Wattwanderungen gehören mit zum Spannendsten, was man an der Nordseeküste erleben kann (wenn man sich für Natur interessiert)
Die Gezeitenkalender sind überall ausgehängt, so dass man genau feststellen kann, wann Ebbe ist.
Bei meiner Wanderung durchs Watt bei Niedrigwasser fielen mit diese Gebilde auf.
Zunächst dachte ich an Müll, an Plastikabfall und schaute den Knäuel genauer an.
Die kleinen, ca fingernagelgroßen Teile waren weder scharfkantig, nicht hart und auch nicht glitschig.
Ich konnte nicht herausfinden, was es ist und schickte unserer Spezialistin im Forum , Karin, ein Bild davon.
Sie gab mir den Hinweis ( danke, Karin!):
Es sind die leeren Eischalen der Wellhornschnecke (Buccinum undatum)
Aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wellhornschnecke
"Das Weibchen legt im Herbst etwa faustgroße Klumpen von bis zu 2000 Eikapseln ab, die jeweils im Durchschnitt etwa 1000 (bis zu 3000) Eier enthalten. Von diesen entwickeln sich pro Kapsel etwa zehn bis vierzehn Eier, während die übrigen als Nähreier dienen.
Bisweilen werden leere, abgelöste Eigelege an den Strand gespült. Sie wurden früher als Putzschwämme benutzt".
Am Tag darauf machte ich mich nochmals im Watt auf die Suche nach dieser Schnecke.
Natürlich wäre es großer Zufall gewesen, wenn ich eine lebende gefunden hätte.
Ich habe nur leere Schalen gefunden.
So sehen sie aus:
Die Wellhornschnecken sind Fleischfresser (Würmer, Krebse und Muscheln, aber auch Aas) .
aus Wikipedia ( s.o.)
"Seit Anfang der 1970er Jahre wird eine Abnahme bis hin zum Zusammenbruch der Wellhornschnecken-Populationen beobachtet, so dass die Schnecke im Wattenmeer an der gesamten niederländischen Küste und in der Deutschen Bucht ausgestorben ist."
Im Wattenmeer zwischen den Inseln Föhr und Sylt scheint es noch welche zu geben.
https://www.schutzstation-wattenmeer.de/wissen/tiere/s…llhornschnecke/
Elke