Burg Breuberg
Teil 1
Die Höhenburg steht im hessischen und somit nördlichen Teil des Odenwalds auf dem 306 m hohen Breuberg,
unmittelbar nördlich bzw. oberhalb von Neustadt, einem Stadtteil von Breuberg (Odenwaldkreis).
Die Burg Breuberg mit ihrer über 850-jährigen Geschichte gehört zu den größten und am besten erhaltenen Burgen im ganzen süddeutschen Raum.
Quelle: Google Earth
Hier könnt Ihr die Lage der Burg und die Anfahrt gut erkennen.
Die Burganlage gliedert sich in drei Teile: Der älteste Teil ist die Kernburg (rechts im Bild) aus dem 12. Jahrhundert,
westlich davon (Bildmitte) steht die Vorburg aus dem späten 14. und 15. Jahrhundert, deren Baubestand allerdings größtenteils aus der Renaissance stammt.
Die Festungswerke der sogenannten Schütt (ganz links) wurden später errichtet.
Die rondellförmigen Festungsanlagen im Ringgraben stammen aus dem 16. Jahrhundert.
Die einzelnen Teile waren durch Gräben voneinander getrennt.
Die Tatsache, dass die Burg immer bewohnt war, erklärt den noch heute so guten Zustand der gesamten Anlage.
Über die Jahrhunderte hinweg wurde sie immer wieder einem anderen Nutzen zugeführt.
So war sie Vogteiburg, Residenz gräflicher und fürstlicher Familien, aber auch Landratsamt, Lager für Fremdarbeiter im 2. Weltkrieg und sogar Sitz einer Spielzeugfabrik.
Jede Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Darauf werde ich bei meinem Spaziergang durch die Burg zurückkommen.
Heute befindet sich eine der schönsten Jugendherbergen, eine Gaststätte und das Breuberg-Museum auf der Burg.
Eine Straße führt in Serpentinen bis knapp unterhalb der Burg. Man hat nur einen kurzen Fußweg.
Der Zugang zur Burg erfolgt von Süden.
Wer möchte, der kann über diese Treppe den Weg abkürzen.
Ich bin aber lieber den zunächst sanft ansteigenden Weg gelaufen.
Das letzte Stück zum äußeren Tor ist dann etwas steiler.
Eine Tafel wirbt für das Burgrestaurant und darunter erfährt man etwas über die Geschichte der Burg in Kurzform.
Der Text ist so kaum lesbar, deshalb noch mal etwas größer.
Das neuere äußere Tor. (19)
Ich ging links vom Tor einen Pfad entlang um die Burg außerhalb des Burggrabens zu umrunden (Rundweg).
Ein erster Blick zurück fiel auf das alte zugemauerte Burgtor mit der Pechnase darüber. (24)
An das Torgebäude der Vorburg schließt sich die Giebelseite des Johann-Casimir-Baus an.
Auf dem Erker dieser Stirnwand entdeckte ich diese Jahreszahl.
Heisst es nun 1713 oder 1513? Das konnte ich nicht herausfinden.
Ich ging weiter um den vorderen Turm (20) herum...
... warf einen Blick zurück ...
... und nach vorne.
Der Trockengraben war nie mit Wasser gefüllt und ist zwischen dem vorderen Turm und dem roten Turm nicht zugänglich.
Leider sind die Mauern zur Schütt zu hoch um einen Einblick zu haben.
Von der nordwestlichen Ecke der Schütt blicke ich zurück zum vorderen Turm...
... und nach vorne zum roten Turm. (21)
Der rote Turm hat mit 20 Metern den größten Durchmesser der vier Geschütztürme.
Die anderen drei Türme haben nur 14,5 m Durchmesser.
Die Mauerstärke der Türme beträgt maximal 6 Meter.
Langsam steigt der Rundweg an und gibt erste Blicke auf die Burggebäude frei.
Links sehen wir den roten Turm, daneben das Pulvertürmchen (15), dann den Westgiebel des Brunnenhauses (3) und die Spitze des Bergfrieds. (1)
Nach dem roten Turm sehen wir die Nordfront der Hauptburg.
Die Hauptfront ist so mächtig, dass ich ein Weitwinkelobjektiv gebraucht hätte.
Weiter nach hinten kann ich nicht gehen, denn da gehts steil berab.
Da steht aber am Hang eine alte Linde...
Die Marienlinde soll schon sehr alt sein.
Zurück zur Burg.
Mir fallen die fensterlosen Erker auf.
Waren das Abtritte oder so was ähnliches wie Pechnasen?
Ich gehe weiter zur östlichen Ecke mit dem Michaelsturm. (22)
Hier kann man die immense Mauerstärke erkennen.
Der Michaelsturm und der Wilhelmsturm, den wir gleich sehen werden, sind zur Burg hin offen weil sie früher über Zugbrücken mit der Hauptburg verbunden waren.
Die Hauptburg von der Nordwestecke aus gesehen.
Der wiederum fensterlose Erker aus Backsteinen scheint neueren Datums zu sein, oder zumindest verändert worden zu sein.
Der Blick zum Wilhelmsturm (23) lässt die Breite des Burggrabens erkennen.
Wie man sieht wird der Burggraben heute zur Unterhaltung der Gäste der Jugendherberge genutzt.
Ich werde aber auch selbst noch einen Spaziergang durch den Graben machen.
Zwischen dem Michaelsturm und dem Wihelmsturm wirkt die Anlage auf mich wie eine "richtige" Burg.
Mit einem Bild vom Bergfried über dem etwas niedrigeren neuen Küchentrakt beende ich meinen Rundgang um die Burg.
Im zweiten Teil zeige ich Euch das Innere der Burg.
Liebe Grüße von waldi