Der Bericht von Olifan über die Wanderung auf den Peissenberg, bei der einheimischen Bevölkerung der „Bayerische Rigi“ genannt hat mich dazu animiert, euch meine kleine Wanderung gemeinsam mit meiner Angelika auf den „Schwäbischen Rigi“, den Auerberg näher zu bringen.
Der Auerberg, zwar mitten in Bayern gelegen ist eine Grenze. Der Gipfel gehört gerade noch zum Regierungsbezirk Oberbayern mit der Gemeinde Bernbeuren, die westlichen Hänge gehören zu Gemeinde Stötten im Landkreis Ostallgäu, im Bayerischen Schwaben gelegen.
Wir haben uns am 1.April dieses Jahres auf den Weg von Bernbeuren aus auf den Auerberg gemacht. Auch von dort oben, der Berg ist 1055 Meter hoch, hat man einen hervorragenden Blick auf die Ammergauer, Lechtaler und Allgäuer Alpen.
Zu Füssen des Säuling kann man bei guter Sicht natürlich auch die Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau erkennen.
Hier steht unser Auto nordöstlich des Haslacher Sees und wir sehen auf dem Gipfel die St. Georgs-Kirche. Alljährlich findet hier im April um den St.Georgs-Tag der Georgiritt, eine Veranstaltung mit vielen Pferden statt.
Unser Weg führte uns dieses mal von der Dorfkirche Bernbeuren aus einen Teilabschnitt des Jakobsweges über die Feuersteinschlucht und den Jägersteig bis nach oben. Von Westen her kann man von der Schule aus Stötten ebenfalls in einer Stunde bis nach oben laufen.
Vorbei ging es am österlich geschmückten Dorfbrunnen oder auch an dieser alten Wasserschwengelpumpe.
In der Feuersteinschlucht fliest ein kleiner Bach und treibt dieses Wasserrad an.
Ein angrenzendes Rotwildgehege
Immer wieder stößt man auf diese von einem einheimischen Künstler geschnitzten Figuren. Sie stellen römische Legionäre oder auch andere Römer dar. Dieser Volksstamm hat schon bald nach der Eroberung des Voralpenraumes erkannt, dass man vom Auerberg aus einen Weitblick hat und die Erhebung sich ideal dafür eignet, eine Befestigung zu bauen um den Verkehr auf der Via Claudia Augusta, die am Fuße des Berges vorbeiführt und Rom mit Augusta Vindelicorum (Augsburg) verband, zu überwachen.
Vor allem für Kinder wurde vor zwei Jahren ein Lehrpfad über dieses Thema seitens der Gemeinde Bernbeuren eingerichtet. Ein liebevoll eingerichtetes Museum gibt Auskunft über Geschichte u. a.
https://www.bernbeuren.de/viadamasia.0.html
https://www.auerbergmuseum.de/
Hier noch mal der Link zum vor einigen Monaten von mir eingestellten Rätsel über diese rätselhaften Figuren:
Unser Ziel war die St.Georgs-Kirche mit Ausflugsgaststätte. Hier gibt es die Besonderheit, daß man über den Glockenturm auf die Aussichtsterrasse steigen kann. Diese Terrasse befindet sich zwischen Turm und Dach des Kirchenschiffs. Nur vage kann man das Geländer links und rechts neben dem Turm erkennen. Wer Pech hat, befindet sich gerade dann im Turm, wenn die Glocken schlagen. Ich kann euch sagen, da werden sogar Taube wieder hörend.
Nachdem wir schon so oft auf dem Auerberg waren, haben wir auch dieses Mal keine Fotos von der Aussichtsterrasse aus gemacht. Für uns ist der Blick auf all die Berge und Schlösser nichts besonderes mehr, zumal ich in der Gegend aufgewachsen bin und der Auerberg Ziel wiederholter Schulwandertage war.
In eineinviertel Stunden waren wir bei normaler Gehzeit auf „dem Gipfel“, wobei dieser Begriff eigentlich etwas übertrieben ist.
Ich hoffe, euch trotz der fehlenden Bilder der südlich gelegenen Berge eine Anregung für einen kleinen Ausflug ins Voralpenland gegeben zu haben.
Wesentlich anders als beim oben schon genannten Bericht von Olifan schauen die Berge vom nur 20 km westlich des Peissenberges gelegenen Auerberg auch nicht aus. Bei Gelegenheit werde ich noch diesen Bericht durch entsprechende Fotos ergänzen. Der Auerberg gehört eigentlich jedes Jahr zu unserem Pflichtprogramm.
Jürgen