Krilo? Nie gehört werden nun sogar viele sagen, die schon oft in Kroatien weilten. Und doch ist dieser kleine Ort mit einem besonderen Hafen, zwischen Split und Omis direkt an der Jadranska Magistrale gelegen wichtig. In Krilo, einem Ortsteil von Jesenice werden im Spätherbst all die kleinen und mittelgroßen Kreuzfahrtschiffe zusammengezogen mit denen man den Sommer über die Küste oder die Inseln des Landes erkunden kann. Es gibt eine Vielzahl von Veranstaltern und auch verschiedene Eigner dieser Schiffe.
Wer den improvisierten Hafen aus der Luft betrachtet erkennt zumindest im Sommer nichts außergewöhnliches.

Als ich Ende Oktober hier vorbeikam war es ganz anders. Der Hafen ist komplett belegt mit sicherlich mehr als 100 Schiffen. Kaum eines kann sich bewegen. Das ist ja auch nicht nötig weil die Schiffe in Krilo für ein paar Monate eingelagert sind.
Egal ob Segelboot, Motorschiff aus Stahl oder Holz. Hier sind alle da.
Manche Schiffe werden auf dem Trockenen renoviert.
Bei manchen hatte ich den Eindruck als werden die ausgeschlachtet und so langsam abgewrackt. Hier fehlt beispielsweise bereits der Anker.
Der Hafen selbst ist wohl relativ schnell und einfach angelegt worden. Die breiten befahrbaren Dämme sind nur aufgeschüttet, mit Felsen zum offenen Meer hin abgesichert und geschottert. Eine feste Fahrbahndecke gibt es nicht.
Die Poller zur Befestigung mittels Tauen sind betonierte Ölfässer.
Mancher Handwerker kommt nur mit einem Schlauchboot zum Schiff wo Arbeiten erledigt werden müssen.
Gerne hätte ich mir das auch von weiter oben am Hang angesehen. Aber die Zeit reichte nicht weil mein Flugzeug in Zadar auf mich wartete.
Ich kann mir denken, daß diese Schiffe alle hier deshalb zusammengezogen wurden, weil die Liegegebühren extrem niedrig sind. In einem "normalen Hafen" wären sicherlich viele tausend Euro für die Zeit des Winters fällig gewesen. So hat Krilo eine Nische gefunden wo Geld in die Kasse gespült wird. Vermutlich ist durch dieses Winterlager die Existenz einiger Handwerksbetriebe gesichert.
Im Sommer, so nehme ich an, liegt wohl kaum ein Schiff hier an der Mole. Es sei denn, eine Reparatur steht an. Ob jedoch auch größere und umfangreichere Reparaturen hier ausgeführt werden können glaube ich eher nicht weil ich keine Werkstätten mit Maschinen sah. Auf mich machte die ganze Einrichtung eher einen provisorischen Eindruck.
jürgen