Das Mönchgut im Südosten der Insel Rügen, und dort speziell die Landzunge mit den Zickerschen Bergen (höchster Punkt ist der Bakenberg mit 69m ), gehört zu meinen Lieblingsplätzen .
Ich war schon oft dort, im Frühjahr und im Herbst, habe dort schon einige lange Wanderungen kreuz und quer über die Hügel gemacht bis nach Gager, entlang der Steilküste am Nonnenloch und über den Damm bis nach Groß Zicker und habe hier im Forum darüber berichtet.
Rügen: Sagen- und mythenreiche Wanderung bei Sonnenuntergang
Rügen: Wanderung in den Zickerschen Bergen
Insel Rügen: Im Mönchgut
Dieses Jahr möchte ich von einem kurzen Spaziergang durch das kleine Dorf Groß Zicker auf der Ostseite der Halbinsel berichten.
Es gibt dort keine großen Apartmentanlagen, aber nahezu jedes der meist reetgedeckten Häuser bietet Zimmer und Ferienwohnungen an.
Unübersehbar zu Beginn des Ortes steht die kleine Dorfkirche aus rotem Backstein aus dem 14. Jahrhundert.
Dorthin führt immer mein erster Weg , so auch dieses Mal.
Auf dem Friedhof stehen zum Teil alte Grabmäler mitten in der Wiese. Alle Gräber sind als Rasengräber angelegt. Individueller Blumenschmuck scheint in dieser ohnehin idyllischen Umgebung überflüssig zu sein.
Diese Grabstelle mit einem zum Teil polierten Naturstein und einer einfachen Tontafel fiel mir besonders auf. Ich konnte nichts darüber in Erfahrung bringen.
Im Inneren der Kirche.
Der schlichte Altarraum
Die Orgel
Nur eine Straße führt durch das Dorf.
Vorbei ein schönen gepflegten Häusern
Hier kam ich nicht vorbei!
Ein Fischbrötchen musste sein
Im Gastgarten – schon recht herbstlich
Das Pfarrwitwenhaus
Hier habe ich mehr darüber geschrieben über Witwenversorgung, Zwangsverheiratung in kirchlichen Kreisen.
Insel Rügen: Im Mönchgut
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Das Pfarrwitwenhaus war eine soziale Einrichtung für verwitwete Pfarrfrauen.
Es war früher üblich, dass nach der damals üblichen Praxis der "Konservierung von Pfarrwitwen" nach dem Tod eines Pfarrers ein lediger Nachfolger eingesetzt wurde, der die Witwe des Vorgängers heiraten musste, um deren Versorgung zu sichern.
So auch 1718, nachdem der Pfarrer von Groß Zicker, Johannes Cadow, gestorben war.
In dieser Zeit hatten die Dänen auf Rügen das Sagen und der dänische König Friedrich IV. lehnte diese Vorgehensweise ab.
Es wurde ein verheirateter Pfarrer eingesetzt und der Bau eines Wohnhauses zur Versorgung der Pfarrwitwen angeordnet.
Bis 1810 wurde dieses Haus von Pfarrwitwen bewohnt. Danach war es Schulgebäude, Wohnung für den Lehrer und bis 1984 Wohnhaus.
Heute ist es als Museum eingerichtet.
Terrasse eines Ferienhauses mit Blick auf’s Meer.
Es gibt noch zwei oder drei Bauernhöfe in Groß Zicker.
Fischfang und Schafwirtschaft auf den Hügeln der Zickerschen Berge spielen neben dem Fremdenverkehr noch eine gewisse Rolle.
Dieses Haus fiel mir besonders auf. Noch nie habe ich eine solche hohe Stechpalme ( Ilex) mit den roten Beeren als Baum gesehen.
Ein paar Meter weiter ein Gehöft mit einer uralten Esche.
Stallungen und Scheunen
Ein kleiner Weg führte hinauf zu einer kleinen Anhöhe.
Der Blick nach Südwesten
Der Himmel wurde immer dunkler. Regen kündigte sich an.
Dennoch konnte man weit nach Süden blicken, in der Ferne das Festland.
Eigentlich wollte ich mir im Cafe Inselwind ein Stück Sanddorntorte und einen Kaffee genehmigen.
Ich hatte das in so guter Erinnerung.
Aber das Cafe und das Hotel werden derzeit umgebaut.
So fuhr ich nach Binz zurück und suchte noch meinen Lieblingsplatz am Strand ( #6 ) auf.
Elke