Heute habe ich den wunderschönen Tag bei fast frühlingshaften Temperaturen für einen größeren Spaziergang entlang der Wertach in Türkheim im Unterallgäu genutzt. Und was entdecke ich da an der Brücke über die Wertach? Richtig, einen Nepomuk. Da ist er.
Fazit: Manchmal wird man gar nicht weit entfernt von zuhause noch fündig...
grüsse
jürgen
Ergänzung von waldi am 16.05.2022: ELMA hatte nach dem Stifter der Nepomukstatue gefragt. Ich konnte es nicht eindeutig klären.
Den "Türkheimer Heimatblättern" habe ich folgendes entnommen.
1763 wurde erstmals eine Holzbrücke über die Wertach in Türkheim erwähnt, die jedoch 1767 bei einem Hochwasser mitgerissen wurde.
In einer Rechnung von 1782 wurde erstmals "ein St. Johannis-Nepomuck-Bildnis" auf der Brücke erwähnt. Die Holzfigur wurde damals ausgebessert.
1917 kaufte Jakob
Sigle den Holzstoff-Betrieb Lehne in Türkheim, aus dem die Firma
Salamander entstand. (Wer kennt noch Lurchi?)
In den Jahren 1926/27 wurde eine neue Betonbrücke über die Wertach gebaut. Als eine Abordnung des Türkheimer Gemeinderates ihn bat, eine vom akademischen Bildhauer Weise in München geschaffene Nepomukstatue für die Wertachbrücke zu stiften, soll er nur kurz gefragt haben: "Was kostet so a Kerle?" Am 4. März 1928 wurde der "Kerle" eingeweiht. Wie eine alte Ansichtskarte zeigt stand er in der Brückenmitte.
Laut „Türkheimer Heimatblätter“ wurde die Brücke 1968 gesprengt und durch die jetzt existierende Brücke ersetzt. Vermutlich hat man den Nepomuk dann 1986 an der Brückenauffahrt platziert. Ob es sich dabei um die ursprüngliche Figur vom Stifter Sigle handelt konnte ich nicht klären.