Die Margareteninsel ist die bekannteste Donauinsel Budapests. Sie befindet sich im Stadtzentrum, zwischen den beiden Stadthälften Buda und Pest und liegt wie ein riesiges Schiff zwischen Margareten- und Árpád-Brücke. Die Insel hat eine Länge von 2,5 km, eine Fläche von 0,965 km²
Ursprünglich „Nyulak szigete“ - Insel der Hasen genannt, weil hier die Könige des Landes jagten, trägt die Insel heute den Namen der Margarete, Tochter König Bélas IV.
Seit dem 12.Jh. siedelten sich Wehrklöster an. König Béla IV. stiftete nach dem Mongolensturm ein Dominikanerinnen-Kloster, in dem seine Tochter Magit (Margarete 1242-1271) 20 Jahre lang lebte.
Über die nach ihrem Tod im Jahre 1271 selig gesprochene ranken sich viele Mythen und Erzählungen. Angeblich soll König Bela IV geschworen haben, im Falle eines Sieges über die Tataren seine Tochter Margarete als Nonne in das Dominikanerinnenkloster, welches im Besitz des Großteils der Insel war, zu schicken. Nach dem Sieg der Ungarn machte der König um das Gesicht zu wahren sein Versprechen war.
Margarete starb bereits im Alter von 29 Jahren im Kloster. Zwar stehen vom Dominikanerinnenkloster nur noch die Fundamente, doch die Legenden über das Leben und die guten Taten der Heiligen Margarete wurden überliefert.
Bei Ausgrabungen im 19. Jahrhundert wurde hier das Grab des ungarischen Königs Stephan V. mit einer kostbaren Krone gefunden.
Auf diese Insel zog sich schon die römische Elite zurück, um der Hetze des Alltags zu entfliehen. Auch wird gemunkelt, dass die Türken im 18. Jahrhundert die Insel für ihre Haremsdamen nutzten.
Ungefähr in der Mitte der Insel überdauerte die Ruine der frühgotischen Franziskaner-Kirche.
In der Nähe des Dominikanerinnenklosters steht die St. Michaeliskapelle, Teil des Prämonstratenserklosters aus dem 12. Jahrhundert. Die Rekonstruktion der Kapelle im romanischen Stil fand 1931 statt.
Ebenfalls hier beginnt die Künstlerpromenade mit zahlreichen Büsten bedeutender Schriftsteller, Künstler und Architekten. Hier befinden sich sicher an die 50 Büsten. Hier ein paar davon.
Der markanteste Punkt im Süden der Margareteninsel ist das Zentenariumsdenkmal von István Kiss, welches an die Vereinigung der drei Städte Buda, Pest und Óbuda zur neuen Stadt Budapest im Jahre 1873 erinnert.
An der Westseite der Insel erhebt sich der 57 Meter hohe Wasserturm. Seit dem Bau im Jahr 1911 ist er das Wahrzeichen der Insel und unterhalb einer Freilichtbühne zu finden.
Die St. Michael-Probstkirche des Prämonstratenser Ordens wurde im 12. Jahrhundert in einem reinen romanischen Stil erbaut. Im 15. Jahrhundert kam die Sakristei und an der Südseite eine Kapelle hinzu. Während der Türkenkriege wurde die ganze Kirche 1541 zerstört.
Die Ruinen wurden 1923 ausgegraben. Der Wiederaufbau der kleinen Kirche erfolgte 1930-31.
Die Glocke wurde 1914 unter den Wurzeln eines Nussbaumes gefunden. Sie ist eine der ältesten Glocken in Ungarn und wurde vom Meister Hans Strous im 15. Jahrhundert gegossen. Heute noch feiert man dort Gottesdienste.
Auch ein kleiner Tierpark befindet sich auf der Insel.
Kurz vor der Árpádbrücke befindet sich der Japanische Garten von 1936 und der Spielbrunnen mit Neptun, welcher ein Treffpunkt für Musiker ist. Auch ein kleiner Teich ist vorhanden.