Das Augustiner-Chorherrenstift Vorau liegt in der nordöstlichen Oststeiermark.
Das Kloster geht auf eine Gründung von Marktgraf Ottokar III. von Turngau im Jahr 1163 zurück. Die ersten Augustiner-Chorherren kamen aus Salzburg und Seckau.
1452 gestattete Papst Nikolaus V. den Pröpsten von Vorau, bei feierlichen liturgischen Handlungen die Pontifikalien zu tragen.
Der römisch-deutsche Kaiser Friedrich III. verlieh 1453 dem Stift sein heutiges Wappen und erteilte die Erlaubnis, eine Rüstkammer einzurichten. Wegen der Anhaltenden Türkengefahr veranlasste Propst Leonhard von Horn den Umbau des Stiftes zu einer Klosterburg mit Wassergraben, Wehrmauer und Zugbrücke.
Durch Kaiser Maximilian I. wurde dem Stift das Landgericht mit Stock und Galgen verliehen.
15 Türme kennzeichnen das markante Bauwerk. Der Besucher betritt das Chorherrenstift Vorau durch den Torturm, der mit 38 m der Höchste ist. Das mächtige, eisenbeschlagene Holztor (1679) und das Fallgitter erinnern an die Gefahren, denen die Bevölkerung in diesem Grenzgebiet ausgesetzt war.
Der vollständige Neubau der sich jetzt erhebenden dritten Stiftskirche erfolgte in den Jahren 1660-62 nach den Plänen des Schweizer Baumeisters Domenico Sciassia.
Die Sakristei gilt als künstlerisch wertvollster Raum des Stiftes. In den Jahren 1715-16 schuf der geniale Stiftsmaler Johann Cyriak Hackhofer hier sein Meisterwerk. Der "Höllensturz" sein wohl bekanntestes Werk, zeigt den Sturz der personifizierten menschlichen Laster wie z.B. Geiz, Hochmut, Unzucht und Unmäßigkeit.
Der Bibliothekssaal des Stiftes zählt zu einem der schönsten in Europa.
Besonders bedeutend ist die Bibliothek des Stiftes. Sie beherbergt etwa 40.000 Bände, darunter 415 Handschriften und 206 Inkunabeln.
Von den Handschriften seien vor allem das Vorauer Evangeliar aus dem 12.Jh. sowie das vierbändige Riesenantiphonar erwähnt.
Erwähnenswert auch die Pestsäule von 1720.
Liebe Grüße
Josef