Nou (Neudorf bei Hermannstadt, rumänisch Nou, ungarisch Szászújfalu, siebenbürgisch-sächsisch Nåenderf*),
liegt im Kreis Hermannstadt (Sibiu) in Siebenbürgen, Rumänien, ungefähr 18 km östlich von Hermannstadt.
Kurz vor dem Dorf wurden wir schon von einer großen Herde Schafe und einer Menge Störche
begrüßt.
Im Dorf selbst angekommen fanden wir die Kirche die in einem schlechten Zustand war,
leider versperrt. Auch die Wehrmauern waren in einem sehr schlechten Zustand.
So standen wir ratlos auf der Dorfstraße als ein alter Opel daher fuhr stehen blieb
und der Fahrer ein älterer Herr fragte ob wir in die Kirche möchten. Natürlich wollten wir das.
Der Herr meinte beim 4. Bauernhaus rechts die Straße hinunter würden wir den Schlüssel bekommen.
Also hinunter zum Bauernhof und durch das Tor im den geschlossenen Innenhof.
Der Bauernhof war innen gestöckelt und alles sehr gepflegt. Es erinnerte mich eigentlich alles
an meine Jugend.
Der Mann den wir oben getroffen hatten war auch schon anwesend.
So bekamen wir den Schlüssel und der Besitzer des Hofes meinte ich sollte noch warten und ging ins Haus.
Zurück kam er mit einer vollen Flasche Schnaps. Ich lehnte vorerst freundlich ab da
wir ja die Kirche besichtigen wollten. Mit dem Schlüssel ausgerüstet ging es zur Kirche.
Die lutherische Kirche von Neudorf die einst dem Peter und Paul geweiht war ist eine romanische Basilika
aus der Mitte des XIII. Jahrhunderts mit einer einfachen bildhauerischen aber
charakterlichen bildhauerischen Dekor und Schmuck. Sie hat fünf Büchte.
In einer E-Form befindet sich ein Chor gebildet aus einem quadratischen Raum und einer Apside
während an der Westseite nach dem Abschluss der drei Schiffe, sich ein Turm befindet, der große
Ähnlichkeit mit dem aus Cisnadie/Heltau hat.
Die vier Stockwerke des Turms sind markiert, jeder für sich, durch eine leichte Zurückziehung,
während das Vorletzte Stockwerk an jeder Seite mit zwei Paar doppelten Fenstern mit Querbalken
in der Mitte und im halbrunden Federn vorgesehen ist.
Es wird angenommen, dass das Gebäude etwa im Jahre 1260 gebaut wurde.
(Text aus einem alten Blatt Papier, welches in der Kirche auflag)
Die Kirche war auch innen in einem schlechten Zustand.
Als wir die Kirche ausführlich besichtigt hatten gingen wir wieder zurück zum Bauernhof
wo es sich die 2 Männer auf einer Bank gemütlich gemacht hatten. Die Schnapsflasche war
schon zur Hälfte gelehrt. Jetzt kamen wir auch noch und mussten uns an der zweiten
hälfte der Flasche beteiligen.
So erzählten sie uns lange vom Leben in dem Dorf und dass sie die 2 letzten Deutschen Bauern
in Neudorf wären. Sie hätten auch vor solange sie in der Lage wären die Landwirtschaft zu
betreiben. Schon vorher hatte ich einen kurzen Blick in den Stall geworfen und sah zwei
schwere Pferde und um die 15 Rinder.
Inzwischen war auch die Flasche Schnaps zu Ende gegangen und der Besitzer wollte unbedingt
noch eine zweite hohlen. Wir lehnten dankend ab und verabschiedeten uns. Denn ich war überzeugt
dass die zwei Bauern sicher noch die 2. Flasche genehmigen würden.
So neigte sich wieder ein gemütlicher Tag dem Ende zu und wir fuhren nach Sibiu (Hermannstadt)
wo wir in einem Hotel wohnten. Denn von hier aus unternahmen wir viele Fahrten in die
umliegenden Dörfer.