Die dalmatinische Insel Peljesac ist bekannt für hervorragende Weine. Die Trauben werden entweder auf der Hochebene zwischen Potomje, Pijavicino, Janjina, Kuna Peljesca, Oskorusno und Donja Banda und an den Südhängen um Postup und Podobuce angebaut.
Obwohl ich nur wenig Ahnung von Weinen habe nutzte ich die Gelegenheit ein Weingut in Potomje zu besichtigen. Den wohl beeindruckendsten Weinkeller hat Matusko.
Dieses familiengeführte Weingut dürfte sicherlich mit einem Umsatz von mehreren Millionen Euro im Jahr zu den größeren gehören. Selbst in verschiedenen Supermärkten in Dalmatien habe ich Matusko Weine gesehen. Auch exportiert man ins europäische Ausland und nach Übersee.
Die überirdisch erkennbaren Gebäude beeindrucken nicht sonderlich. Ich bin ohne Voranmeldung einfach hinein gegangen und habe gefragt, ob ich die Kellerei besichtigen kann. Das ist auch ohne Führung spontan möglich. Treppe runter und dann immer rechts halten wurde mir gesagt und dann finde ich sicherlich auch den Ausgang.
Das Ambiente und nicht zuletzt die charmanten Mädels versprachen eine angenehme Atmosphäre bei der anschließenden Verkostung.
Natürlich kann man hier auch Weinproben mit passenden Speisen buchen.
Sowohl oberirdisch als auch im Keller gibt es rustikale Sitzgelegenheiten für so ein Event.
Allerdings beginne ich nun meinen Rundweg ganz alleine ohne Führung.
Auf Anhieb fällt mir auf, daß alle Weine tatsächlich auch heute noch in Holzfässern gelagert werden bevor die Abfüllung in Flaschen erfolgt.
Erwähnen möchte ich hierbei, daß die Weingüter der dalmatinischen Halbinsel erst nach der Unabhängigkeit Kroatiens vor gut 30 Jahren einen enormen Aufschwung erlebten. Vor allem die Qualität konnten die Winzer enorm steigern und so zählen diese Weine heute nicht mehr zu den preiswerten Weinen.
Auf den Fässern hat man mit Kreide die Sorte und den Jahrgang vermerkt.
Die alten Gerätschaften dienen nur mehr der Dekoration.
Das Anbaugebiet Dingac gibt einem Rotwein seinen Namen. Die Weinberge sind nur über den Tunnel ab Potomje zu erreichen. Diesen Tunnel haben die Winzer selbst vor gut vierzig Jahren in den Berg geschlagen um einfacher zur Bearbeitung in die Weinberge zu gelangen. Zuvor mußten sie auf Pfaden über den Berg gehen.
Diese Geräte scheinen noch genutzt zu werden.
Sicherlich kann man im Rahmen einer Führung einiges über die Produktion erfahren. Ich jedoch war spontan ohne Voranmeldung alleine da.
Der Herr schaut mich grimmig von seinem Wandbild aus an.
Schließlich gönne ich mir doch noch ein paar Gläschen. Eine Glas Wein mit 0,1 Liter Inhalt kostet ab 1,50 Euro. Bei der geringen Menge kann man schon mal mehr wie zwei Sorten verkosten wenn man noch dazu charmante Unterhaltung hat.
Die bekanntesten Sorten sind wohl Dingac, Postup, Prosek, Plavac und Rukatac. Der Prosek ist ein süßlicher Dessertwein. Hauptsächlich sind es übrigens Rotweine die auf der Halbinsel angebaut werden. Nur die Sorte Grk ist ein Weißwein.
jürgen