Dalmatien während der Kriegszeit 1994
Meine erste Begegnung mit Kroatien war 1994 während der Kriegszeit.
Wir waren zu einer Zeit, in der die Kämpfe noch nicht beendet waren, mit LKWs in einem Hilfskonvoi in Richtung Zadar unterwegs.
Die Fahrt war sehr lang und sehr anstrengend ( ich fuhr zum ersten Mal in meinem Leben einen 7,5t LKW) ,und wir mussten die gesamte, teilweise von Panzerketten zerstörte Küstenstraße entlang fahren, weil die kürzere Strecke über Karlovac und Plitvice noch zu gefährlich war.
Hier ein paar Eindrücke von dieser Fahrt:
Zitat von ELMAund nach 45stündiger Fahrt fuhren wir über die unbeleuchtete Maslenica-Pontonbrücke bis Zadar, wo ebenfalls viele Flüchtlinge untergebracht waren.
Die Maslenicabrücke war einer der strategisch wichtigsten Punkte an der dalmatinischen Küste.
Sie war gesprengt worden. Als Hilfsbrücke war eine Pontonbrücke errichtet worden
Auf der Hinfahrt fuhren wir nachts über die Pontonbrücke, unbeleuchtet und ohne Scheinwerfer, da die Gefahr von Heckenschützen bestand.
Auf der Rückfahrt bei Tageslicht einige Tage später konnte ich diese Aufnahmen der Pontonbrücke machen.
Straße hinunter zum Novigradsko more. Die Straße zur Brücke wäre geradeaus gewesen.
Auffahrt auf die Behelfsbrücke
Über die wacklige Pontonbrücke, immer mit 50 m Abstand
Beim Ort Maslenica
Blick zurück zur Pontonbrücke, im Hintergrund sind die Stahlträger der zerstörten Brücke zu erkennen.
Bei Posedarje
Auf dem Velebitgebirge im Hintergrund lag noch Schnee.
Im teilweise stark zerstörten und mit Flüchtlingen überfüllten Zadar hielten wir uns nicht lange auf. Nachdem wir unsere LKWs mit den Hilfsgütern in einer großen Halle des Roten Kreuzes abgeladen hatten, fuhren wir weiter nach Süden, nach Biograd na moru.
Ostern in Biograd
Die Straßen waren ruhig und leer, überall lagen leere Patronenhülsen, viele Gebäude waren mit Sandsäcken, Stangen und Brettern verbarrikadiert.
Wie sieht es heute dort aus? Wer erkennt den einen oder anderen Platz, die eine oder andere Straße?
Zitat von ELMAZu unserer großen Freude wurden wir nach Drage, wenig südlich von Zadar, eingeladen, um dort 2 Tage in einem wunderschönen Ferienhaus am Meer zu verbringen, das in dieser Kriegszeit leer stand.
Und hier wurde meine Neugier auf Kroatien geweckt. Wir wohnten in der leeren Siedlung in einem der Häuser direkt am Meer mit Blick auf die vielen Inseln.
Ich war noch nie zuvor in Jugoslawien gewesen.
Man erzählte uns von den Kornaten und von noch mehr traumhaft schönen Inseln weiter südlich.
Das war dann der Beginn unserer Liebe zu Dalmatien.
ELMA
P.S. Bei den Bildern handelt es sich um gescannte Dias - die Unreinheiten auf manchen Fotos bitte ich zu entschuldigen.