Die Mangfall hat im Voralpenbereich ein breites Tal geformt, bevor sie bei Rosenheim in den Inn fließt.
Vor allem im 19. und 20. Jahrhundert sah man die Mangfall als Fluss an, den man hauptsächlich für industrielle Zwecke nutzen konnte.
Kanäle wurde abgeleitet , der Fluss wurde begradigt, um Mühlen, Kraftwerke und Industrieanlagen betreiben zu können.
Die Fließgeschwindigkeit der Mangfall erhöhte sich, man baute daher Betonschwellen ("Abstürze") ein.
Natürliche Überschwemmungsflächen wurden zu Bauland und um es zu schützen, mussten Dämme angelegt werden.
Alles mit negativen Folgen.
Das Ökosystem an der Mangfall veränderte sich negativ. Fauna, Flora verarmten.
Die Dämme reichten schon bald nicht mehr aus.
Katastrophale Hochwasser häuften sich. Das letzte war 2013.
Pläne zur Renaturierung des Flusses kamen auf den Tisch und wurden ab 2015 trotz hoher Kosten auch tatsächlich umgesetzt.
Deiche wurde zurückgesetzt und erhöht, so dass die Mangfall jetzt bei Hochwasser in einem breiten Uferstreifen Platz findet.
Vorerst mal. Was in ein paar Jahrzehnten sein wird, weiß niemand.
Betonschwellen ("Abstürze") wurden abgebaut und durch "Sohlrampen" aus Felsen und großen Steinen ersetzt.
Gerade Ufer bekamen Buchten und Kiesbänke.
Die Mangfall hat als Erholungsraum wieder an Bedeutung gewonnen
Ein schöner befestigter Fahrradweg führt auf dem neuen Damm entlang bis nach Rosenheim.
Am Sonntag bin ich mal wieder dort ein Stück entlanggeradelt und war begeistert, wie die Natur sich entlang des Dammes entwickelt hat.
Eine solche Vielfalt an Pflanzen und Insekten hatte ich nicht erwartet.
BIlder vom Mangfalldamm und von der Mangfall
Johanniskraut
Schaut man sich die Blätter genau an, so sieht man die eingelagerten Öldrüsen.
Hier eine Slideshow von vielen Blumen, ich auf relativ kurzer Stecke entlang des Dammes gesehen habe. Viele - nicht alle habe ich erkannt.
Zum Vergößern bitte auf das Bild klicken und di[ealbum='312','slideshow'][/ealbum]e Slideshow starten.
Wer ein Grundstück an der Mangfall hat, braucht nicht in den Urlaub zu fahren
Noch vor 5 Jahren war es viel zu gefährlich in der Mangfall zu baden, weil an den damaligen Abstürzen der Sog ("Wasserwalzen") viel zu stark war. Zahlreiche tödliche Unfällen sind dort passiert.
Solche Stellen gibt es nach wie vor - aber durch die Renaturierungsmaßnahmen gibt es jetzt auch sehr schöne natürliche, relativ ungefährliche Badeplätze.
Badeplätze an der Mangfall
Und hier bin ich daheim!
Gruß,
Elke