Einen Tag vor Heilig Abend wollte ich es noch einmal wissen. Das Wetter war relativ mild mit ein paar Grad über Null und dazu lag selbst weiter oben in den Bergen noch kein Schnee. Damit war klar, daß ich gefahrlos auf den Bärenkopf im Gunzesrieder Tal gehen konnte. Das Auto habe ich an der Straße zwischen Gunzesried und Ettensberg abgestellt und schon ging es los auf dem sogenannten Höhenweg.
Der führt an einem Südhang nördlich von Gunzesried vorbei.
Die Sonne kam zwar kaum hinter den Wolken hervor. Aber trotzdem war es so mild, daß ich nach einiger Zeit auf meine Jacke beim Aufstieg verzichten konnte.
Der Bärenkopf wie auch der am selben Tag von mir aufgesuchte Mittag gehören zur Nagelfluhkette. Hier sind die porösen Felsen oft von Moos überzogen.
Oberhalb von Gunzesried komme ich an einem Marterl vorbei welches an eine vor Jahrzehnten verunglückte Bewohnerin des daneben liegenden Hofes erinnert.
Blick auf Gunzesried und die Allgäuer Alpen bei Oberstdorf.
Bauernhöfe mit Milchwirtschaft gibt es im Gunzesrieder Tal kaum noch. Die meisten Höfe haben sich auf die Haltung von Jungvieh im Sommer spezialisiert. Das macht viel weniger Arbeit und ist wohl lukrativer.
Am Stadel hängt eine Figur des Heiligen Josef.
Die Hohlgasse
Über die Alpe Dürrohorn und die Vordere Krumbach Alpe geht es weiter nach oben. Hier liegt nach wie vor kein Schnee. Zum Bärenkopf muß ich nun den Weg nach Osten nehmen. Nach Westen ging es zum Steineberg. Dessen Gipfel ist von hier aus nur schlecht erreichbar weil er von Norden aus begehbar ist und da liegt Schnee. Im Herbst war ich schon mal dort oben. Hier ein Bericht über diese Tour:
Wanderung auf den Steineberg im Gunzesrieder Tal
Der Bärenkopf ist eigentlich die bewaldete Bergkuppe rechts vom Gipfelkreuz. Das steht wohl deshalb da, weil es von hier aus nur 10 Minuten Gehzeit bis zur Bergstation der Mittagbahn sind.
So mache ich mich noch auf den kurzen Weg rüber zum Mittag. Von Immenstadt aus kann man auf diesen Aussichtsberg mit der Seilbahn fahren. Damit ist es jedem möglich, ein bischen Berg zu erleben, egal wie gut die Kondition oder auch die persönlichen Fähigkeiten sind. Jeder "Flachlandtiroler" kann gemütlich rüber zum Bärenkopf laufen und ein Bild mit Gipfelkreuz und hohen Bergen im Hintergrund knipsen.
Das ist die Bergstation der Bahn. Unten erkennt man Immenstadt.
Eine weite Fläche unmittelbar neben der Station mit Gipfelkreuz und Blick in die Ferne freut jeden, egal ob er zu Fuß, mit dem Radl oder mit der aktuell leider geschlossenen Seilbahn hierher kommt.
Auch einen rustikalen Bilderrahmen für das Selfie gibt es.
Blick nach Osten ins Illertal. Links sieht man Sonthofen.
Hier oben gönne ich mir eine Brotzeit und genieße den Blick in die Ferne. Ganz alleine bin ich hier übrigens nicht. Die Ruhe hingegen stört nur der Wirt der geschlossenen Gaststätte nebenan, weil der mit einem Quad und der leeren Mülltonne im Huckepack den Berg herauf fährt. Die Seilbahn fällt ja coronabedingt aus und anscheinend wohnt der ständig hier.
Die Iller und ein paar Baggerseen daneben.
Dem Besucher wird hier oben auch die Geologie des Nagelfluh erklärt.
Zurück gehe ich nun einen anderen Weg. Es geht östlich über die Alpe Oberberg. Hier wird im Sommer am Berg gekäst.
Im Bach nebenan brauche ich mich jetzt kurz vor Weihnachten nicht abkühlen.
Was hier neben der Silberdistel blüht weis ich nicht. Jedenfalls ist dieser Hang offenbar recht sonnig und damit wärmer als das Umfeld.
Auch die Schusternägele blühen noch. Dabei hatte es hier oben sicherlich schon frostige Nächte.
Auch diese Alpe am Weg ist schon winterfest gemacht und verlassen.
Bei schönem Wetter ist das hier sicherlich ein idyllischer Rastplatz am Berg.
Insgesamt war ich drei dreiviertel Stunden unterwegs auf einer gemütlichen Wanderung in nicht allzu große Höhen, die jetzt, vier Tage später nicht mehr schneefrei und folglich auch nicht mehr so einfach zu erreichen sind.
Wegen eines Knotens heute im Internet war ich gezwungen, diesen Bericht stückweise zu erstellen. Irgend jemand ist scheinbar auf der Leitung gestanden und hat für eine längere Störung gesorgt.
jürgen