An der A 5 zwischen dem Frankfurter Kreuz und Darmstadt, in Fahrtrichtung Süden, hinter der Anschlussstelle Langen/Mörfelden bei Autobahn-Kilometer 508, befindet sich der Rastplatz Bornbruch-West.
Bis zum Jahre 2014 trug dieser Rastplatz den Namen Bernd Rosemeyers.
Nach einer Richtlinie des Bundesverkehrsministeriums sollen unbewirtschaftete Park- und Rastplätze an Autobahnen mit landschaftlich bezogenen Namen bezeichnet werden.
Von den Vorschlägen der Kommunen hat der Bund den Namen eines nahen Sees - Bornbruch - ausgewählt.
Manche Stimmen sehen in der Umbenennung auch eine Distanzierung zum NS-Regime, dem Rosemeyer als SS-Offizier nahe stand.
Warum trug dieser Parkplatz den Namen eines der bakanntesten Rennfahrer aus den 1930er Jahren?
Die Strecke zwischen Frankfurt am Main und Darmstadt (Teil des HaFraBa-Projektes) war der erste für den Verkehr freigegebene Autobahnabschnitt in Deutschland (Mai 1935, nachdem die heutige A555 zur Landstraße zurückgestuft wurde).
Dieses Stück Reichsautobahn ist oft viele Kilometer schnurgerade. Dadurch eignete es sich für Versuchs- und Rekordfahrten aller Art.
Auch am 28. Januar 1938 wurden wieder solche Versuche unternommen.
Der Rennfahrer Rudolf Caracciola brach auf einem Mercedes W125 mit 432,692 km/h den bisherigen Weltrekord von Bernd Rosemeyer von 406,32 km/h am 26. Oktober 1937, 5 km (bei fliegendem Start).
Kurz danach bestieg auch Rosemeyer seinen Auto-Union Rennwagen Typ C der speziell für Geschwindigkeitsversuche zum Typ R umgebaut worden war und erreichte tatsächlich die für Kraftfahrzeuge auf einer normalen Verkehrsstraße unglaubliche Geschwindigkeit von 440 km/h.
Direkt hinter einer Brücke bei Mörfelden-Walldorf erfasste ihn wahrscheinlich der Seitenwind um 11:47 so vehement und plötzlich, dass sein Wagen auf den Mittelstreifen gedrückt wurde, ins Schleudern geriet und sich mehrfach überschlug.
Der 29-jährige Bernd Rosemeyer wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und war sofort tot.
An dem Punkt wo man Bernd Rosemeyer nach dem Unfall sitzend an einen Baum gelehnt auffand hat man einen Gedenkstein aufgestellt.
Dieser ist, etwa 70 m südlich des Parkplatzes, durch einen Trampelpfad leicht zu erreichen.
Kurz nach seinem Tod wurde zuerst eine hölzerne Gedenktafel und zum ersten Jahrgedächtnis am 28. Januar 1939 die Steinsäule an der Unglückstelle errichtet.
Der Gedenkstein.
Ausführliche Informationen zu Bernd Rosemeyer, sein Leben und seinen Tod könnt Ihr auf dieser Seite nachlesen.
http://www.hr-online.de/website/specials/home/index.jsp?startrubrik=33534
Achtung! Derzeit ist der Parkplatz gesperrt!
Da sich das Denkmal auf dem Parkplatzgelände befindet und dieser durch Wildschutzzäune von der Außenwelt abgetrennt ist, ist die Gedenkstätte nicht zugänglich!
Liebe Grüße von waldi