Beiträge von waldi

D: Stalldorf, Ortsteil von Riedenheim im Kreis Würzburg, Unterfranken in Bayern

Auf dem Dorfplatz in Stalldorf steht noch eine Statue des hl. Johannes von Nepomuk.

Weil er mit dem Rücken zur Sonne stand war er nicht leicht zu fotografieren.

In weiser Voraussicht hat man ihn gut gesichert. Er lässt sich sicher nicht einfach vom Sockel stoßen!



Die Gravur im Sockel ist etwas rätselhaft.



In der Nachbarschaft des Nepomuks steht der Dorf- und Kirchenpatron, der hl. Laurentius.

Liebe Grüße von waldi

D: Stalldorf, Ortsteil von Riedenheim, VG Röttingen im Kreis Würzburg, Unterfranken in Bayern

Die Kirche St. Laurentius in Stalldorf wurde von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn in Auftrag gegeben.

Über dem Kirchentor ist sein Wappen angebracht.

Nach dem Text darunter wurde die Kirche im Sterbejahr von Julius Echter fertig.

JULIUS VON ??? ECHTER
STAM DURG DIE WAL ZUM BISTUM
WIRZBURG KAM * HAT 44 JAR
LOBLIG REGIRT UN DISE KIRCH
VON NEUEN AUFGEFURT?
1617

Der Einfluss des Bischofs zeigt sich auch im Innenraum der Kirche. Der Stil wurde sogar nach ihm benannt.
Die „Echtergotik“ ist geprägt von gotischen Architekturmotiven in den Epochen der Renaissance und des Barock.

Der Hochaltar zeigt den Kirchenpatron, den hl. Laurentius, im Mittelpunkt.

Er ist unverwechselbar an dem Rost in der Hand erkennbar, auf dem er über dem Feuer gefoltert und verbrannt wurde.

Der Rost erscheint auch im Wappen der Gemeinde Riedenheim.

Links vom Laurentius steht Johannes der Täufer und rechts Johannes von Nepomuk.

Aus der Gründungsurkunde der Pfarrei von 1339 geht hervor, dass Stalldorf zu dieser Zeit bereits eine Kapelle besaß, die der Gottesmutter Maria und dem hl. Nikolaus geweiht war. Deshalb sind die Seitenaltäre diesen beiden Heiligen gewidmet.

Auf dem Beichtstuhl steht hier der hl. Aloisius.

Liebe Grüße von waldi

D: Bütthard, VG Giebelstadt im Kreis Würzburg, Unterfranken in Bayern

Die St. Laurentius-Kapelle, oft auch als Marienkapelle oder Frauenkapelle bezeichnet, ist eine Wallfahrtskirche etwas außerhalb von Bütthard.


Vor der Kapelle stehen die „Kapellenlinden“ die seit 1938 als Naturdenkmal geschützt sind.



Über dem Eingang sehen wir das Wappen des Fürstbischofs Johann Gottfried von Aschhausen.

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Der jetzige Kirchenbau wurde auf Veranlassung Julius Echters im spätgotischen Stil 1620 begonnen und 1624 vollendet. Am 10. August 1624 wurde die Kapelle konsekriert.


Die Seitenaltäre wurden 1737, und der Hochaltar 1735 gemeinsam von dem Kitzinger Schreinermeister Matthias Deichelmann und dem Kitzinger Bildhauer Johann Doser erschaffen.
Rechts steht der Laurentiusaltar.



Im Medaillon über dem Altarbild könnte der hl. Aloisius von Gonzaga abgebildet sein.
Das Altarbild des linken Seitenaltars zeigt Maria unter dem Kreuz.

Der Hochaltar zeigt seit der Barockisierung 1735 ein Holztafelgemälde aus der Zeit um 1600 mit einer Kopie des berühmten römischen Maria-Schnee-Bildes.





Davor war dieses Bild Teil eines Renaissance-Flügelaltars mit den Evangelisten Johannes und Markus auf den Seitenflügeln und der heiligen Veronika auf der Rückseite. Dieser Altar stand in der Mitte des Raumes, sodass ankommende Pilgergruppen den Altar umrunden konnten.
Rechts neben dem Hochaltar steht die Statue des in Würzburg geborenen hl. Aquilin mit dem Dolch im Hals.



Ihm gegenüber steht der hl. Johannes Nepomuk.





Die Kanzel.



Der Blick zur Orgelempore.

Liebe Grüße von waldi

Zitat von Johannes56

Ich frage mich, woher die Zweifel kommen...

Meine Zweifel sind durch die Bezeichnungen in der Liste der ungarischen Nepomukdarstellungen entstanden.

In dieser Liste wird die Kleidung der Nepomukdarstellungen ausführlich beschrieben.
Beispiel 1: Erster Nepomuk in der Liste, Abasár

Die Kleidung wird wie folgt beschrieben: (cipő, gombsoros reverenda, karing, stóla, prémpalást, birétum) (Schuhe, geknöpfte Soutane, Chorhemd (ohne Spitzen), Stola, Pelzmantel, Birett)

Beispiel 2: Zweiter Nepomuk in der Liste, Abda

(papucscipő, reverenda, karing, almúcium, mózestáblácskák, birétum) (Hausschuhe, Soutane, Chorhemd, Almutie, Beffchen (wörtlich übersetzt: Mosestäfelchen), Birett)

Beispiel 3: Dritter Nepomuk in der Liste, Abony 1

(csizma, gombsoros reverenda, csipkeszegélyű karing, almúcium, birétum) (Stiefel, geknöpfte Soutane, Chorhemd mit Spitzen, Almutie, Birett)

Beispiel 4: Vierter Nepomuk in der Liste, Abony 2

(csizma, reverenda, csipkeszegélyű karing, prém vállgallér, birétum) (Stiefel, Soutane, Chorhemd mit Spitzen, Pelz-Schulterkragen, Birett)

Beispiel 5: Neunundzwanzigster Nepomuk, Bajót

(csizma, reverenda, karing, pelerin, birétum) (Stiefel, Soutane, Chorhemd, Pellegrina, Birett)

Beispiel 6: Balassagyarmat

(cipő, reverenda, csipkeszegélyű karing, mocétum, máriás medalion, birétum) (Schuhe, Soutane, Chorhemd mit Spitzen, Mozetta, Marienmedaillon, Birett)

Beispiel 7: Balatonendréd

(csizma, reverenda, karing, prémpelerin, mellkereszt, birétum) (Steifel, Soutane, Chorhemd, Pelz-Pellegrina, Brustkreuz, Birett)

Die Bezeichnung für den Umhang ist in dieser Liste zu etwa 90% almúcium, also Almutie.
Aber die Autoren sind sich auch hier nicht einig. Vom Pelzmantel bis zur Mozetta ist alles vertreten.
Die passendste Bezeichnung für den vorne offenen, hinten oft über den Po reichenden, manchmal pelzigen Umhang ist nach meiner Meinung die Pellegrina.

Ich warte gespannt auf die Antwort der Akademie!

Liebe Grüße von waldi

D: Allersheim, Ortsteil von Giebelstadt, Kreis Würzburg, Unterfranken in Bayern

Auf dem Bischof-Reissmann-Platz, einem Platz unterhalb der Dorfkirche, der nach einem Würzburger Bischof der in Allersheim geboren wurde benannt ist, steht unter einer alten Linde dieser Nepomuk.











Die Inschrift der Kartusche kann ich nicht mehr entziffern.


Würzburg-Wiki schreibt dass es S. Johann Nep heisst.
Die Tafel darunter ist leichter zu lesen.

Zu Ehren des Heiligen Johann
Nep. hat der ehrsame Johann-
es Reißmann und Eva dessen
eheliche Hausfrau diese Bild-
niß allhier aufrichten lassen.

Eine Jahreszahl habe ich am Nepomuk keine entdeckt. Laut Bayerischem Landesamt für Denkmalpflege stammt er aus dem Jahr 1798.

Liebe Grüße von waldi

Zitat von Johannes56

Ich muss dazu die Experten von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften befragen.

Auf das Ergebnis bin ich gespannt, Johannes.

Ich halte die Pellegrina (Pellerine, Cape, Poncho) für die beste Bezeichnung des ellenbogenlangen, oder manchmal noch etwas längeren Umhangs mit Kapuze, der vorne offen, und hinten mittig etwas länger ist.
Die Entwicklung der Almutie zur Mozetta wie es im Link zum Haus der Bayerischen Geschichte beschrieben wird ist nachvollziehbar. Die Pellegrina halte ich für eine Zwischenstufe auf diesem Weg. Sie wird ja in der Form der Nepomukzeit nicht mehr getragen.

Zitat von Johannes56

Wurde der Begriff Mozetta für seinen Umhang wirklich einmal fälschlicherweise verwendet und seither schreibt einer vom anderen ab?

Diese Vermutung liegt nahe.
Jedenfalls würde mich eine Klarstellung interessieren.
Das war der Grund meines Beitrags.

Liebe Grüße von waldi

Korrektur von waldi am 28.03.2025: Der Poncho passt nicht als Synonym für die Pellegrina weil der Poncho vorne geschlossen ist. Deshalb habe ich ihn durchgestrichen.

D: Zimmern, Ortsteil von Grünsfeld im Main-Tauber-Kreis, Bezirk Stuttgart in Baden-Württrmberg

Die Pfarrkirche St. Margaretha in Zimmern wurde 1770 fertiggestellt und eingeweiht.


Die hl. Margaretha ist seit 1200 in Zimmern verehrt und erscheint im Wappen des Ortes.


Der Blick in die Kirche zeigt 3 Altäre.


Der Hochaltar stammt von Johann Wolfgang von Averra und symbolisiert Gott als das Licht der Welt, sagt der Kirchenführer.



Er wird rechts von der Kirchenpatronin, der hl. Margaretha flankiert.



Ihr gegenüber steht der hl. Johannes von Nepomuk der als zweiter Kirchenpatron fungiert.



Der linke Seitenaltar ist Maria gewidmet die zwischen ihren Eltern Anna und Joachim steht.



Rechts steht der hl. Josef zwischen dem hl. Wendelin und dem hl. Sebastian.



Über einer Seitentür steht ein "Goldener Schrein" mit einer Strahlenmadonna.



Dieser Schrein wurde vermutlich bei Marienprozessionen durch das Dorf getragen.



Der Kirchenführer machte mich auf eine Reliquiendose über der Tür zur Sakristei aufmerksam.



Hier spiegeln sich die Butzenscheiben der Kirchenfenster im Abdeckglas.

Bei Aufräumarbeiten in der Sakristei hat man 2023 die vergessene Reliquie vom hl. Nepomuk wiedergefunden. Man ließ einen Reliquienschaukasten in Münsterschwarzach anfertigen und hängte diesen an Pfingsten 2024 über der Sakristeitür auf. Dies sei ein üblicher Ort für Reliquien des Nepomuk als Brückenheiliger oder "Heiliger der Übergänge" schreibt der Kirchenführer.



Laut noch existierender Schenkungsurkunde erhielz die Pfarrei Zimmern um 1777 die Reliquie vom Prager Weihbischof Franz Xaver Twrdy.



Auch dieses Foto lässt leider nicht erkennen woraus die Reliquie besteht.

Das Tagesgebet am Gedenktag des hl. Nepomuk in Zimmern:
"Allmächtiger, ewiger Gott, du hast dem heiligen Nepomuk geholfen, bis zur Hingabe seines Lrbens die Rechte der Kirche zu verteidigen. Auf seine Fürbitte hin gib und Mut für Gerechtigkeit und Wahrheit einzutreten. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen."

Liebe Grüße von waldi

Zitat von Johannes56

Also trägt der hl. Nepomuk seine typische Fell-Mozetta, die ihn als hohen Würdenträger auszeichnete.

Da bin ich ausnahmsweise nicht Deiner Meinung, Johannes!
Die Mozetta ist ein geknöpfter geschlossener Kragen!
Auf eine Fell-Pellegrina könnte ich mich einlassen.

Aber damit wir hier einheitlich bezeichnen bin ich mit der Mozetta einverstanden!

Liebe Grüße von waldi

D: Unterwittighausen, Ortsteil von Wittighausen im Main-Tauber-Kreis, Bezirk Stuttgart in Baden-Württemberg

Gegenüber der Allerheiligenkirche in Unterwittighausen steht das Pfarrhaus das sicher früher ein Pfarrhof war.


Auf einem Torpfosten steht eine Nepomukstatue.

Im Sockel ist das Entstehungsjahr eingemeißelt.

Liebe Grüße von waldi

D: Unterwittighausen, Ortsteil von Wittighausen im Main-Tauber-Kreis, Bezirk Stuttgart in Baden-Württemberg

Die Allerheiligenkirche in Unterwittighausen wurde 1739 nach den Plänen des berühmten Architekten Balthasar Neumann, der u.a. die Würzburger Residenz entworfen hat, erbaut.

Der Hochaltar.



Das Altargemälde zeigt angeblich alle Heiligen. Obwohl ich kein brauchbares Bild davon habe ist dies bei der Fülle von Heiligen gar nicht möglich.
Über dem Altar ist die Aufnahme Marias in den Himmel dargestellt.



Links vom Altar steht außen der aus Würzburg stammende heilige Aquilin, welcher mit einem Dolch im Hals dargestellt ist, und rechts von ihm der Winzerpatron, der hl. Urban.


Rechts vom Altar steht links der Frankenapostel Kilian, der Patron der Vorgängerkirche, und rechts der hl. Johannes Nepomuk.

Der linke Seitenaltar zeigt eine Kreuzigungsszene.



Rechts steht der Sebastiansaltar.



Der Blick zur Orgel


An den Wänden hängen weitere Heiligenfiguren und Marienstatuen.

Das Deckengemälde zeigt die Kreuzauffindung der hl. Helene, das nach einem Werk von Tiepolo 1965 gemalt wurde.

Liebe Grüße von waldi