Am Montag hatten wir herrliches Bergwetter. Obwohl meine Angelika nicht so gerne in die Berge geht, haben wir einen Ausflug ins Namloser Tal, ein Seitental des Lechtals gemacht. Von dort aus sind wir gemütlich nach Fallerschein gelaufen. Fallerschein ist ein nur zeitweise bewohntes Dorf in Tirol, das ausschließlich aus Holzhäusern besteht. Im Vorjahr bin ich dort schon einmal „vorbei gekommen“ weil ich auf die Namloser Wetterspitze wandern wollte, die ich jedoch verfehlt habe. So was kommt auch mal vor. Hier noch der link zum damaligen Bericht:
https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…ht=Wetterspitze
Wie gut, daß wir in Deutschland leben. Bei uns ist die Todesstrafe zum Glück abgeschafft.
Wir laufen eine schmale sanft ansteigende geteerte Straße entlang. Zu unserer linken Seite befindet sich ein Bachbett, welches sicherlich im Frühjahr enorme Mengen an Schmelzwasser fassen muß.
Gegenüber dem Vorjahr hat Michl, der Wirt der Fallerscheinstubn die Lademöglichkeit um neuere Elektrofahrzeuge erweitert…
Der Almabtrieb war bereits erfolgt und so gehörte der Brunnen zur Erfrischung ganz den Wanderern.
Ab diesem Steg geht’s auf einer geschotterten Straße weiter.
Mancher kennt vielleicht so ein Ding nicht. Hier handelt es sich um eine ausgediente und umgedrehte Milchkanne. Diese bestehen meist aus Aluminium oder Edelstahl.
Diese Wurzel dient als Wäschespinne. Wer genau hinsieht, erkennt die Wäscheklammern.
Meine Gattin hat sich den schönsten Platz im Dorf zum Ausruhen ausgesucht.
Ein Kreuz muß nicht unbedingt einen Gipfel zieren. Es gibt auch andere Gründe zur Errichtung eines solchen Kreuzes.
Alle Hütten im Dorf sind privat und gehören Familien aus dem Lechtal. Sie verfügen weder über fliessend Wasser noch Strom und können für Tage oder den Sommer über gemietet werden.
Diese Schnitzerei steht vor Michls Fallerscheinstubn.
Den Hauptgang, bestehend aus geräucherten Würsten mit Kraut und Speckknödel haben wir so schnell verdrückt, daß ich nur noch die wohl jedem bekannte einheimische Nachspeise fotografisch festhalten konnte.
Jede der Hütten ist individuell mehr oder eher weniger komfortabel eingerichtet. Einfach etwas für Menschen, die auf Komfort verzichten können und das ursprüngliche suchen. Teilweise gibt es Solarmodule für die elektrische Beleuchtung, teilweise wird mit Gas gekocht und beleuchtet. Fernseh- und Handyempfang gibt es nicht in Fallerschein.
Am Rückweg fiel mir noch dieses Gestein am Wegrand auf. Wie wohl diese zwei verschiedenen Farben entstanden sind?
Wer von euch eine gemütliche Wanderung von höchstens einer dreiviertel Stunde einfacher Weg in relativ hohem Gelände in Tirol sucht, wird in Fallerschein fündig. Die Kneipe von Michl und Melanie hat in diesem Jahr bis zum 18. Oktober geöffnet.
Jürgen