Als wir gestern rund um Irsee spazieren waren haben wir am Nachmittag auch dem Brauerei Museum der Kloster Brauerei einen Besuch abgestattet. Das Museum ist tagsüber immer geöffnet. Eintritt muss nicht bezahlt werden. Beim Öffnen der Eingangstür gehen die Lichter an. So kann sich jeder so lange er will in dieser Ausstellung aufhalten und darüber informieren wie früher Bier gebraut, abgefüllt, ausgeschenkt und verkauft wurde. Die Klosterbrauerei Irsee existiert bis zum heutigen Tage. Das Bier kann man entweder in der Gaststätte nebenan probieren oder in einigen wenigen Gaststätten im Umland.
Bier wurde erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Flaschen abgefüllt. Zuvor verwendete man ausschließlich Holzfässer.
Biermarken waren früher bei uns in der Gegend ein Teil des Lohns. Arbeiter in verschiedenen Berufen erhielten solche Münzen, die für den Kauf von Bier in der Brauerei verwendet werden konnten. Ihr Wert betrug meistens eine Mass Bier, also 1 Liter Bier. Das Bier wurde in der Regel in einem Krug abgeholt, der nicht im Eigentum der Brauerei stand. Den musste derjenige, der das Bier haben wollte schon selbst mitbringen.
Das ist eine Maschine zum Reinigen der Flaschen. Nachdem es sehr wenige Flaschen sind, die gleichzeitig gereinigt werden können, stammt die wohl noch aus der Anfangszeit wo Bier in Flaschen abgefüllt wurde.
Der genaue Zweck dieses Geräts hat sich mir nicht erschlossen.
In diesen gefliesten offenen Behältern wird bis heute noch die Bierhefe gelagert.
Verschlüsse aus Metall kamen erst später auf. Anfangs waren die Flaschenverschlüsse aus Porzellan mit einer Gummidichtung. Dieser Porzellanstöpsel wurde mit einem Drahtgestell an der Flasche befestigt. Vor etwa drei Jahrzehnten kam diese altertümliche Verschlussform erneut auf. Einzelne Brauereien verwenden die heute noch für Spezialbiere.
Könnt ihr euch vorstellen, welchen Durst man bekommt, wenn man dieses Museum sehr lange besichtigt? Wie gut, dass man die Produkte der Brauerei nebenan in der Gaststätte gleich verkosten kann. Diese Chance haben wir logischerweise wahrgenommen.
Das ist die eigentliche Brauerei. Das Museum befindet sich im Rückgebäude.
Dazu das Feuer im offenen Kamin. Was will man mehr an einem trüben Wintertag?
Jürgen