Im südwestlichen Andalusien mündet der Guadalquivir bei Sanlucar de Barrameda in den Atlantik. Nun denkt man, daß Andalusien eigentlich eine regenarme und trockene Gegend ist. Das stimmt nur zum Teil. Der Guadalquivir ist ein Fluß, der es durchaus mit dem Rhein in Deutschland aufnehmen kann. Bis Sevilla im Binnenland ist er schiffbar. So klein sind die Schiffe auch gar nicht, die ich dort im Hafen gesehen habe. Da ist es klar, daß dieser Fluß gelegentlich weit über seine Ufer tritt und die flache Landschaft am Unterlauf weiträumig überschwemmen kann.
Einige Kilometer südlich der Stadt beginnt dieses knapp 55.000 Hektar große Naturschutzgebiet. Es umfaßt vor allem große Überschwemmungsgebiete westlich bis hin zum Meer. Dort endet der Park beim Badeort Matalascanas. Ich möchte euch Bilder von zwei völlig verschiedenen Gegenden dieses Parks zeigen.
Etwas abseits von der Hauptstraße geht es nach Westen zum Besucherzentrum El Acebuche. Parkplätze im Schatten sind zwar jetzt im November bei Temperaturen von knapp über 20 Grad nicht so wichtig. Im Sommer jedoch sind viele Gegenden Andalusiens, sofern sie nicht am Meer liegen, wahre Glutöfen. Temperaturen von über 40 Grad Celsius kommen jeden Sommer vor.
Mit solchen allradgetriebenen Fahrzeugen werden organisierte Ausflüge durch den Park angeboten. Dabei wird auf Sandpisten auf immer den gleichen Wegen gefahren. Ob man dabei mehr sieht als wenn man zu Fuß unterwegs ist, weis ich nicht. Leise sind diese Gefährte jedenfalls nicht.
Das Besucherzentrum ist ganztags geöffnet. Darin befindet sich ein Verkaufsstand und ein Gastronomiebetrieb. Eintrittgeld muß man nicht bezahlen.
Die Besucher die zu Fuß so wie wir unterwegs sind, werden auf solchen Holzstegen durch den Park geführt.
Eine zu dieser Jahreszeit trocken gefallene Landschaft ist mit Sichtschutzzäunen von den Wegen getrennt. Irgendwann im Winter wenn es ausreichend regnet, bildet sich dahinter ein flacher See, der vor allem Vögeln als zeitweises Habitat dient.
Aus solchen Hütten heraus kann man dann die Vögel beobachten.
kein Wasser - keine Vögel - aber auch keine Besucher außer uns beiden.
Wenigstens haben wir fast in jeder Beobachtungshütte solch einen Gecko gesehen. Man kann sich den Tieren langsam nähern. Kommt man jedoch zu nahe, sind sie wie der Blitz weg. Schnell muß der Gecko ja sein, will er sich hauptsächlich von Insekten ernähren.
Ein paar Tage darauf sind wir am späten Nachmittag noch einmal nach Matalascanas, dem Badeort am Atlantik gefahren. An desssen östlichem Ende befindet sich ein kleiner Wanderweg durch die Dünen, die den Nationalpark zum Meer hin begrenzen. Die Sonne warf zwar schon lange Schatten und die Stechmücken fühlten sich dort anscheinend wohl. Das hinderte uns jedoch nicht an einem Spaziergang durch die Dünen zum Meer.
Das Auto haben wir am östlichen Ortsrand abgestellt. Dort befindet sich ein Parkplatz von wo aus der Weg durch die Dünen beginnt.
Der Park ist eingezäunt. Es gibt Durchgänge für die Parkranger und die allradgetriebenen Besucherfahrzeuge der organisierten Touren.
Nach gut 20 Minuten Fußweg sind wir schon am Meer.
Wer Lust und Kondition hat, kann ab hier etwa 25 km am Meer entlang bis zur Mündung des Guadalquivir laufen. Überall darf man baden, aber natürlich weder übernachten noch grillen. Schließlich handelt es sich um einen Nationalpark.
Auch in die andere Richtung ist der Sandstrand breit und schön und flach. Hier zieht sich der Ort Matalascanas über etwa sechs Kilometer der Küste entlang. Meist sind es Ferienhäuser oder kleinere Hotels. Die allermeisten sind wohl nur im Sommer bewohnt.
Die Holzpfähle begrenzen den Park.
Natürlich haben wir ein paar Muscheln für die Enkel mitgenommen.
Natürlich war ich auch mit den Füßen im Wasser. Ich schätze die Temperatur des Meeres auf etwa 18 Grad Celsius Mitte November. Geht eigentlich...
Das war natürlich nur ein kleiner Einblick in den Nationalpark Coto de Donana. Bekannt sind vor allem ständig überschwemmte Gebiete näher am Fluß. Dort gibt es größere Kolonien von Flamingos. Beim nächsten Besuch der Gegend möchte ich mit dem Ausflugsschiff von der Ortschaft Bonanza, die heist wirklich so, in den Park fahren. Das Boot hält an zwei oder drei Stellen und bei so einem Ausflug soll man ganzjährig Wasservögel sehen.
Zum Schluß habe ich euch noch ein paar Fakten zum Nationalpark.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalp…_de_Do%C3%B1ana
jürgen