(4) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 4

Dieser Nepomuk ist eine Brunnenfigur und steht auf dem Hauptplatz in Weißenhorn (Kreis Neu-Ulm, Bayerisch Schwaben). Vor etlichen Jahren wurde der Platz umgestaltet, und die Stadtväter wollten natürlich die Gelegenheit nutzen, den Brunnen aus dem 19. Jahrhundert durch einen modernen zu ersetzen. Die Bevölkerung protestierte, zwar nicht aus Verehrung für den Heiligen, sondern mit Argumenten wie: „Da stand er schon immer, da gehört er hin.” Der Nepomuk blieb stehen.

Außerhalb des Zentrums steht ein Nepomuk-Bildstock. Wie in neuerer Zeit auch andernorts geschehen, hat man das alte Gitter durch eine Verglasung ersetzt. Der Figur dürfte das gut tun, weniger schön ist es für den Fotografen: Je nach Sonnenstand erkennt die Kamera nichts als gespiegelten Himmel. Hier stand die Sonne günstig. Die verrosteten Spuren des alten Gitters sind noch gut zu erkennen.

Den skurrilsten Nepomuk meiner Sammlung fand ich in der Schloßkirche Pöring (Pitzling, Ortsteil von Landsberg am Lech, Oberbayern). Eine Nepomuk-Figur liegt in einem Schrein wie einer der „heiligen Leiber”. Das Informationsheftchen über die Kirche beschreibt ihn als „Gliederpuppe, Holz und Wachs, bekleidet, Kleidung teilweise erneuert, Votivgabe, gestiftet von Flößern nach einem größeren Unfall im Lech”, Mitte 18. Jh.”.

Monheim (Kreis Donau-Ries, Bayerisch Schwaben) hatte ein Benediktinerinnenkloster, das 1574 abgebrochen wurde. Übrig geblieben ist ein Gebäude mit einem Rest des ehemaligen Kreuzganges, der heute öffentlicher Durchgang aus einem Teil des Städtchens in die Stadtpfarrkirche St. Walburga ist. in diesem Gang hat man ein paar Statuen aufgestellt, darunter auch einen Nepomuk.

Ich finde die Märtyrerpalmen immer so lustig, die der Heilige in der Hand hält. Meist sehen sie eher aus wie verwelktes Suppengrün.

Jetzt hätte ich beinah einen Nepomuk eingestellt, der schon in Teil 1 vertreten ist. Ich hab mal probeweise gegoogelt, ob das Bild schon irgendwo im Netz rumschwirrt, und siehe da ... Immer habe ich das, glaube ich, nicht geprüft; ich hoffe also, ich habe hier nicht schon andere Dubletten geliefert.

Nun, dieser scheint noch nicht hier veröffentlicht zu sein: Ein Nepomuk aus Oberammergau mit rekordverdächtig großem Heiligenschein. Hier der Text (da ihr ihn in der Verkleinerung wohl nicht mehr gut lesen könnt):

O Sanct Joannes! vns bewahr
In aller noth und wasser gfahr
Erhalte vns in deiner gunst
Vnd unß erett uon der Feurßbrunst
Durch deine bitt wolst vns erwerben
daß wür nicht in sündten sterben
Mit dir geniessen dEwig Freidt
Vnd Loben Gott in Ewigkeit.

Ein Hausheiliger in Dinkelsbühl.

(So, das ist jetzt für die nächsten paar Tage mein letzter Nepomuk, und unglücklicherweise halte ich mich bis Freitag auch im ehemaligen Herzogtum Württemberg auf, d. h. in einer evangelischen und somit nepomukfreien Zone. )

Dann wünsche ich Dir einen schönen Aufenthalt im ( auch heute noch ) pietistischen Württemberg!

Solltest Du jedoch Gelegenheit haben, Dich an den nordöstlichen Rand des ehemaligen Herzogtums zu begeben, so sind dort noch etliche Nepomuks zu finden. Ich denke vor allem an das Jagst- und das Kochertal im "Hohenlohischen"

Z.B. in Jagsthausen
Da steht der Nepomuk auf der Jagstbrücke .
2006 hatte ich die Nepomuks noch nicht im Visier und seither war ich nicht mehr dort.
JAGSTTAL > Kloster Schöntal

Sicher auch in Schöntal, oder auch auf den Kocherbrücken ( Oedheim usw,,,), oder auch in Schwäbisch Hall
JAGSTTAL > Jagsthausen

Ach, ich müsste mal wieder dorthin fahren….
Es ist schön dort.

Liebe Grüße,
Elke