Istanbul - Sehenswürdigkeiten der Kulturhauptstadt 2010
Ende Oktober machten wir eine 4-tägige Städtereise zu der westlichsten Metropole Asiens und gleichzeitig in die östlichste Stadt Europas - nach Istanbul.
Mit ihren gigantischen Ausmaßen erstreckt sie sich ca. 150 Kilometer von West nach Ost entlang des Bosporus und ca. 50 Kilometer von Nord nach Süd. Sie beherbergt ca. 13 Millionen Einwohner, deren Durchschnittsalter bei 28 Jahren liegen soll.
Über Jahrhunderte wurde die Stadt immer wieder von neuen Gruppen: Griechen, Römern, Persern, Kreuzrittern, Tataren und Türken erobert und geprägt. Daher bietet sie mit ihrer architektonische Vielfalt eine atemberaubende Mischung aus Moscheen mit Minaretten und Bürotürmen, Jahrhunderte alten Basaren und modernen Shopping Mals, osmanischen Holzhäuschen und luxuriösen Villen.
Leider war die Zeit viel zu kurz. So konnten wir uns gerade mal einen Überblick verschaffen und auch nur einen kleinen Teil der unzähligen Sehenswürdigkeiten dieser faszinierenden Stadt besichtigen. Trotzdem möchten wir unsere Eindrücke und Erlebnisse hier festhalten und erstmalig einen Reisebericht in das „Schöner-Reisen-Forum“ einstellen.
Da uns der Wettergott nicht gerade hold war, es regnete ausgiebig und der heftige Wind lies uns kaum den Regenschirm festhalten, beschlossen wir obwohl gar nicht eingeplant das Archäologische Museum zu besuchen.
Das Museum liegt im Ortsteil Sultanahmet gleich neben dem Topkapi-Palast. Die annähernd 45.000 Exponate, die im Museum ausgestellt sind, bestehen aus 10.000 Statuen und Statuetten, 9.000 steinernen Objekten, 12.000 Töpfer-, 10.000 Metall-, und 3.000 Glaswaren. Ein einziger Tag reicht bei weitem nicht aus, um alles zu besichtigen. Wir haben uns hauptsächlich auf die Statuen konzentriert:
Göttervater Zeus
Tyche eine Tochter des Zeus hält Plutos Gott des Reichtums auf dem Arm (aus dem 2.Jhdt.n.Chr.)
Marmorstatuette von Marcus Aurelius römischer Kaiser 2.Jhdt.n.Chr.
Hermaphroditos aus der griechischen Mythologie ist ein zweigeschlechtlicher Jüngling, den Aphrodite dem Hermes geboren hat.
Teilstücke aus Mosaik des weltberühmten Ischtar-Tores aus Babylon erbaut von Nebukadnezar II.
Leichenschmaus aus der griechischen Antike (4.Jhdt.v.Chr.)
Sarkophag der klagenden Jungfrauen
Darstellung Kampf der Giganten ( mit Schlangen-Unterschenkeln) gegen die griechischen Götter 2.Jhdt.n.Chr.
Alexander-Sarkophag aus dem 4.Jhdt. v.Chr. gefunden bei den Ausgrabungen von Sidon, dem heutigen Libanon. Die sterblichen Überreste von Alexander dem Großen befinden sich allerdings nicht darin.
Wahre Massen von alten Statuen und Fragmente zusammen mit moderner Kunst, die anscheinend keinen Platz im Museum gefunden haben und im Außenbereich des Museums ausgestellt sind.
Öffnungszeiten: tägl. 9-17 h außer Mo Eintrittspreis: 10 TL
Der im Jahre 528 von Kaiser Justinianus erbaute Galata-Turm ist einer der ältesten Türme Istanbuls. 1348 war er Hauptbastion der Befestigungsanlage von Konstantinopel.
Der Turm hat ein 3,75 Meter starkes Mauerwerk, ist 62 Meter hoch und ermöglicht Besuchern einen Rundblick über die Stadt.
Blick über den Bosporus auf den asiatischen Teil von Istanbul
Die Moschee rechts mit den 6 Minaretten ist die Sultan-Ahmet oder Blaue Moschee, links ist die Hagia Sofia zu sehen.
Blick auf die Galata-Brücke gleich am Ende links die Süleymaniye Moschee
Unterhalb der Turmspitze befindet sich ein Restaurant, welches man mit dem Aufzug erreichen kann. Steigt man die letzten zwei Stockwerke, die Treppe zur Aussichtsgalerie hinauf, wird man mit dem phantastischen Blick auf die Altstadt belohnt. Möchte man in dem Restaurant essen, sollte man dies nach 20 h tun, denn sonst ist der Blick durch Besucher auf der Aussichtsplattform versperrt.
Öffnungszeit: 8.30-20 h, Eintrittspreis: 15 TL
Die wichtigste Straße im Stadtteil Beyoglu ist die Istiklal Caddesi, eine Fussgängerzone und die Flaniermeile Istanbuls. Hier sollte man mit der roten nostalgischen Straßenbahn eine Tour machen. Die knapp 2 km lange Fahrt mit der alten Bimmel-Bahn kostet 1,50 TL
Sie beginnt ihre Fahrt am Galata Hügel, dem Tünel-Platz, ( Hier fährt übrigens auch eine der ältesten U-Bahnen.) führt über den Galatasaray-Platz, und endet am Taksim Platz, dem Verkehrsreichsten der Stadt, welcher auch regelmäßig Schauplatz für Demonstrationen ist.
Denkmal der Republik-Gründung 1923.
Die Istiklal Straße bietet neben einem großen Angebot von kulturellen Möglichkeiten wie Galerien, Antiquariate, Kinos, Musiklokalen auch viele Geschäfte, Buchläden, Kaufhäuser, Restaurants usw. Von hier aus sollte man einen Abstecher in die Parallelstraße Nevizade machen und sich die appetitlichen Obst- und Fischstände ansehen.
Der Große Basar (Kapali Carsi) wurde im 15 Jhdt. von Sultan Mehmet II. aus Holz erbaut und befindet sich in der Altstadt. Damals wurden nur Stoffe, später auch andere Waren angeboten.
Der Bazar brannte zu verschiedenen Zeiten (1546, 1660, 1695, 1701 und 1750) nieder, wurde aber immer wieder neu errichtet und jeweils erweitert.
Er beherbergt auf über 200.000 Quadratmetern Fläche in seinen labyrinthisch gestalteten Gassen an die 4.000 Läden und Banken, Wechselstuben und Restaurants, Teestuben, Brunnen und Gebetshäuser.
Hier bieten sich vielfältige Möglichkeiten sich zu verlaufen. Die am meisten vertretenen Waren sind Schmuck, Silberwaren, Lederwaren und natürlich türkische Teppiche und Kelims.
Aber auch sehr Ungewöhnliches wie Blutegel werden angeboten. Hier sind sie zum Naturwissenschaftler mit Professur erhoben worden und heißen „Prof. Dr. Sülük“.
Öffnungszeiten: 8.30 – 20 h außer So
Bei Yerabatan Saray handelt es sich um die größte Zisterne des alten Byzanz. Die Zisterne diente zur Wasserversorgung der Stadt und wurde unter Kaiser Justinian als Wasserspeicher angelegt. Yerabatan Saray liegt direkt gegenüber der Hagia Sophia und wird auch „Versunkener Palast“ genannt. Eine Treppe führt den Besucher in die unterirdische Zisterne, wo heute noch das Wasser steht, in dem unzählige Karpfen schwimmen.
Hier befinden sich auch zwei Medusen-Köpfe sie dienten als Säulen-Fundament. Das unterirdische Gewölbe wird von 336 Säulen getragen, die seit 1400 Jahren das Einstürzen der Decke verhindern.
Öffnungszeiten: 9 - 18 h Eintrittspreis: 10 TL
Tipp: Im Sommer finden hier Konzerte mit klassischer Musik statt.
Der Ägyptische Basar oder auch Gewürzbasar ist ein Erlebnis für Auge und Nase. Gerne hätten wir die würzigen exotischen Gerüche in diesen Bericht mit einfließen und den Leser an diesem sinnlichen Erlebnis teilhaben lassen.
Außer Gewürzen werden auch noch die unterschiedlichsten Teesorten, Heilkräuter, Samen, getrocknetes Obst, Nüsse, sowie die typisch türkischen süßen Kalorien-Bomben angeboten.
Die Hagia Sophia war im Altertum eine christliche Kirche des byzantinischen Reiches, später wurde sie Moschee der Osmanen und ist heute ein Museum. Somit ist die Hagia Sophie beeinflusst von christlicher und islamischer Kultur.
Der außergewöhnliche byzantinische Bau wurde von Kaiser Justinian im 5. Jahrhundert n. Chr. in sensationell kurzer Bauzeit nämlich nur 5 Jahren und 10 Monaten errichtet. (Seit 18 Jahren sind türkische Restauratoren damit beschäftigt, einen Teil der Innenkuppel wieder herzustellen.)
1453 kehrte der Islam in das ehemals größte Gotteshaus der Christenheit ein. Es wurden Minarette errichtet und die Kreuze durch Halbmonde ersetzt. Viele der christlichen Symbole wurden abgedeckt, aber nicht zerstört. So sind heute noch gut erhaltene Relikte beider Religionen in dem seit 1935 zum Museum deklarierten Bau vorhanden.
Beherrscht wird das Bild des Gotteshauses durch die rund 56 Meter hohe Kuppel mit dem massiven, rötlichen Mauerwerk. Im Innern der Kirche wirkt die mächtige Kuppel so, als schwebe sie förmlich über dem riesigen Kirchenschiff. Beeindruckend sind die herrlichen Mosaiken auf goldenem Hintergrund.
Innenkuppel mit Seraf (Serafin) Dieser Engel aus dem 9.Jhdt., der das Tor zum Paradies bewachen sollte, wurde erst 2009 unter 6 Schichten bei Restaurationsarbeiten wieder entdeckt.
Die sog. Deesis, die Mosaik-Darstellung von Jesus Christus zwischen der Mutter Maria und Johannes dem Täufer zählt zu einem der wichtigsten spätbyzantinischen Kunstwerken.
Die 8 runden 7,5 m großen Schrifttafeln aus Kamel-Leder auf grünem Grund mit goldener Schrift preisen den Namen Allahs, seines Propheten Mohammed, sowie die Namen 6 verschiedener Kalifen.
Dieser aus einem einzigen Marmorblock hergestellte Krug wurde während der Regierungszeit von Murad III 1574 aus Pergamon mitgebracht.
Die Kanzel des Imam
herrlich verzierte Säulen
Öffnungszeiten: Di-So 9-16 h, Eintrittspreis: 20 TL
Der Bosporus, das Schmuckstück Istanbuls, ist eine 30 km lange natürliche Wasserstraße, die das Marmara Meer mit dem Schwarzen Meer verbindet. Ihre Breite misst zwischen 660 m und 3300 m.
Somit ist sie die engste Meerenge der Welt, die für internationale Seefahrt genutzt wird. Seine Gewässer sind tückisch und schwer zu befahren. Eine Strömung auf der Oberfläche fließt vom Schwarzen Meer zum Marmara Meer, Richtung Süden, und hat eine Geschwindigkeit von bis zu 5 km in der Stunde. In etwa 40 m Tiefe besteht eine Gegenströmung nach Norden, Richtung Schwarzes Meer.
An der Galata-Brücke befinden sich viele Fisch-Grillstationen – hier eine ganz Prächtige auf einem Schiff.
Hier ankern auch die Ausflugsboote mit denen man eine Rundfahrt durch den Bosporus machen kann. Von den Menschenmassen sollte man sich nicht abschrecken lassen. Man findet schnell einen Platz auf einem Schiff.
Eine ca. 2-stündige Tour kostet ab ca. 15 TL
Galata-Brücke mit Galata-Turm
Dolmabahce Saray Der Palast wurde 1856 am Ufer des Bosporus errichtet und löste den Topkapi-Palast als Sultansresidenz ab. Beim Bau des Palastes wurde mit Gold, Marmor und Kristallen nicht gespart. Neben dem öffentlichen Bereich des Palastes können bei einer Führung der alte Harem und die Privaträume des Sultans besichtigt werden. Auch heute noch wird der Dolmabahce Palast für offizielle Anlässe wie Staatsbesuche genutzt.
Öffnungszeiten: tägl. 9-15 h außer Mo+Do
Dahinter sieht man die Dolmabahce Moschee, das Ritz Carlton Hotel-Hochhaus und daneben dass den Fußballfreunden bekannte Besiktas Stadion
Hochhäuser neben Moscheen mit Minaretten
Luxus-Unterkünfte am Wasser
Bosporus-Brücke mit 1074 m Länge Eröffnet 1973 davor die Ortaköy Moschee
Ortaköy Moschee
wunderschöne Residenzen und Holzvillen im Jugendstil
Selbst um eines dieser einfachen Stadthäuser sein Eigen zu nennen, muss man Millionär sein.
Die Fatih-Sultan-Brücke ist eine 6-spurige Autobahn.
prächtige Luxusvillen im Grünen
Die Rumeli-Festung (Rumelihisari) befindet sich auf der europäischen Seite des Bosporus. Die Festung wurde 1452 errichtet, um eine bessere Kontrolle über den ankommenden und abfahrenden Verkehr an der engsten Stelle der Meerenge zu haben. Hier ist diese gerade einmal 660 Meter breit. Danach wurde die Festung als Gefängnis und Lagerplatz genutzt.
Diese bildschönen Anwesen mit Blick auf den Bosporus befinden sich auf der asiatischen Seite.
Im Beylerbeyi-Palast (erbaut 1861 – 1865) veranstaltete Mustafa Kemal Atatürk 1935 die erste Weltfrauenkonferenz.
Der Leander-Turm (Kiz Kulesi) ist ein Leuchtturm, der auf einem kleinen Inselchen mitten im Bosporus liegt. Nachdem der Tochter eines Sultans prophezeit wurde, dass sie an einem Schlangenbiss sterben werde, diente ihr der sog. Mädchenturm als Zufluchtsort. Sie konnte der Legende nach ihrem Schicksal aber dennoch nicht entfliehen und wurde durch eine Schlange getötet, die sich in Weintrauben befand, welche ihr in die Unterkunft gebracht worden waren.
Der Topkapi-Palast war Jahrhunderte lang der Wohn- und Regierungssitz der Sultane. Es lebten bis zu 5000 Menschen in den Räumlichkeiten. Auf dem über 69 Hektar großen Palast-Arial befinden sich die Irenenkirche, die Agalar Moschee, eine Bibliothek, die Palastschule, ein Küchentrakt, Waffen- und Gerätehäuser, sowie der Harem und die Schatzkammer. Auffällig ist, dass der Topkapi-Palast im Gegensatz zu anderen Prachtbauten im ersten Moment eher unscheinbar wirkt. Erbaut wurde der Palast 1453 vom Eroberer Konstantinopels, Sultan Mehmet II. Er besteht aus mehreren filigranen Einzelgebäuden, die um vier Höfe errichtet sind. Überall im Palast ist osmanische Kunst und Dekoration zu besichtigen und der Reichtum der osmanischen Herrscher zu erkennen.
Eingangstore
einer der 4 Höfe mit Säulengang
Ahmet-Brunnen
Eingang zur Schatzkammer
prunkvolle Wohnräume
Lohnenswert ist ein Besuch des sagenumwobenen Harems. Unter dem Regiment der Mutter des Sultans hielten sich hier der Sultan und bis zu 1500 Haremsdamen, Konkubinen, Eunuchen und Sklaven auf. Der Harem ist ein Palast innerhalb des eigentlichen Palastes mit ca. 400 luxuriösen Privatgemächern. Zu besichtigen sind hier prachtvolle Bäder und reich verzierte Zimmer
.
Thronsaal
Blumentüren und Blumenfenster
Seit 1923 ist im Topkapi-Palast ein Museum untergebracht. Es zeigt Sammlungen von Porzellan, Gewändern, Juwelen und Waffen aus dem osmanischen Reich, sowie islamische Reliquien, wie eines der ältesten Koranexemplare.
Öffnungszeiten: täglich außer Di 9 – 17 h
Eintrittspreis Topkapi-Palast 20 TL
Eintrittspreis Harem im Palast 15 TL
Tipps und Infos:
Kosten: Wir hatten frühzeitig gebucht, und für den Lufthansa-Linienflug (München – Istanbul/Atatürk) incl. der 4 Übernachtungen in einem 4-Sterne-Hotel mit Frühstück Euro 254,-/Person bezahlt.
Mit der englischen Sprache kommt man meist zurecht. Die vielen gut deutsch sprechenden Türken wie an der türkischen Riviera findet man hier nicht. Auch findet man hier nicht diese heftige Aufdringlichkeit beim Einkaufen.
Währung: 1 Türkische Lira entspricht Euro 0,50. Am günstigsten wechselt man in den zahlreichen Wechselstuben. Man findet auch überall Bankautomaten.
Bei der Hotelauswahl sollte man darauf achten, dass das Domizil nicht in unmittelbarer Nähe einer Moschee liegt, denn am späten Abend, wie auch zur frühen Morgenstunde, werden die Korangesänge des Muezzin aus den Mikrofonen der Minarette in ohrenbetäubender Lautstärke übertragen und man sitzt schon mal aufrecht im Bett.
Wer vor hat einen Leihwagen zu mieten, sollte sich im Klaren sein, dass es fast überall zu Dauerstaus kommt und der Fahrstil der Türken sehr rasant und auch rigoros ist. Zum Wechseln der Fahrspur wird nicht etwa der Blinker eingesetzt, sondern die Hupe betätigt und gleichzeitig brutal reingedrängt. Viele Ampeln werden überhaupt nicht beachtet und anscheinend von den Lenkern als rein farbiges „Zierwerk“ angesehen. Also Achtung auch als Fußgänger. Zebrastreifen werden von Autofahrern nicht berücksichtigt - sie lockern nur den tristen Straßenbelag auf.
Bei vielen Sehenswürdigkeiten werden Digitale-Audio-Führer (Kopfhörer mit einer kleinen Tastatur, die man um den Hals trägt) für 10 TL angeboten. Diese kann man auch zu zweit benutzen und sich auf Deutsch während des Rundgangs alles genau erklären lassen.
Bei Moschee-Besuchen muss man die Schuhe ausziehen. Man sollte sie auf jeden Fall, in den meist zur Verfügung gestellten Tüten, mit sich nehmen. Wenn sie in den Regalen zurückgelassen werden, kann es passieren, dass ein anderer Gefallen daran findet und man plötzlich ohne Schuhe dasteht.
Bei Benutzung der in Massen vorhandenen gelben Taxis (Taksi) ist darauf zu achten, dass der Fahrer den Taxameter (counter) einschaltet. Tut er das nicht, ist davon auszugehen, dass er einen überteuerten Fahrpreis abkassieren will. Ansonsten sind die Taxifahrten im Vergleich zu unseren recht günstig.
Obwohl wir auf dieses Verkehrsmittel einige Male zurückgegriffen haben, waren wir lt. Garmin in den 4 Besichtigungstagen fast 50 Kilometer zu Fuß unterwegs.
Fotografieren ist fast überall erlaubt (Ausnahme: Schatzkammer im Topkapi-Palast). In den Moscheen und manchen Teilbereichen der Museen stehen Schilder, dass man zwar fotografieren aber weder Blitz noch Stativ verwenden darf.
Essen gehen in den einfachen kleinen Esslokalen (lokantasi) und Straßenküchen ist günstig. In Restaurants kann es ein „teurer Spaß“ werden. Trotzdem sollte man mal das kulinarische Erlebnis „Meze“ probieren. Man wählt zwischen vielen kleinen würzigen Vorspeisen aus, welche zwischen 8 und 15 TL pro Schälchen kosten und isst warmes Fladenbrot dazu. Ein Glas Wein bekommt man ab 10 TL. Ein Kännchen Apfeltee kann im Restaurant auch schon mal 10 TL kosten. Üblich sind 1-2 TL für ein Glas. Unbedingt sollte man auch mal eines der übersüßten Gebäckstücke bei den Bäckereiketten Özsüt, oder Saray probieren.
Von einer äußerst peinlichen Situation, in welcher ich „meinen Beitrag zur Türkisch-Griechischen-Völkerverständigung“ geleistet habe, möchte ich noch berichten: Statt „Kebab“ bestellte ich etwas geistesabwesend „Gyros“ (vom Schwein), woraufhin der schlagfertige Wirt spöttisch konterte: „Oohh, would you like some Zaziki to the Gyros, and afterwards an Ouzo or a greek coffe?“ Für diejenigen, die es nicht wissen, in der Türkei isst man natürlich Döner Kebab (vom Lamm, Kalb oder Huhn) und Cacik (wörtlich: tschasche), trinkt selbstverständlich Türkish coffe und Raki. Ist zwar prinzipiell alles das Selbe. Doch war wohl meine versehentlich griechische Schweinefleisch-Bestellung für die Türken ein absolutes „no go“ und kam anscheinend massiv beleidigend. Meine offensichtliche Betroffenheit und mein Sorry-Gestammel wurden dann aber doch noch mit einem freundlichen Lächeln honoriert.
Fazit: Istanbul ist faszinierend, hat unwahrscheinlich viel zu bieten und bei uns bleibende Eindrücke hinterlassen. Wir würden gerne noch mehr kennen lernen. Wenn es klappt, gibt es irgendwann eine Fortsetzung.
Liebe Grüsse
Albert + Gabi