Liebe Foris,
zum einen möchte ich rund um den 1000. Beitrag schon was bieten, lach, zum anderen hatte ich in relativ jüngeren Jahren immer das Bestreben, traumhafte Täler und wichtige Gebirgsblöcke zu erkunden.
Eines der schönsten Täler war das Aostatal mit bemerkenswerten Seitentälern, die meist zu überragenden Gebirgsriesen führen.
Man erreicht das Tal entweder über Mailand, Turin (oder von Mailand kommend mit Abkürzung Ivrea) , (war mein Nachhauseweg),
oder seinerzeit von Martigny über den großen St. Bernhard (mit dem Cabrio) kommend,
oder von Chamonix durch das Mont Blanc Tunnel über Courmayeur.
An Seitentälern bietet es über La Thuile die Fahrt über den kleinen St. Bernhard nach Bourg-Saint Maurice.
Von dort geht es in viele französische Skitäler u. a. hinauf nach Val D`Isere.
Unglaublich eindrucksvoll ist auch die Fahrt hinauf nach Valgrisenche. Mit dem verhinderten Stausee.Dazu später mehr.
Sehr bekannt ist auch das Val D`Rhemes, das als Ausgangspunkt zur Ersteigung von mehreren 3500m hohen Gletscherbergen genutzt wird.
Einer der schönsten Passfahrten geht hinauf zum Hausberg von Aosta, nach Pila.
Unvergleichlich bezaubernd ist auch die Fahrt nach Cogne, hinauf zum Gran Paradiso Nationalpark, an dessen Ende der Gran Paradiso seine Gletscherausläufe bewundern lässt.
Vorher ist noch bei Pondell eine sehenswerte Aqäuduktbrücke, in dessen ehemaligen Wasserlauf heute ein Wanderweg führt.
Interessant ist dabei, dass sie seinerzeit eine Erzwäsche für das in Cogne geförderte Eisenerz mit Wasser belieferte.
Ein weiteres Seitental stößt vor Aosta auf die Rückseite des gewaltigen Monte Rosa Massiv`s ( 4634m hoch davon die Dufourspitze, gleichzeitig auch der höchste Berg der Schweiz)
Hier haben sich die Walser , die aus der Zentralschweiz stammen, in Gressoney Sait Jean und Gressoney la Trinite niedergelassen. Schon interessant ,da oben ist es deutschsprachig.
Schließlich führt bei Chatillon vor Aosta ein ebenso beeindruckendes Seitental (Valtournenche) nach Breuil-Cervinia zum Monte-Cervino, besser bekannt als Matterhorn.
Auf der schweizerischen Seite liegt dann Zermatt.
Wie ihr seht, hat das Aosta-Tal einiges an Superlativen zu bieten. Mit seinen umgrenzenden 4000 ern spiegelt es eine ausgesprochen faszinierende Bergwelt wieder.
Wikipedia hat für Detailforschende umfassende Informationen für alle Eckdaten, die hier den Bericht sprengen würden.
Die Aufnahmen wurden gescannt von Dia. Leider hatte ich seinerzeit noch kein richtiges Tele, was gerade bei diesen großartigen Naturerscheinungen wichtig gewesen wäre. Auch gab es noch keine Digitalkamera für mich damals. Schade eigentlich.
Auch achtete man noch nicht so auf ins Bild reichende Drähte. Wegretuschieren wollte ich sie nicht.
Aber ein Hinweis ist es allemal, wer im Sommer mal dieses mit verschwenderisch, malerischen Schönheiten ausgestattete Tal besuchen möchte.
Dabei bietet sich natürlich auch an einem schönen Tag die Durchfahrt durch das Mont Blanc Tunnel mit rd. 13 km Länge nach Chamonix an.
Dort besteht die Möglichkeit auf den Aiguille du Midi mit der Seilbahn hochzufahren. Ein gewaltiges nachhaltiges Erlebnis. Die Plattform ist auf sagenhaften 3777m Höhe. Die Spitze 3842m.
Aber seht selbst, zumindest die wichtigsten Aufnahmen:
Da wir seinerzeit mit dem Cabrio unterwegs waren , (die Fahrten waren aufregender, aber das Schlafen im kleinen Reisezelt etwas gewöhnungsbedürftig, beim Wohnmobil war es genau umgekehrt) suchten wir uns erst mal hoch im Val d`Rehmes einen günstigen Campingplatz auf rd. 1200m Höhe.
Eingekesselt von relativ steil aufragenden „Vorbergen“ mit rd. 2600m Höhe besichtigten wir zu aller erst die Straße hinauf bis zu deren offiziellen Ende.
Am Abend , es waren ca. 6 Zelte und 5 Wohnmobile damals vor Ort, gingen wir „groß“ aus.
D.h., es gab nur ein kleines Häuschen, mit Duschen , Toiletten und einen großen Aufenthaltsraum .
Hier hatten wir aber einen der liebenswertesten Abende auf Reisen verbracht.
Nun, wir hatten Hunger, einen kleinen Tischgrill mit und fragten demgemäß die ältere Hausdame, ob wir denn den benützen dürfen.
Überhaupt kein Problem, also kauften wir bei ihr diese dünnen Kalbfleischscheiben ( fettine di Vitello) und Salat mit allem.
Es dauerte nicht lange, da kamen Italiener an unseren Tisch und, was sage ich, zum Schluss waren wir eine Runde aus 12 Personen.
Von der Stimmung angesteckt, kam schließlich auch die Wirtin hinzu und stellte uns eine Art kleines Tischroulette mit 4 Löchern an den Ecken, dort mussten die 6 Bleikugeln durch einen mit Daumen und Fingern an zu schnippenden Kreisel durch kleine Löcher mit hohen Zahlen hinein befördert werden.
Am Ende der nach innen konisch fallenden runden Fläche waren ebenso kleine Einbuchtungen mit niedrigen Zahlen.
Gewinnen war Nebensache, es war ein bleibendes Erlebnis. (wir kauften auch gleich so ein Holzbrett mit Kreisel, hat auch zu Hause schon viele „Dienste „erlebt.)
Am nächsten Tag, es wurde in der Hoffnung auf schönes Wetter nicht zu viel Alkohol getrunken, wurden wir mit strahlender Sonne verwöhnt.
Wie gesagt, Saint Tropez war das Ziel.
Aaaber, diese Gelegenheit gleich mal beim Schopf gepackt und auf durch das Mont Blanc Tunnel nach Chamonix zur Talstation der Seilbahn zum Aguille du Midi.
Hier der Blick von Aosta Richtung Courmayeur zum Mont Blanc, der noch frei war.
Während ich noch auf Grund meiner fantastischen französisch -Kenntnisse zur Cilli meinte, wie ich dem jetzt das erkläre , dass wir 2 Karten auf und abwärts wollten, sagte der junge Mann am Kartenschalter, der mitgehört hatte, „ des wer ma glei hom“ (das werden wir gleich haben).
Mein Gesicht sprach Bände, lach.
Tja , so ist das, zum richtigen Zeitpunkt saß am richtigen Ort ein Student aus München.
Die Auffahrt, ein reines Spektakel. Seht euch nur mal die Bilder von Wikipedia an.
Kindern wurde ein Kaugummi verabreicht. (einige weinten, wegen dem Druck imOhr).
Oben angekommen zog sich aber schon ein Wolkenvorhang vor dem Mont Blanc, der unmittelbar schaurig schön vor uns lag.
Verzweifelt bemühte ich mich einen Blick vom Gipfel zu erhaschen. Ganz links hätte es bald gereicht.
Aber die Gletscherbrüche boten ein spektakuläres Bild. Diese Aufnahmen sind rechts vom Gipfel.
Französische Seite.
Schließlich hatte ich das Glück für Sekunden, Bild Mitte (bei der Bundeswehr würde man sagen Richtung 1 Uhr) erhebt sich hinter dem querziehenden Wolkenschleier der gerundete Berggipfel des Mont Blanc., Hurra.
Hier ein Blick nach links hinüber zum Ponte Helbronner. ( ich glaube da gibt es heute eine Seilbahn). Unter dem Ponte Helbronner liegt Courmayeur.
Schließlich noch der Weg direkt zum Gipfel, über den gefürchteten, kräftezehrenden Bossongrat.
Am Ende des Mer de Glaces steigt die Le Dru auf. Extremer berüchtigter Kletterberg mit 1100 m hoher Westwand.
Nach der Fülle der auf mich einprasselnden Eindrücke der Naturgewalten knipste ich noch in der Seilbahn bei Abfahrt kurz nach der Bergstation das vor uns liegende Chamonix. Was die kolossale
Höhenstrecke vermittelt.
Ein erfüllter Tag ging zu Ende, während dem wir wahrlich nicht aus dem Staunen herauskamen.
Verrückter Weise sollte das Aostatal nur für einen Kurzbesuch dienen.
Geplant war ursprünglich eine Urlaubsfahrt nach St. Tropez.
Und so machten wir uns auf den Weg, über den kleinen St. Bernhard hinüber nach Frankreich .
Hier die Pass Str. mit steilen Felswänden und Wasserfällen.
Vorbei am Lac du Chevril mit Blick nach Lac de Tignes.
Nach Val D`Isere.
Mit Blick auf den überarbeiteten Berg, ganz rechts, (für die Skifabfahrten, welch Wahnsinn)
hinauf zum Col d`Iseran, mit einer Höhe von 2.770 m der höchste überfahrbare Gebirgspass der Alpen. (hab`s nicht geglaubt, aber Stilvser Joch „nur“ mit 2757m )
Allerdings gibt es weitaus spektakulärere Gebirgspässe, die weit niedriger sind. Egal.
Dann kam weniger begeisterungsfähiges.
Zunächst nach Saint Tropez voller Freude.
Allerdings wurde uns hier dermaßen der Urlaub vermiest, (ist hier nicht darauf einzugehen) dass wir unverzüglich wieder ins Aostatal zurück kehrten.
Schon kam die gute Laune wieder und wir sahen uns einige Sehenswürdigkeiten an.
Auffahrt nach Pila
Eine Retortenstadt für Skifahrer. Die Pass Str. führt in das unterirdische Parkhaus.
(Wir waren auch im Rahmen einer Skisafari mal dort, das hatte was im Winter!)
Im Sommer und Winter wird der ganze Berg, der mit Zweithäusern für Reiche aus Turin und Mailand belegt ist, genutzt.
Aosta selbst bietet bei einem Rundgang auch für archäologisch Begeisterte etwas. Beeindruckende Zeichen aus der Zeit der Besatzung der Römer. (nur angedeutet)
Bei einer Abfahrt vom Campingplatz ins Aostatal zweigte links eine kleine Str. hinauf in den Wald.
Von Neugierde getrieben und ohne zu wissen was auf uns wartete, schlängelten wir uns über zig Kurven die relativ steile Str. hinauf.
Oben , als wir schon dachten, die Welt wäre zu Ende trafen wir auf ein typisches Bergdörfchen mit Steinhäuschen.
Interessiert betrachteten wir einen Pfeil und verfolgten die Richtung.
Und plötzlich dachten wir, dass uns der Schlag traf.
Mitten in dem ursprünglichsten aller Bergdörfer sahen wir einen kleinen Gastraum, mit einer erschreckenden Neonbeleuchtung.
Auch wenn wir im Anschluss daran erfuhren, dass hier persönlich Il Papa, also der Papst, seinerzeit noch Papst Johannes Paul der II, zur Jause erschien.
Grund: Weiter oben im Wald war ein Don Bosco Kinderheim, das der Papst segnete.
Der Raum wurde natürlich dann so belassen und mit Bildern versehen. Na ja.
Freut euch nun auf den 2. Teil , der wieder unvergleichliche Momente beschert, z. B. im Gran Paradieso Nationalpark
euer
wallbergler