Ein Spaziergang auf den Spuren von Kilian Ignaz Dientzenhofer in Prag
Wer war Kilian Ignaz Dientzenhofer, Schreibweise auch Dienzenhofer * 1. September 1689 in Prag; † 18. Dezember 1751 in Prag.?
Quelle: Jan Vilímek (1860–1938) - Nationalbibliothek der Tschechischen Republik, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=149072913
Er war Sohn des Baumeisters Christoph Dientzenhofer und der Maria Anna, geb. Lang. Bei seinem Vater erlernte er das Handwerk des Maurers, unternahm ausgedehnte Studienreisen ins Ausland, sprach sechs Sprachen und praktizierte in Wien bei Johann Bernhard Fischer von Erlach und auch bei Johann Lucas von Hildebrandt.
Er schuf eine große Anzahl von Profan- und Sakralbauwerken oder war zumindest architektonisch daran beteiligt. Das Panorama von Prag ist von seiner Architektur geprägt.
Im Gegensatz zur Architektur seines Vaters treten bei ihm die hochbarocken Formen zurück. Bei seinen Bauten bevorzugte er den Zentralbau und verband die bisherigen böhmischen Formen mit dem höfisch-wienerischen Stil. Kaiser Karl VI. verlieh ihm 1730 den Titel eines Hofbaumeisters, 1737 folgte die Ernennung zum Oberfestungsbaumeister.
Aus erster Ehe hatte er zehn Kinder, aus zweiter Ehe weitere dreizehn Kinder. 13 Kinder erreichten das Erwachsenenalter. Keines der Kinder beschäftigte sich mit dem Bauwesen. Sein Nachfolger war Francesco Anselmo Lurago, der mit einer Tochter von Kilian Ignaz Dientzenhofer verheiratet war.
Die Liste der Werke von Kilian Ignaz Dientzenhofer in Böhmen ist lang, in Schlesien hat er die Klosterkirche Wahlstatt erbaut, die als der Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens gesehen wird. In Ungarn stammt die Minoritenkirche in Eger von ihm. Waldi hat hier diese Minoritenkirche gezeigt:
AW: (3) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 3
Die auf dem Dobó István Platz in Eger gelegene zweitürmige Minoritenkirche des heiligen Antonius (ungar. Szent Antal Minorita templom)
zählt zu den schönsten Kirchen des Spätbarock in Ungarn.
Auf der rechten Seite des Kirchenschiffes, in der zweiten Nische (gegenüber dem Altar der St. Anna) ist der Altar von St. Johannes Nepomuk.
Das barocke Altarbild zeigt Engel die den Heiligen Johannes Nepomuk in den Himmel begleiten.
Das Bild ist in…
Auf einem Rundgang durch Prag zeige ich zwölf seiner Bauwerke.
- Sommerpalais Michna (Villa Amerika), Neustadt
- Kirche St. Katharina, Neustadt
- Kirche Johannes am Felsen, Neustadt
- Kirche St. Cyrill und Method, Neustadt
- Statuengruppe vor Kirche St. Ursula, Neustadt
- Palais Sylva-Tarouca, Neustadt
- Palais Goltz-Kinsky, Altstädter Ring
- Kirche St. Nikolaus am Altstädter Ring
- Kirche St. Nikolaus, Kleinseite
- Kirche St. Thomas, Kleinseite
- Militärkirche St. Johannes Nepomuk, Hradschin
- Prager Loreto, Hradschin
1. Sommerpalais Michna (Villa Amerika), Neustadt
Ich beginne in der Neustadt. Wir kamen mit der Bahn von Wien kommend nach vier Stunden Fahrtzeit am Prager Hauptbahnhof an. Von dort geht es mit der Metro über Florenc zum Karlsplatz.
In Prag fährt man mit >65 Jahren gratis mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, die herausragend gut unterwegs sind. Vom Karlsplatz geht es zur Ke Karlovu 462/20. Dort steht dieses Barockschlösschen, eines der Erstlingswerke von Kilian Ignaz Dientzenhofer.
Die Mauer könnte eine Renovierung vertragen, das kleine Schloss ist in einem relativ guten Zustand. Im Museum waren wir nicht.
Das Schloss samt Nebengebäuden wurde 1712 -1720 für Johann Wenzel Graf Michna von Vacinov erbaut. Deshalb hat es den Namen Sommerpalais Michna. Es wird auch Villa Amerika genannt, nach dem Gartenrestaurant Amerika, das hier Anfang des 19. Jahrhunderts betrieben wurde. Seit 1932 ist das Antonín Dvořák Museum hier untergebracht.
Die Sandsteinplastiken sind Allegorien der vier Jahreszeiten vom Meister Matthias Bernhard Braun.
Gleich gegenüber, man sieht von hier aus schon den spitzen Kirchturm, befindet sich das nächste Objekt...
Johannes