Als ich vor gut einem halben Jahr in Bangkok war, wollte ich mir natürlich auch die alte Königsstadt Ayutthaya nördlich der Metropole anschauen. Klar gibt es organisierte Tagesausflüge zu diesem Weltkulturerbe. Das ist jedoch nichts für mich weil dieser Ort, knapp 100 Kilometer nördlich von Bangkok ja bequem mit dem Zug errreichbar ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ayutthaya_(Stadt)
Also bin ich mit der U-Bahn zum Bahnhof Hua Lamphong gefahren, habe mir ein Ticket gekauft und los ging es. Den Bahnhof selbst kennt ihr ja aus diesem Bericht.
der Bahnhof Hua Lamphong in Bangkok
15 Baht, also 40 Ct. kostete der Platz in der dritten Klasse. Für die Rückfahrt habe ich tief in die Tasche gegriffen und 60 Baht, also knapp 2 € ausgegeben. Dafür durfte ich in der zweiten Klasse mit reserviertem Sitzplatz fahren. Die Unterschiede werdet ihr in diesem Bericht sehen.
Der Zug fuhr pünktlich um 11.20 Uhr los und kam auch ungefähr um kurz nach Eins in Ayutthaya an.
Klimaanlage gibt es in beiden Klassen keine. Die Ventilatoren an der Decke sind zwar eingeschalten. Die Kühlung erfolgt jedoch über die geöffneten Zugfenster.
Von fliegenden Händlerinnen kann man Speisen und Getränke erwerben.
Auch ich mit meinen langen Beinen finde ausreichend Platz hier in der Dritten Klasse.
Hier mein Abteil auf der Rückfahrt in der Zweiten Klasse.
Platz wie in der Business Class bei Emirates im Airbus A380.
Diese Stützen gehören zur Rail link, einer Hochbahn, die den Internationalen Flughafen Suvarnabhumi mit der Innenstadt verbindet.
Betontreppen, Rolltreppen und ein Lift sind vorhanden.
Weiter gehts...
Beinahe hätte ich es vergessen. An allen Bahnhöfen, U-Bahnhöfen und S-Bahnhöfen herrscht Rauchverbot. 5000 Baht oder umgerechnet 150 € Strafe bei Verstößen ist eine Menge Geld in Thailand.
Es geht in Richtung Norden.
Wir kommen an zwei Generationen Eisenbahn in Thailand vorbei. Die schrottreife Lokomotive steht vor dem Betonskelett der künftigen Schnellbahn, die einmal bis China und Laos reichen soll.
Der Zug hält an vielen Haltestellen am Stadtrand.
Die Schienenträger aus Beton werden immer mehr.
Das ist er - der neue Bahnhof am Stadtrand für die Schnellbahn und all die anderen Eisenbahnen, die sternförmig das Hinterland mit Bangkok verbinden.
Das Gebäude hat eine Gesamtlänge von 300 Metern.
Geworben wird für das Mammutprojekt auch am Bahnhof Ayutthaya.
Technik made in China. Ob sich Thailand das auch leisten kann oder dadurch in eine finanzielle Abhängigkeit des gelben Riesen gerät wie schon andere Länder zuvor vermag ich nicht zu sagen.
So sehen die Bahnhöfe und Haltestellen auf dem Land aus.
Die Schulkinder bekommen in den Schulen ein Mittagessen. Nach der Schule kaufen sie sich an Ständen, die es überall gibt für umgerechnet etwa einen Euro etwas zu essen.
Der Schaffner ist nicht nur für das Kontrollieren der Tickets, sondern auch für die Sauberkeit der Toilette verantwortlich. Dazu sprüht er ein Reinigungsmittel in die Kabine und spült mit fließendem Wasser nach.
Es scheint alles sauber zu sein.
Anhand dieser im Zug angebrachten Markierungen kann der Schaffner auch überprüfen, wer gratis (bis 100 cm Körpergröße) oder zum halben Preis (bis 150 cm Körpergröße) mitfahren darf.
Ich schaue mal wieder aus dem Fenster und entdecke so manches neben der Bahnlinie.
Dieser Pickup hat Sitzbänke auf der Seite. Der Fahrer fährt wohl Arbeiter zu deren Arbeitsstelle, ruht sich dann ein paar Stunden aus und fährt die am Nachmittag wieder nach Hause.
Erneuter Halt an einem Provinzbahnhof.
Nördlich von Bangkok ist das Land flach. Es handelt sich um fruchtbares Schwemmland des Flusses Chao Phraya, der auch durch Bangkok fließt.
Hier gibt es Reisfelder
Auch Bananen wachsen hier
Das ist kein Bahnhof sondern ein einfacher Haltepunkt auf der Strecke.
Irgendwann komme ich nach einer kurzweiligen Zugfahrt in Ayutthaya an. Nun könnte ich zwar gleich am Bahnsteig zum Friseur gehen. Allerdings habe ich keine Zeit dafür. Bin ich doch wie alle Touristen hierher gekommen, um alte Tempel zu besichtigen.
Auch hier am Bahnhof wieder eine Glocke. Die wurde auch tatsächlich einmal geläutet. Allerdings habe ich keine Ahnung wozu, weil unmittelbar danach weder ein Zug abfuhr noch einer in den Bahnhof einfuhr.
Der Bahnhof von Ayutthaya
An diesem Bahnhof hängt eine Tafel mit den örtlichen Bahnbediensteten.
Auch an diesem Tag war für mich auch hier wieder mal der Weg das Ziel. Diese Zugfahrt gab mir einen Einblick in normales Alltagsleben in Thailand.
jürgen