Meine Maastricht-Berichte vom 26./28.10. kommen extra. Jetzt erstmal der letzte Aachen-Teil.
27.10.
Nach der gestrigen Zwergstaat-Neutral-Moresnet- und Maastricht-Tour tun mir die Füße weh. Ich kauf mir eine Stadtbus-Tageskarte, setz mich in den nächsten Bus und lass mich überraschen, wo er hinfährt.
Die Tour endet endet, noch innerhalb der Stadt, auf dem Lousberg. Dessen Entstehungslegende ist wiederum mit der teuflischen Dombauhilfe verbunden, bei der der Besagte so schändlich betrogen wurde (siehe Bericht von vorgestern). Noch brastig, schaufelte er an der Nordsee eine größere Menge Sand zusammen, um damit die damals noch kleinere Aachener Altstadt samt Dom zuzuschütten. Aufgrund der Falschangabe einer Marktfrau über die noch zurückzulegende Wegstrecke gab er sein Vorhaben auf und schüttete den Sand an Ort und Stelle aus, so entstand der Lousberg.
Wenn man so will, veranlasste ein Nachfolgeteufel, nämlich der damalige Aachener Obernazi, in den Dreissigern die Umwandlung eines Befestigungsturms aus dem 16. Jahrhundert auf dem Lousberg in ein Gefallenendenkmal für die toten deutschen Soldaten des 1. Weltkriegs, die des 2. wurden später adoptiert.
Eine Haltestelle weiter steht das Ponttor ...
... am Eingang des Pontviertels, einem quirligen Quartier mit dem Charakter des Hamburger Schanzenviertels oder Berlin-Kreuzberg, nur halt kleiner.
In einer entgegen seinem Namen "Labyrinth" sehr übersichtlichen Griechenkneipe bekomm ich Mittagessen.
Frisch gestärkt geht's nochmal zum Dom, die Bilder kennt ihr schon.
Aber neben dem Dom steht noch eine Kirche
mit eingerüstetem Turm. Ähnlich wie in Maastricht, zwei alte Kirchen dicht nebeneinander. Nur das hier beide katholisch sind.
Eine Taufkirche, wie ursprünglich in Maastricht ? Ungläubig rein, getauft raus und damit auch domfähig ?
ZitatDer Sinn einer gesonderten Taufkapelle außerhalb des Kirchenraumes lag seit der frühchristlichen Zeit darin, dass kein Ungetaufter den geheiligten Raum der Kirche betreten durfte. Die Taufe Erwachsener wurde überdies an gänzlich unbekleideten Täuflingen vollzogen, die in ihrer Nacktheit nicht in die eigentliche Kirche durften.Außerhalb Italiens verlor das Baptisterium seit dem 8. Jahrhundert (789) seine Eigenständigkeit, als angeordnet wurde, dass Kinder schon im ersten Jahr getauft werden sollten, und sich daher die Taufen in die eigentliche Kirche verlagerten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Baptisterium
Sorry, wieder falsch, man lernt nie aus. Der Dom war für die Großkopferten, Karl der Große und so, die Kirche daneben - St. Franziska von Aachen - fürs Volk. Steht in der Kirchenbeschreibung natürlich etwas vornehmer formuliert.
Morgen geht's noch mal nach Maastricht, am Sonntag folgt das Deutsche-Bahn-Pleiten-Pech-und-Pannen-Programm - Hauptakteur, wenngleich vor Ort nicht sicht/spür/hörbar: Ein Sturm namens Herwart.
Mehr dazu hier: Alle reden vom Wetter - wir auch