Im vergangenen Oktober habe ich mir einmal die Halbinsel Marjan bei Split angesehen. Diese Halbinsel schließt sich westlich direkt an die Stadt an und ist bis auf ganz wenige Bauwerke ein grüner Hügel mit an vielen Stellen zugänglichem Ufer. Auf fast 200 Meter Höhe befindet sich ein Aussichtspunkt. Da war ich jedoch nicht, weil ich zu Fuß die gesamte Halbinsel in etwa drei Stunden umrundet habe.
Das Auto konnte ich gratis und im Schatten an der Mandalinski Put abstellen. Von dort aus gelangt man auch in gerade mal 15 Gehminuten bis zum Diokletianpalast in der Innenstadt.
Im Norden schließt sich der Yachthafen an. Gleich daneben kann man baden. Es gibt jedoch noch bessere Bademöglichkeiten auf Marjan.
Fast ausschließlich an der Küste entlang führt eine geteerte Straße die jedoch für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist. Der Zugang für Fußgänger und Radler ist möglich.
Am gegenüberliegenden Ufer ziehen sich die sieben Ortsteile von Kastela hin. Das seltsame Boot im Vordergrund ist kein U-Boot sondern ein Boot mit Glasboden durch welchen Touristen das Leben im Wasser beobachten können.
Am Ende der Halbinsel befindet sich eine Badeanstalt mit einem Cafe. Hier sind zudem Tennisplätze und Sportgeräte vorhanden.
An vielen Stellen neben der Straße sieht man solche Wasserzapfstellen. Ausreichend dimensionierte Wasserleitungen sind natürlich nicht deshalb hier verlegt, um Mensch und Tier Wasser zu spenden, sondern um die wenigen hier stehenden Gebäude zu versorgen. Dazu kommt die Sorge vor Waldbränden auf der relativ dicht mit Kiefern bewachsenen Halbinsel.
An der Spitze von Marjan sieht man gegenüber die Insel Ciovo.
Dieses Schiff verläßt gerade den Hafen von Split.
Im Wasser sind seltsame Betonfundamente zu erkennen. Die gehören zu einem von der kroatischen Marine genutzten Areal. Schiffe waren bei meinem Besuch auf Marjan keine da.
Auch hier ist im Hintergrund Kastela zu erkennen.
Ich komme zu Ozeanographischen Institut. Das liegt unterhalb der Straße direkt am Meer.
http://www.izor.hr/web/guest;jses…E423B900EB53411
Versorgt wird es wohl von dieser Straße aus über eine Materialseilbahn. Die Besucher müssen zu Fuß runter laufen.
Dieser Naturstrand befindet sich direkt neben dem Institut.
Der weitere Weg um die Halbinsel herum führt mich an der Vila Dalmacija, auch Vila Tito genannt vorbei. Der Diktator hat das Anwesen wiederholt genutzt.
Der Haupteingang ist leider bewacht.
Der Hintereingang ist auch zu.
Leider kommt der normale Besucher weder auf das Gelände noch ins Gebäude. Wie es drinnen aussieht, sehr ihr jedoch auf diesem Video.
Am Ende Jugoslawiens kam es hier zu einem Treffen zwischen Franjo Tudjman, später Präsident Kroatiens, Slobodan Milosevic, später Präsident Rest-Jugoslawiens und Alia Izetbegovic, später Präsident Bosnien-Herzegowinas. Die Kriege in Kroatien und Bosnien-Herzegowina kamen danach.
https://www.ekapija.com/de/news/107...hall-stadt-split-bietet-konzession-fuer-titos
Während der Auflösung Jugoslawiens wurde hier eine im Unabhängigkeitskrieg Kroatiens wichtige militärische Einheit gegründet. Dies wohl zu einem Zeitpunkt, als Kroatien noch Teilrepublik Jugoslawiens war und eigentlich kein eigenes Militär besitzen durfte.
Heute kann man für viel Geld das Anwesen für Hochzeitsfeiern mieten. Ob mittlerweile auch ein Käufer oder potenter Dauermieter für die Villa gefunden wurde, weis ich nicht.
Nicht weit entfernt vom Polit- und Geldadel kann sich jedermann an diesem schönen Strand vergnügen. Bis hierher kann man wieder mit dem Auto fahren.
Mein Blick schweift aber nicht nur auf das Meer sondern auch auf das Innere der Halbinsel. Dort ist in den Felsen gebaut ein ehemaliges Kloster bzw. die Unterkunft eines Eremiten.
Langsam komme ich an den Häusern der Schönen und Reichen vorbei wieder nach Split.
Dieses prachtvolle Bauwerk ist das Archäologische Museum von Split. Scheinbar hat er Platz nicht für alle Exponate ausgereicht weil gleich daneben ein weiteres Gebäude dem selben Zweck dient.
Ich habe nun das Problem, daß mein Auto genau auf der anderen Seite der Halbinsel steht. Entweder laufe ich in die Stadt und um den Berg herum oder ich steige auf den Berg um auf der anderen Seite wieder zum Pkw zu gelangen. All das erscheint mir doch recht mühselig und zeitaufwändig. So habe ich mich, übrigens zeitgleich mit einem anderen, dazu entschlossen, illegal über den Autotunnel Marjanski vom Stadtteil Varos in den Stadtteil Spinut zu gehen. Das ist der kürzestete Weg, wenn auch aufgrund der fehlenden Lüftung, sicherlich nicht der gesündeste.
Jedenfalls habe ich das Auto doch tatsächlich wieder gefunden, auch wenn die Luft im Tunnel doch etwas grenzwertig war.
jürgen