Irgendwo hatte ich gelesen in Streisingeorgiu, befinde sich die älteste Kirche Rumäniens.
Streisingeorgiu (ung. Sztrigyszentgyőrgy) ist ein Ort auf den Karten vergessen
und so begann die Suche.
Im Kreis Hunedoara in der Nähe von Călan fanden wir endlich dieses kleine Dorf.
Jetzt begann die Suche nach der Kirche und da es in der Zwischenzeit auch zu regnen
begonnen hatte war es noch schlimmer.
Immer wieder fragten wir nach der Kirche, aber entweder wurden wir nicht verstanden,
oder man wusste es einfach nicht. Die Kirche war in Vergessenheit geraten.
Als wir schon aufgeben wollten trafen wir außerhalb des Dorfes noch einen Mann um die 45 Jahre
und den beschlossen wir trotz Regens noch zu fragen.
Der deute gerade aus und dann rechts dort befinde sich die Kirche.
Aber gleichzeitig begann der Mann zu laufen und deutete uns Ihm zu folgen.
Auf einmal sahen wir vor uns mitten in einer Wiese die Kirche.
Dahinter stand noch eine Orthodoxe Kirche mit Friedhof.
Leider war die Kirche verschlossen und unsere Enttäuschung groß.
Der Mann versuchte uns zu erklären wir sollten warten er würde in Dorf laufen
und versuchen den Schlüssel aufzutreiben.
Nach einiger Zeit kam der Mann wieder, leider ohne Schlüssel.
Jetzt deutete er auf einen alten Zettel an der Kirchentür wo mehrere Telefonnummern standen.
Da der Mann schon total durchnässt war versuchten wir Ihm zu erklären er möge es
lassen und wir gaben Ihm ein Trinkgeld für seine Mühe.
Aber der Mann ließ nicht locker und meinte telefonieren.
So gab ich Ihm mein Handy und er begann zu telefonieren.
Auf einmal meinte er wieder wir sollten hier warten und lief wieder Richtung Dorf
mit meinem Handy noch in der Hand.
Ob wir unser Handy je wiedersehen würden?
So warteten wir und auf einmal tauchte er wieder auf aber wieder ohne Schlüssel.
Das Handy hatte er dabei.
Wir wollten uns wieder verabschieden, aber er ließ uns
nicht fort und deutete immer wieder Richtung Dorf.
Dass er komplett durchnäst war brauche ich ja nicht mehr zu erwähnen.
Auf einmal tauchte wirklich ein Mann auf und hatte einen Schlüssel dabei.
Die Kirche St. George gilt als ältestes Denkmal des mittelalterlichen Rumänien.
Schon im 7. Jahrhundert stand dort eine Holzkirche.
Aber um 1130 erbaute eine Familie die neue Kirche und schenkte sie dem Fürsten Baela.
Für die Behauptung das die Kirche sehr alt ist, gibt es eine Anzahl Argumente: So wurden an den Wänden
der Kirche eine Inschrift in slawischen aus dem Jahre 1314 gefunden und in den beiden Gräbern wurden
Münzen aus der Zeit des Königs Bela (1131 -1141 n. Chr.) gefunden.
Die Atmosphäre in der Kirche ist eine ganz besondere, sie erinnerte mich an Zeiten der alten Magie.
Vom Rauch der Kerzen ist das Innere der Kirche komplett geschwärzt.
Ich glaube die Kirche wurde die letzten Jahre kaum mehr aufgesperrt.
Die Scheinwerfer die darin lagerten stammten bestimmt aus den 40iger Jahren
des vorigen Jahrhunderts und hatten keine Birnen.
So besichtigten wir die Kirche und der neu dazugekommene Herr versuchte uns zu erzählen
über das alter der Kirche und wie wertvoll sie sei.
So verbrachten wir länger Zeit in der doch sehr interessanten Kirche.
Beim Hinausgehen wurden wir noch auf einem alten Thron vor dem Eingang zur Kirche hingewiesen
der uralt sei und seitlich noch Inschriften enthielt die leider nicht zu entziffern waren.
Sie zupften noch schnell das Gras um den Thron weg damit ich ihn schön fotografieren konnte.
Auch die alten Gräber, die waren aber schon sehr verkommen.
Machte es mir auf dem alten Thron noch gemütlich um ein Foto zu machen.
Aber auch unser neugewonnener Freud wollte auch unbedingt mit auf dem Foto sein.
Wir standen noch eine Weile zusammen und nach einem gemeinsamen Foto verabschiedeten wir
uns von diesen 2 doch sehr hilfreichen Herrn.
Diese Erfahrung machten wir immer wieder, wenn wir in den Dörfern auf der Suche
nach den Person waren die den Kirchenschlüssel in Verwahrung hatten.