dass es korrekt angezeigt wird.



    Wenn ich richtig zählen kann dann waren es insgesamt fünf Nepomukdarstellungen an und in der Allerheiligenkirche von Fertőszéplak.



    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

    Einmal editiert, zuletzt von waldi () aus folgendem Grund: fehlendes Bild eingefügt

  • Italien - Südtirol - Eisacktal - Barbian:


    Von meinem Bikerfreund Adlereins habe ich heute diesen Nepomuk erhalten. Der Brückenheilige befindet sich an einer Hängebrücke für Fußgänger zwischen Barbian und Saubach.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_87720


    Eine ungewöhnliche moderne Darstellung wie ich meine.


    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_87719


    Auf der Website des Künstlers fand ich diesen Nepomuk allerdings nicht.


    BILDHAUER LOTHAR DELLAGO
    "Mit wenigen, klaren und einfachen Linien das Wesentliche auf den Punkt bringen."
    lothardellago.blogspot.com


    Grüße


    Jürgen

  • SK: Kamenica nad hronom, Okres Nové Zámky (Kreis Neuhäusl), Nitriansky kraj (Bezirk Nitra)



    Leider habe ich von dem anscheinend frisch restaurierten Nepomuk in Kamenica nad hronom nur ein brauchbares Bild.



    Die einfarbig bemalte Sandsteinstatue mit Vergoldungen wirkt sehr elegant.

    Weiter Bilder davon gibt es bei Wikimedia.


    Sie steht neben der Kirche zur Geburt der Jungfrau Maria, in der eine weitere Nepomukfigur zu finden sein soll.



    Leider kam ich auch hier nur bis zum Gitter, und die mächtigen Pfeiler der Orgelempore versperrten mir eine gute Sicht.

    Am Hauptaltar kann ich keinen Nepomuk ausmachen.



    Auch an den Nebenaltären entdeckte ich ihn nicht, oder ist es die Figur auf der Wolke links an der Wand oder die Figur darüber?





    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Da wo Béla király sétány (König Adalbert Promenade) und Zöldfa utca (Grünbaumstraße) in...


    H: Nagymaros (Großmarosch oder Freistadt), Szobi járás (Kreis Zopp an der Donau), Komitat Pest, Mittelungarn


    ...aufeinandertreffen steht diese Statue des Hl. Johannes Nepomuk im Schatten alter Kastanienbäume.



    Auf dem aus Bruchsteinen gemauerten Keil entdeckte ich ein Schild.



    "Dieser eisbrechende Damm ist umgangssprachlich nach dem deutschen Loreleyfelsen als Loreley benannt. Er wurde nach der großen Überschwemmung von 1838 auf Initiative des Grafen István Széchenyi zum Schutz der Stadt gebaut.

    Ungarn war nicht, wird aber sein!

    (Das ist das etwas abgeänderte Schlusswort aus Széchenyis Buch Hitel (Kredit):

    „Viele Leute denken: Ungarn – war einmal; ich glaube gerne: Es wird sein!)

    15. März 1998" (150 Jahre Tag der Revolution 1848)


    Die Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk stand ursprünglich auf dem Hauptplatz in Nagymarosch, am Fuße des ehemaligen Wasserturms. Die Kalksteinstatue im Stil des Spätbarocks wurde 1897 als Ersatz für eine frühere Statue aus dem 18. Jahrhundert dort errichtet. Nach dem Krieg bewahrte Dániel Bethlen sie auf, und sein Sohn Gábor Behtlen gab sie später an die Stadt zurück. Im Jahr 1996 wurde die Statue renoviert und auf dem Damm (Loreley) an der Donaupromenade wieder aufgestellt.







    Das auf der Rückseite des Sockels angebrachte Schild erinnert an die Renovierung im Jahr 1997.



    Hl. Johannes Nepomuk

    restauriert vom

    Sozialverein Blumen von Nagymaros

    am Tag des Hl. Stephan

    1997 (20. August)


    Der Blick des Nepomuk führt über den Donauradweg und über die Donau auf die Burg von Visegrád.






    Liebe Grüße von waldi :174:

  • um besseren Erkennen der Details habe ich das Bild dreigeteilt. Ich hoffe, dass es korrekt angezeigt wird

    Das passt perfekt. Danke für den tollen Bericht aus Fertőszéplak. Entweder ich habe etwas verwechselt, oder du. Denn ich habe mir bei dem Bild von Schaller nach Aussagen des Paters Fertőrákos vermerkt. Vielleicht kannst du nochmals nachfragen.

    Auch an den Nebenaltären entdeckte ich ihn nicht, oder ist es die Figur auf der Wolke links an der Wand oder die Figur darüber?

    Auf einer Wolke sehe ich keinen, aber links oben auf dem Altar steht er, eindeutig.



    Johannes

  • H: Zebegény (Sebegin), Szobi járás (Kreis Zopp an der Donau), Komitat Pest, Mittelungarn



    An der Brücke des Malom-völgyi-patak (Mühlentalbach), neben dem Mókus Söröző, einer Kneipe mit dem schönen Namen "Mókus" = "Eichhörnchen", steht das im 19. Jahrhundert erbaute Skulpturenhaus, das im Volksmund "Kapelle" genannt wird.




    In der Nepomukkapelle, die mit einem Doppelkreuz auf der Giebelspitze bekrönt, und mit einer Eisentür mit Glasfenstern verschlossen ist, steht eine im Provinzbarockstil bemalte Holzstatue auf dem Altar.




    Im Jahr 2021 wurde das ursprüngliche Kreuz durch ein einfaches, etwas grob und unpassend wirkendes Kreuz ersetzt.



    Die Figur ist ca. 38 cm hoch.




    Liebe Grüße von waldi :174:

  • H: Kismaros (Kleinmarosch), Szobi járás (Kreis Zopp an der Donau), Komitat Pest, Mittelungarn


    Auch Kleinmarosch ist einer der Orte am ungarischen Donauknie die nach der Vertreibung der Osmanen im 18. Jahrhundert entvölkert waren und durch deutsche Einwanderer mittels der berühmten Ulmer Schachtel neu besiedelt wurden. Deshalb haben sich bis heute die deutschen Ortsnamen erhalten.



    Vor dem Wohngebäude in der Dózsa György utca 20 steht auf einem Sockel aus rotem Marmor eine 1976 im Provinzstil bemalte Steinstatue mit Blick zur Hauptstraße. Sie ersetzt eine Vorgängerfigur die leider nicht mehr existiert. Figurenhöhe: ca. 100 cm.




    Die Bezeichnung "roter Marmor" ist etwas irreführend. Es handelt sich um einen Kalkstein der durch geohistorische Prozesse hohem Druck und hoher Temperatur ausgesetzt war, wodurch die Gesteinspartikel rekristallisierten und feste Oberflächen entstanden die vielfältige Muster bilden. Durch den hohen Eisengehalt bekam er die rötliche Färbung. Der hier verwendete "rote Marmor" wird bei Tardos, einem Ort zwischen Győr und Esztergom, abgebaut. Bekannter ist der rote Marmor aus dem Valpolicella bei Verona, deshalb "Veroneser Marmor" genannt.






    Liebe Grüße von waldi :174:

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