Im März haben wir eine Woche an der Algarve verbracht und sind dabei einige Kilometer mit dem Mietwagen herumgekommen. Eines unserer Ziele war Silves, ein kleines Städtchen 20 Kilometer von der Küste entfernt, nördlich des bekannten Ferienorts Portimao.
Wer von Lagoa aus nach Norden fährt, sieht die Stadt auf einem Hügel vor sich liegen. Die Festung und links davon die Igreja da Misericordia überragen den Ort.
Nördlich der Stadt steht das Cruz de Portugal, ein manuelinisches Wegkreuz aus dem 15. Jahrhundert. Es ist aus weißem Kalkstein gearbeitet und mit biblischen Symbolen verziert.
Unser erstes Ziel war natürlich das Castelo. Dieses galt es zu erkunden um von diesem Hügel und den Umfassungsmauern aus einen Überblick zu gewinnen. Da wir eine ideale Jahreszeit bezogen auf die Temperatur, die an diesem Tag doch bei 26 Grad Celsius lag und die fehlenden Touristenströme hatten, war die Besichtigung lohnend. Das Auto konnte direkt vor dem Festungseingang abgestellt werden.
Dieser Bronzeritter am Eingang zum Castelo soll Sancho I. darstellen, der im Jahr 1189 die damalige Stadt Xelb von den Arabern eroberte. Unterstützt wurde er von seinerzeit bekannten „Raufbolden“ wie Friedrich Barbarossa und Richard Löwenherz, die ja immer dabei waren, wenn es gegen die Muselmanen ging.
Die Festung in der heutigen Gestalt stammt aus den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Ich finde, man hat sie recht anschaulich restauriert.
Diese Kirche sehen wir uns später noch an.
Viele der Pflanzen im Innenhof stammen aus der ganzen Welt. Portugiesische Seefahrer haben sie von ihren Reisen mit nach Hause mitgebracht.
…und immer wieder ein Blick über die Mauer nach unten.
Diese Gebäude gehörten früher zu einer Korkfabrik. Obwohl schon lange nicht mehr in Betrieb, war sie bis vor einigen Jahren noch für die Öffentlichkeit zugänglich. Man konnte uralte Maschinen ansehen. Ob im Haus in der Mitte der Patron gewohnt hat, kann ich euch leider nicht sagen. Von oben schaut das ganze jedenfalls toll aus.
Dieses Gebilde im Burghof ist die Große Zisterne. Sie stammt aus dem 13. Jahrhundert, wurde bis ins 20. Jahrhundert genutzt und ist enorm wichtig für die Araber in ihrem Verteidigungskampf gewesen. So schnell konnte ein möglicher Angreifer die Besatzung des Castelo nicht austrocknen oder aushungern zumal auch noch umfangreiche Lagerkeller für Lebensmittel existierten. Wie auf dem übernächsten Bild erkennbar, kann man in das Bauwerk hinabsteigen.
Wir verlassen die Festung und sehen uns die Igreja da Misericordia an.
Meine Innenaufnahmen sind leider aufgrund der Dunkelheit nicht sonderlich gelungen.
Weiter geht’s zum Praca do Municipio mit dem Rathaus.
Dort steht auch das Archäologische Museum auf dessen Dach gerade zwei Störche balzen.
Auch der Zweck dieses Bauwerks blieb mir unbekannt.
Wir verlassen den Platz und gehen runter zum Rio Arade. Immer wieder fallen uns an den Hauswänden solche Keramikarbeiten auf.
Ich stelle mir zwar unter einem Rio, also einem Fluß etwas anderes als dieses Rinnsal vor. Dieser soll früher sogar schiffbar gewesen sein, bevor er langsam versandete.
Neben dem Fluß befindet sich der Markt mit ein paar Gaststätten.
Dieser Flußübergang existiert schon seit 2000 Jahren. Schon die Römer nutzten diese Stelle um von einer Flußseite auf die andere zu gelangen. Die jetzt vorhandene Bauform der Brücke stammt aus dem Mittelalter.
Am Ende diese Berichts zeige ich euch noch ein Plakat, welches mir aufgefallen ist. Gibt es doch tatsächlich in Portugal auch eine „CDU“. Anders als hierzulande hat die anscheinend keine Berührungsängste mit den Kommunisten wie unschwer an den Insignien Hammer und Sichel auf dem Logo erkennbar ist.
Wer noch mehr Informationen über das Hinterland der Algarve sucht, den möchte ich noch auf meinen Bericht über das Dorf Alte einige Kilometer östlich von Silves verweisen.
https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…ht=Algarve+Alte
Jürgen