Pöcking, 13.10.2012
Anmerkung für's Schöner-Reisen-Forum:
Ich bin zwar in Oberbayern (Weilheim) geboren, aber schon als Kleinkind von hier weggezogen worden.
Tatortphoto vom Januar 1953, ganz rechts oben mit dem Rücken zum Publikum meine Person
In Pöcking, wo mein Vater geboren ist, hatten wir früher ein Haus. Inzwischen lebt in ganz Oberbayern niemand mehr aus unserer Familie, das Haus existiert auch nicht mehr, aber gelegentlich mach ich ein paar Tage Nostalgieurlaub, setz mich in den ICE Hamburg-München und dann in die S-Bahn nach Possenhofen, und miete mich ein paar Tage in einem der beiden Pöckinger Gasthöfe ein. So durchtrainiert, dass ich auf die Zugspitze hochlaufen könnte, bin ich derzeit aber nicht.
Nachdem sich der Frühnebel verzogen hat, haben wir strahlendes Sonnenwetter, im Gegensatz zu der ganzen Woche bisher.
Und wenn man dann schon in Oberbayern ist, gut eine Zugstunde von Garmisch-Partenkirchen, dann ruft der Berg, ich kann's nicht überhören. Da hält mich auch kein schmerzendes Sprunggelenk zurück, das kann man bandagieren, und keine vergessene Sonnenbrille, man zieht einfach die Wollmütze tiefer ins Gesicht.
Viel wichtiger ist, dass ich die Kamera nicht vergessen habe. Und da meine Frau so lieb war, mir die Bilder von meiner ersten Zugspitztour von 1992 einzuscannen, kann ich, und könnt Ihr, auch Vergleiche anstellen.
Die paar Wolken (kurz vorm Bahnhof Garmisch-Partenkirchen) kann man vernachlässigen,
das sah 1992 an der Station Kreuzeckbahn (dort parkt man am besten mit dem Auto) diesiger aus.
Vom Garmischer Bahnhof aus muss man nur durch die Unterführung laufen, ein bissl Schlange stehen, 49€ löhnen,
und schon kommt der Zug,
der kaum anders aussieht als der von damals.
Meine Frau ist damals nicht mit hochgefahren, sondern hat das Panorama von unten aufgenommen
mit ihrer guten alten Spiegelreflex
und mit Schafen anzubandeln versucht.
Aber jetzt, heute, wie damals - aufi geht's !
In Grainau müssen wir umsteigen, dort ist auch ein großes Depot.
Mein Sitznachbar, ein Koreaner mit riesiger Kamera (mit der ich später hab ich die Ehre haben werde ein Gipfelbild von ihm zu machen) fragt nach einer Toilette. Im Zug gibt's keine, nur im Bahnhof, und in einer Minute soll die Bahn abfahren. Nach kurzer Überlegung sprintet er los, und der Abfertiger hält lautstark den Zugführer auf ("Hoit, do bieslt no oana !") bis ein erleichteter Koreaner zurückgehastet ist.
(leider ein bissl unscharf, die Kamera während der Fahrt aus dem Fenster gehalten)
Nächste Station: Eibsee.
Hier hätte man die Wahl, sich in zehn Minuten (!!) mittels einer Art Riesenaufzug auf den Gipfel katapultieren zu lassen, oder gemütlich in der Bahn sitzen zu bleiben. Nunja, ich muss meine Höhenangst nicht mehr strapazieren als unbedingt nötig.
Als nächstes dürfen wir den Eibsee von oben bewundern, der Zug fährt extra ein bissl langsamer.
Dass man den Eibsee nicht mehr so gut sieht wie hier 1992, liegt wohl an den gewachsenen Bäumen.
Kurz hinterm Eibseeblick wird die Bergbahn zur U-Bahn, und das bleibt sie fast 5 km,
bis zur Bergstation.