Am Wochenende war ich schon mal ein wenig neidisch…
Hier der Grund:
Von uns zu Hause sieht man bei einigermaßen klarem Wetter über das Inntal hinweg zur letzten Bergkette vor der Senke, in der sich der Chiemsee befindet.
Einer der Berge ist die Hochries, 1569 m hoch.
Blick von unserem Balkon
Im April
Herangezoomt Anfang März, als es nochmal geschneit hatte-
Von der Hochries hat man einen weiten Blick in die Zentralalpen, aber auch in das Alpenvorland und wir sind sowohl im Winter als auch im Sommer immer wieder mal dort.
Es gibt von verschiedenen Seiten her Aufstiegsmöglichkeiten , ca 850 Höhenmeter, die meisten sind zwar anstrengend, aber nicht schwierig.
Am wenigsten anstrengend ist es, zum Ort Samerberg und dort zunächst mit einem Sessellift zur Talstation der Kabinenbahn auf der Ebenwaldalm zu fahren.
Ich mag diese altmodischen Einmannsessel mit den Holzsitzen, mit denen man ganz leise über Almwiesen schwebt und ca 200m Höhenmeter „überwindet“
Die Kabinenbahn fährt je nach Bedarf, außerhalb der Hauptsaison jeweils zur vollen Stunde.
Wartezeiten lassen sich leicht bei einer Tasse Cappuccino überbrücken.
Der Höhenunterschied zwischen Tal- und Bergstation der Kabinenbahn beträgt 626m.
Oben angekommen, geht es noch einige Meter hinauf zum Gipfelhaus.
Die Hochries ist weniger ein Skiberg, dafür aber ein idealer Berg zum Gleitschirm – und Drachenfliegen.
Erlernen kann man es in der ortansässigen Flugschule.
https://www.flugschule-hochries.de/
An schönen Tagen mit günstigen Windverhältnissen ( das ist i.d.R.ein Nord- oder Nordostwind) sind sehr viele Sportler mit ihren Geräten auf der Hochries. Sie benützen alle die Sessel – und die Kabinenbahn.
Am letzten Freitag, als wir unseren Frühjahrs-Hochriesausflug machten, zählten wir wohl an die 70 Gleitschirmflieger und ca 10 Drachenflieger, die von der Hochries aus starteten.
Warten auf günstigen Wind am nördlichen Startplatz: Der Blick geht ins Alpenvorland über den Chiemsee…
…und den kleineren Simssee
Die meisten Gleitschirmflieger starteten vom Platz südlich des Gipfelhauses.
Sorgfältig wurde der Gleitschirm ausgelegt und die vielen Seile kontrolliert.
Und im richtigen Moment gelang dann der Start
Nun flogen sie nahezu lautlos hinaus , manche schraubten sich hoch hinauf, bis man Mühe hatte, die vielen bunten Gleitschirme und Drachen noch zu erkennen.
Das war der Moment , an dem ich sie beneidete.
Blick hinaus zum Chiemsee
Auch Tamdemflüge habe ich beobachtet.
Ob ich mal den Mut habe, mich einem erfahrenen Gleitschirmpiloten anzuvertrauen?
Nach 850 Höhenmetern gibt es einen vorgeschriebenen Landeplatz am Ortsrand von Samerberg.( Links außerhalb des Bildrandes)
Ich hätte den bunten Vögeln in der Luft stundenlang zuschauen können.
Verhungern muss man dort oben nicht – es gibt ein voll bewirtschaftetes Gipfelhaus des DAV
Wir begnügten uns mit einem Gipfelrundweg mit einem Rundumpanorama ( leider war es nach Süden hin recht diesig).
Der Blick ging über das Inntal und den Chiemsee zum Venediger und zum Großglockner und dem Bergmassiv des Wilden Kaisers in unmittelbarer Nähe.
Es gab noch vereinzelt Schneereste, an deren Rand Soldanellen blühten.
Meine Lieblinge : Die Schusternagerln mit ihrem nahezu „unverschämten“ Blau
Unterhalb des Hauptgipfels mit all dem Trubel gab es ein ruhiges Plätzchen an einem Holzkreuz.
Der Blick ging zur noch geschlossenen Klausenhütte und zum Wilden Kaiser.
Hier konnten wir sitzen und an den Latschenhängen auf der gegenüberliegenden Bergseite den Balzruf des Birkhahns hören.
Mit der letzen Kabinenbahn fuhren wir schließlich wieder hinunter.
ELMA