In den letzten Monaten habe ich Euch ja bereits verschiedene Küstenabschnitte der Algarve gezeigt. Sicherlich erinnert der ein oder andere sich noch an diese Berichte:
https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…ghlight=Algarve
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Hier boomt der Bade- und Wassersporttourismus. Ganz im Westen der Algarve bei dem kleinen Ort Sagres herrscht jedoch ein deutlich anderes Klima vor. Die Landspitze nennt sich Ponta de Sagres. Hier ist es wesentlich stürmischer, kühler und die Felsen sind hoch und ständig von Wellen umspült. Kein Mensch kommt auf die Idee, hier Baden zu wollen.
Im 15. Und 16. Jahrhundert jedoch war Sagres das Tor zur Welt. Heinrich der Seefahrer, ein portugiesischer Prinz förderte alles rund um die Seefahrt, Wissenschaft, Schiffsbau einschließlich nautischer Schulen und schickte seine Schiffe hinaus aufs Meer um Unbekanntes zu Entdecken.
Aus der damaligen Zeit existiert heute nur noch das Fortaleza de Sagres, eine Festung auf hohen Felsen zum Schutz der Stadt. Die heutige Form stammt allerdings erst aus dem Jahr 1793. Damals ging es schon bergab mit der Seefahrernation Portugal. Hauptgegner war zu dieser Zeit die neue Seemacht des Vereinigten Königreichs Britannien.
Die Festung selbst liegt auf einer felsigen Landzunge südlich des Ortes.
Zwei Kilometer nördlich davon der heute unbedeutende Ort Sagres.
Eine Bucht trennt die Festung vom westlichsten Punkt Europas, dem Cabo de Sao Vicente, welches etwa 5 km entfernt liegt.
In der Festung selbst sind nicht mehr allzu viele Gebäude erhalten.
Die Ausblicke auf die Felsen und das ewig tosende Meer und natürlich auch der unaufhörlich blasende Wind machen den Reiz des Besuchs dieser Anlage aus.
Es ist kaum zu glauben. Hier gibt es Menschen, die werfen ihre Angel über die mehr als 20 Meter hohen Klippen aus. Da es sich nicht nur um vereinzelte Fischer handelt, lohnt es sich vermutlich.
Immer wieder findet man zwischen den Felsen solche Löcher, Furna genannt.
Das Rätsel um diese Windrose ist bis heute nicht gelöst. Man hat das Ding erst im Jahr 1921 entdeckt. Anders als eine gewöhnliche Windrose hat das Gebilde 40 unregelmäßige Felder.
Hingegen ist die Bedeutung dieser Stele bekannt. So wie es später üblich war, neue eroberte oder entdeckte Gebiete mit der Nationalflagge zu schmücken, errichteten die Portugiesen auf diesen Territorien solche Stelen mit dem Wappen Heinrichs des Seefahrers.
Für uns war jedenfalls diese Festung einen Besuch wert auf dem Weg zum Cabo de Sao Vicente. Hier findet ihr den Bericht über dieses Kap am Ende Europas:
https://www.schoener-reisen.at/forum/showthread.php?5691-Das-Cabo-de-Sao-Vicente-an-der-Algarveküste
Jürgen