Der 1. November, Allerheiligen, ist bei uns ein wichtiger Feiertag. Wir haben diesen Tag für eine kleine Wanderung im Oberallgäu genutzt. Es sollte zwar nicht allzu warm, allerdings trocken bleiben und so wollten wir eine Fahrt im Cabrio mit geöffnetem Verdeck mit einer kleinen Bergtour verbinden. 12 Grad Celsius ist zwar nicht der Traum zum Offen Fahren. Aber mit Sitzheizung und eingeschalteter Heizung war es gerade noch erträglich.
Von Wengen aus wanderten wir in etwa einer Stunde bis zur Wenger Egg Alpe.
Das Marterl am Ortsrand ist fast eingewachsen.
Wengen ist Teil des Adelegg im Grenzgebiet Bayern zu Baden- Württemberg.

Die waldreiche Gegend war früher Zentrum der Glasmacher.
Am Bach oberhalb des Dorfes gab es früher einmal ein Freibad.
Nach einem tödlichen Badeunfall 1945 war es schon wieder vorbei mit dem nassen Vergnügen.
Das waren noch Preise damals. Frauen und Männer im züchtigen Allgäu dazu streng getrennt.
Die Wenger Egg Alpe haben wir nach einer Stunde erreicht.
Das Jungvieh ist schon seit Wochen im Tal und die Alpe eigentlich geschlossen. Aber das Geschäft an Allerheiligen lässt sich der Wirt anscheinend nicht entgehen weil heute zumindest für Getränke, Kaffee und Kuchen geöffnet ist. Es gibt ja auch eine mautpflichtige Straße hierher und so finden sich doch ein paar Gäste ein.
Wir haben vorgesorgt und können uns selbst verpflegen. Dazu fanden wir eine urige Stelle an einem Brennholzlager.
Die beiden Mädels sind mit ihren Vierbeinern auf dem Weg zum Schwarzen Grat. Auch wir waren dort mit unserem Enkel Tom vor ein paar Wochen. Was wir dort erlebten könnt ihr hier nachlesen.
Wanderung mit Tom auf den Schwarzen Grat
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Grat
Unser Ausgangspunkt war Eisenbach bzw Kreuzthal.
Wieso es sich hier bei einem Dorf eigentlich um zwei Dörfer handelt ist schnell erklärt.
…

Weiter geht es nach der Stärkung zum wenige Minuten entfernten Raggenhorn.
Der Grenzstein im Vordergrund trägt auf einer Seite ein „B“. Ich nehme an, dass er wie weitere die wir bei unserer Rundwanderung sehen die Grenze zwischen Bayern und dem damaligen Württemberg markiert.
Allerdings findet sich auf der anderen Seite kein „W“ als Pendant.
Die Allgäuer Alpen im Hintergrund sind ab geschätzt etwa 2000 Metern Höhe bereits mit Schnee bedeckt.
Auf einer Tafel sind die Berge angeschrieben.
Wir nehmen für den Rückweg die westliche Route.
Diese Pilze essen wir lieber nicht.
Schließlich finden wir einen idyllischen Platz für eine Pause.
Die Sonne kommt hinter den Wolken hervor und wärmt uns etwas.
Die Inschrift passt zum heutigen Tag. Natürlich tragen wir uns auch ins Gipfelbuch ein obwohl man beim Gaiskopfspitz eher nicht von einem Gipfel sprechen kann.
Beim Abstieg sahen wir zwischen den Bäumen gelegentlich den Bodensee.
Schon bald sind wir wieder in Wengen.
Weiter unten ist auch Anfang November noch das Jungvieh Tag und Nacht auf der Weide. Erst wenn der erste Schnee fällt geht es heim in den Stall.
Im Dorf finde ich diese Tafel.
Es bleibt abzuwarten ob es für uns die letzte Wanderung in den heimatlichen Bergen in diesem Jahr war.
Jürgen