Liebe Foris,
angesichts der Überschrift wird wohl euer erster Gedanke, „da hat er sich aber verschrieben“, gewesen sein.
Nein, denn auch die „meteocentrale.ch“ hat für Locarno für einige Tage schon 30° vorhergesagt.
(diese Vorhersage bewog uns auch für diesen Zeitraum unseren beiderseitigen Geburtstags-Frühlingsausflug dorthin zu unternehmen)
Beispielsweise schrieb die Schweizer Sonntagszeitung, Redaktion Bern : „ In Locarno gab es mit 31,8° einen Hitzerekord für April".
Die offiziellen Daten wurden mehr als bestätigt, als am Freitag Nachmittag bei der Anreise der Temperaturanzeiger im Auto auf 33,5° stieg.
Trotz der temporären Sommertemperaturen zeigte aber die dort üppig wuchernde Pflanzenwelt noch ihr farbenprächtiges Frühlingskleid.
Aber der Reihe nach:
Los ging es über München-Bregenz-Chur zum ersten Höhepunkt, zur Via Mala („Böse Straße“)
Dies ist aber wieder nur eine der unzähligen Sehenswürdigkeiten in der Schweiz. Deshalb seht mir nach, wenn ich für Hintergründe auch die eine oder andere Website anführe. Die Vielfalt der Informationen käme hier zu kurz.
https://www.viamala.ch/de.cfm/erlebni…nVM-237445.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Viamala
Nach der Ausfahrt aus der E 43 zweigten wir auf die Landstr. nach Thusis ab.
Bestens präpariert von einer sehr freundlichen und kompetenten Dame im dortigen Tourismusbüro, die ich vorher schon per E-Mail kontaktiert hatte , fuhren wir, aufmerksam gemacht auf den Traversinasteg der Via Spluga ,
https://www.viamala.ch/de.cfm/erlebni…eVM-237865.html
auf der Landstr. langsam zum angegebenen kleinen Miniparkplatz um die außergewöhnliche und vom Standort ziemlich entfernte Hängebrücke zu sehen und mit Tele zu fotografieren.
Wir konnten natürlich Jahreszeit bedingt alles in Ruhe ansehen, da fast niemand die Straße frequentierte.
Von hier fuhren wir auf der Landstr. zur Via Mala, zum Treppenabstieg. Für 2 Personen zahlte ich 10 Franken Eintritt. Macht bei jetziger Währung 7,72 €.
Ein ungemein beeindruckender Landschaftsabschnitt eröffnete sich uns. Die Schlucht ist links und rechts von steil aufragenden Felsen umgeben.
Eine Treppe führt zuletzt durch ein geschlagenes Tunnel bis fast ganz unten.
Ein imposanter und nachdenklich machender Wegabschnitt, denkt man daran, wie viele unzählige Menschen ihr Leben auf dieser ehemals sehr gefährlichen Straße beim Hinterrhein Durchbruch lassen mussten.
hier wurde der Römersteig angedeutet (mit Tele)
und hier ist ( mittig) der äußerst schmale Pfad , wie ihn noch die Römer kannten, zu erkennen. Eigentlich unvorstellbar.
Nachdem wir wieder die steilen Treppen, zwar in einem Stück, aber etwas kurzatmig nach oben marschierten, wussten wir, dass eine weitere Sehenswürdigkeit (wer denkt schon daran auf der nebenan vorbeiführenden Autobahn) auf uns wartete, die frühmittelalterliche Decke der Kirche St. Martin in Zillis.
https://www.zillis-st-martin.ch/hauptseite.htm
Bei herrlichem Sonnenschein und schon milden Temperaturen wanderten wir vom entlegenen Parkplatz zur Kirche hinauf. Die Nahaufnahme eines Bildes bitte ich zu entschuldigen, da ich mich beim rückwärtigen Versuch , eine Tafel ins passende Viereck zu bringen, etwas verrissen habe.
Die Einzigartigkeit der Bilder bleibt davon aber sicher unberührt, lach.
Dieses Zillis ist an der alten Straße zum Bernardino Pass im Tal des Hinterrheins, der hier übrigens unweit davon an den Hängen des Rheinwaldhorns als einer der Quellflüsse des Rheins entspringt.
Das Hinterrheintal , hier ein paar klassische Eindrücke
liegt wiederum vor und neben der Durchfahrt durch den 6,6 km langen San Bernardino Tunnel und ist mit dem Ticino, also Tessin , verbunden.
Damit ist hier auch die deutsch-italienische Sprachgrenze.
Sehenswert ist auf alle Fälle im Sommer auch die Überquerung auf dem Bernardino Pass .
Nun war es zum eigentlichen Ziel, Vairano über San Nazzaro an den Hängen des Gambarogno (Tessiner Nordostufer des Lago Maggiore) nach der rasanten Abfahrt der Galeriea San Bernardino nicht mehr allzu weit. (Ca. 1/2 Stunde zeigte das Navi an).
Übrigens noch die Schweizer Seite, aber nicht mehr weit von der Grenze nach Italien entfernt.
Letztlich war es genau noch 1 Stunde, da wir wegen Bauarbeiten in Vira einige Zeit im Stau und in der wohltemperierten Zone standen,
die uns aber z.B. durch am Straßenrand stehendes bezauberndes Teestrauchgewächs, eine Kamelie, verkürzt wurde.
Schließlich waren aber die ersten Eindrücke nach der Fahrt hinauf durch enge winkelige Bergstraßen bei der unmittelbaren Ankunft überragend.
Nachdem wir nach dem Staunen im Appartement unsere Koffer auspackten, musste ich gleich direkt von der Terrasse die ersten Eindrücke festhalten.
und schon mal die im letzten Bild Mitte berühmte Staumauer mit Tele vom Standort aus zu Beginn des Verzascatales fotografieren.
Was uns zum Ausflug am nächsten Tag führte. (Sylvie hat ja schon traumhafte Aufnahmen davon hier eingestellt)
Ich hoffe, diese Einstimmung hat euch gefallen, denn es erwarten euch nicht nur ein Blütenrausch, sondern vielmehr auch überragende landschaftliche Höhepunkte wie selten.
Mehr davon im 2. Teil
euer
wallbergler