Mauritius
Unser "Kleiner" hat letztes Jahr geheiratet und die beiden haben zur Hochzeit um eine Geldspende zur Hochzeitsreise gebeten.
Ein Spezialangebot für Jungvermählte führte sie nach Mauritius.
Mauritius ist ein Inselstaat im Südwesten des Indischen Ozeans ungefähr 870 Kilometer östlich von Madagaskar
und etwa 1700 Kilometer östlich vom afrikanischen Festland.
Zusammen mit La Réunion und Rodrigues zählt die Insel Mauritius zu den Maskarenen.
Ich kannte Mauritius bisher nur im Zusammenhang mit der "blauen Mauritius".
Sonst wusste ich nichts über die Insel.
Als uns das junge Paar die Bilder ihrer Flitterwochen zeigte war ich hellauf begeistert!
Sie erlaubten mir Euch einige Bilder dieser Trauminsel zu zeigen.
Entdeckt von Europäern wurde die Insel 1505 (andere Quellen nennen 1507 oder auch 1510) vom Portugiesen Pedro Mascarenhas.
An ihn erinnert noch heute der Name der Inselgruppe der Maskarenen (bestehend aus Mauritius, Rodrigues und Réunion).
Die Portugiesen nutzten die Insel jedoch nur als Stützpunkt und nicht als Kolonie.
Nach holländischer, französischer und britischer Kolonialzeit wurde Mauritius am 12. März 1968 unabhängig und trat dem Commonwealth bei.
Der erste Teil der Reise, der Flug von Frankfurt nach Dubai mit Emirates endete bevor er begann.
Nach zwei Stunden warten im A380 durften sie wegen defektem Bordcomputer im Sheraton übernachten.
Am nächsten Tag hats dann geklappt.
Nach 6 Stunden Flug und kurzem Aufenthalt in Dubai…
Blick aus dem Flieger auf das nächtliche Dubai
…gings noch mal 6 Stunden Flugzeit weiter nach Mauritius.
Die Farben der Flagge von Mauritius haben folgende Bedeutung:
Rot steht für das Blut, das im Unabhängigkeitskampf vergossen wurde.
Blau symbolisiert den Indischen Ozean, der die Insel umgibt.
Gelb steht für "das Licht der Selbstständigkeit, das jetzt über der Insel leuchtet".
(gelb ist so schlecht auf weißem Hintergrund zu lesen)
Grün repräsentiert die reiche Vegetation des Landes.
So sieht die Insel von oben aus.
Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Maur…phic_map-de.svg
Die erste Woche hatten sie eine einfachere Unterkunft im Norden der Insel gebucht um die Insel auszukundschaften.
Im zweiten Teil der Hochzeitsreise wollten sie sich in einem Luxushotel am südwestlichen Zipfel verwöhnen lassen.
Noch ein paar Details zur Trauminsel.
Etwa zwei Drittel der Einwohner Mauritius‘ stammen vom indischen Subkontinent.
Ein großer Teil der übrigen Bevölkerung sind sogenannte Kreolen, also ehemalige Sklaven aus Afrika und Madagaskar, mit anderen Gruppen, vor allem Europäern, vermischt.
Gut zwei Prozent der Mauritier sind chinesischer Abstammung, die weiße Minderheit ist etwas kleiner.
Ureinwohner gibt es nicht, da Mauritius vor der Kolonialisierung unbewohnt war und nur gelegentlich von arabischen Seefahrern besucht wurde.
Morisyen, eine Kreolsprache, die auf dem Französischen basiert, wird von fast der gesamten Bevölkerung im Alltag verwendet und von über 80 % als Muttersprache gesprochen.
Daneben wird auch ein Gemisch aus nordindischen Sprachen und Dialekten gesprochen, das dem Hindi ähnelt (12 %),
sowie dravidische Sprachen aus Südindien, vor allem Tamil (3 %). Die Chinesen sprechen zum Teil noch verschiedene südchinesische Dialekte.
Eine weitere verbreitete Sprache ist Englisch, während Französisch weiterhin die Muttersprache (4 %) der Oberschicht ist,
obwohl die Franzosen das Land schon seit über 200 Jahren nicht mehr beherrschen.
Das Französische beherrscht die Massenmedien und den öffentlichen Raum.
Die Stellung des Französischen wird auch durch das verwandte Morisyen gestärkt, das die meisten Einwohner sprechen.
Aus dem zahlenmäßig stärksten indisch stämmigen Bevölkerungsteil kam Sir Seewoosagur Ramgoolam
(* 18. September 1900 in Belle Rive, Mauritius; † 15. Dezember 1985 in Port Louis).
Er war vom 26. September 1961 bis 16. Juni 1982 erster Premierminister
und vom 28. Dezember 1983 bis zu seinem Tod am 15. Dezember 1985 Generalgouverneur von Mauritius.
Unter ihm wurde das Land am 12. März 1968 nach 150 Jahren britischer Herrschaft unabhängig. Er gilt daher als Mauritius' "Vater der Unabhängigkeit".
Nicht nur der internationale Flughafen von Mauritius, sondern auch der Botanische Garten in Pamplemousses trägt heute seinen Namen.
Seit Juli 2005 ist sein Sohn Navin Ramgoolam Premierminister.
Der Sir Seewoosagur Ramgoolam Botanical Garden,
abgekürzt SSR Botanical Garden, oder auch Pamplemousses Botanical Garden, ist eine Touristenattraktion in der Nähe des Ortes Pamplemousses,
acht Kilometer nördlich von Port Louis der Hauptstadt des afrikanischen Inselstaates Mauritius.
Der älteste Botanische Garten in der Südlichen Hemisphäre umfasst eine Fläche von etwa 37 Hektar.
Er beruht auf einer Initiative von Pierre Poivre, einem französischen Physiokrat, Aufklärer, Gartenbaufachmann, und Intendant,
intendant de l'île de France (Île Maurice) im Jahre 1770.
Er importierte exotische Pflanzen und legte den Garten so an, wie er auch heute noch zu besichtigen ist.
Das Gelände war ursprünglich im Besitz von Barmond, der es 1729 erworben hatte und ihm den Namen Mon Plaisir gab.
1735 erwarb Mahé de Labourdonnais das Gelände und baute darauf erste Gewürze an.
Der Garten wurde vor allem durch seine riesigen Seerosen, Talipot-Palmen und Wasserlilien bekannt.
Er bietet aber auch eine große Anzahl an teils exotischen Gewürzen,
Ebenholzbäumen, Zuckerrohr und 85 verschiedene Arten von Palmen von Zentralamerika, Asien, Afrika und anderen Inseln im Indischen Ozean.
Das Markenzeichen des Gartens sind wohl die Amazonas-Wasserlilien (Victoria regia).
Die Blüten öffnen sich erst mit Beginn der Dämmerung. Mit Anbruch des Tages schließen sich die Blüten wieder.
Jede einzelne Blüte öffnet sich an genau zwei aufeinander folgenden Nächten.
In der ersten Nacht ist die Blüte weiß, in der zweiten Nacht meist mehr oder weniger stark rosa.
Danach senken sich die Blüten wieder und die Samen reifen unterhalb der Wasseroberfläche heran.
Ein weiterer Blickfang ist ein Teich mit Lotusblumen.
Mit Löcher ausgestattete Kapseln der Lotosblume, die in ihrer Form an die Brause einer Gießkanne erinnern.
Sie enthalten haselnussgroße essbare Samen.
Einige der Bäume wurden von Staatsoberhäuptern als Geschenke nach Mauritius mitgebracht,
darunter Prinzessin Margaret, Indira Gandhi, François Mitterrand und Robert Mugabe.
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Auf der Insel lebt nur noch ein einziges einheimisches Säugetier, nämlich der Mauritius-Flughund.
Um die Fughunde auf dem letzten Bild zu erkennen zeige ich Euch einen Bildausschnitt.
Diese Blüte konnte ich leider nicht zuordnen.
In der Mitte des Parks findet sich darüber hinaus das Chateau Mon Plaisir des ehemaligen Gouverneurs Mahé,
das unter Denkmalschutz steht und lediglich für Staatsempfänge geöffnet wird.
Bereits zu Beginn des 17.Jahrhunderts brachten die Holländer den Sambur-Hirsch von Java nach Mauritius
und wilderten diesen dort aus, um die Versorgung mit Fleisch zu verbessern.
Die Hirsche vermehrten sich in den Wäldern von Mauritius außerordentlich gut.
Hier im botanischen Garten kann man sie in einem Gehege sehen.
Die Riesenlandschildkröte war vor der Entdeckung der Maskarenen auf Mauritius und Rodrigues in großer Anzahl heimisch.
Aber schon die Portugiesen, die die Inseln anliefen um sich mit Proviant zu versorgen, schätzten das Fleisch der Schildkröten.
Rücklings auf Deck liegend überlebten die Landschildkröten oft mehrere Monate und waren so auf den langen Schiffsfahrten ein idealer Lieferant für Frischfleisch.
So dauerte es nicht lange und die Riesenlandschildkröte war auf den Inseln Mauritius und Rodrigues bald ausgerottet.
Heute findet man sie nur noch in Parks wie dem botanischen Garten.
Diese scheint die Sonne zu genießen.
Möchte man sich etwas stärken, so kann man außerhalb des Gartens das Wiener Café «Valse de Vienne» besuchen.
Mitten in Mauritius gibt es hier Sachertorte und Pharisäer (aber auch deftige Gerichte) in gemütlichem Ambiente.
Fortsetzung folgt!
Liebe Grüße von waldi